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0235 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 235 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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sie es nicht wagen, in der Stadt zu erscheinen. Sie dürfen nicht Handel treiben. Man würde ihnen sogleich ihre Sachen wegnehmen und sie für einen Diebstahl oder Raub verantwortlich machen, den irgend ein anderer ngGolokh vor Jahren einmal an einem Chinesen oder reichen Tibeter begangen hat und den die chinesischen Mandarine wie in dem Fall der Denang bisher nicht hatten ahnden können. Die chinesische Kan su - Regierung hat keinen einzigen Militärposten in ganz Nordosttibet liegen und doch beherrschen ihre Beamten — vom ngGolokhkaksum abgesehen, das nominell zu Se tschuan zählt — ein sehr großes Stück des Landes.

Als der bekannte französische Reisende Dutreuil de Rhins im Jahre 1894 in K`am beraubt und ermordet worden war und die französische Regierung auf Bestrafung der Missetäter drang, ließen die chinesischen Beamten zuerst durch die Hsië dia in Dankar alle Leute jenes Stammes festnehmen, die zum Handel treiben nach der Stadt gekommen waren. Mittels dieser Geiseln gelang es dann rasch, die geraubten Sachen wieder zurückzubekommen und sogar die Schuldigsten ausgeliefert zu erhalten. Nur weil die französische Regierung auch auf die Auslieferung der Leiche drang, die aber in den Yang tse kiang geworfen worden war, mußten später doch noch Soldaten nach Tombu mda gesandt werden, die freilich unverrichteter Dinge wieder kamen.

Während meines Aufenthaltes in Dankar war ich zu einem gemütlichen Essen beim Ting eingeladen, wobei noch die Offiziere des Ortes, der Oberst, Major, Oberleutnant und einige Unterleutnants, sowie einige chinesische Compradors von europäischen Firmen in Tien tsin anwesend waren. Unter den zahllosen Gerichten war diesmal das interessanteste der wohlschmeckende, schuppenlose, aber unglaublich grätenreiche Kuku nor-Fisch. Obwohl wir in dem kleinen Arbeitszimmer des Mandarinen saßen, staken wir natürlich alle in den dicksten Pelzmänteln, die je nach der Größe des Geldbeutels aus tibetischem Luchs , aus Schneeleoparden vom Himalaya , aus mandschurischem Fuchs oder feinem Lammfell genäht waren. Es gab dies eine äußerst bunte Zusammenstellung, denn jeder trug seinen kostbaren Pelz nach außen, so daß man genau sehen konnte, was er anhatte. Obgleich ich unter meinem Gehrock einen dicken Fuchspelz trug, war ich doch entschieden etwas zu armselig gekleidet und wurde des öfteren von den voluminösen Chinesen — viele von ihnen hatten sich nicht bloß mit einem Pelze begnügt — mitleidig gefragt, ob ich denn nicht friere. Ich glaube, daß ich damals kaum die Hälfte eines Chinesenumfanges besaß, und daß ich mich wie ein Sonnenfädchen zwischen den dicken Kolossen ausnahm. Die Füße mit den mehrere Zentimeter dicken Filzstiefel-sohlen hatten wir auf den Rand eines großen Kohlenbeckens aufgestellt, das die Heizung des ganzen Raumes darstellte. Es wurden Steinkohlenbriketts verwendet und diese rochen ganz entsetzlich. Lange bemerkte darum niemand, daß die Filzschuhe von zweien der Teilnehmer, die dem Feuer allzu nahe gekommen waren, langsam verkohlten. Sehr höflich fragte endlich der Ting, ob er etwas sehr Unangenehmes sagen dürfte, ob es ihm auch sicher nicht

übel genommen würde. Es waren zwei Leutnants, an die er die Frage richtete. Diese saßen wie auf Kohlen, was nur der Vorgesetzte Unangenehmes

wissen könnte. Der Ting , der Schalk, ließ sie aber so lange zappeln, bis sie es selbst herausfühlten , als schließlich sogar ihre dicken Strümpfe zu glimmen anfingen. Wer den Schaden hat, braucht zuletzt im Land der Mitte

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