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0079 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 79 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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E

Fluß in Ordnung brachte, mit seinem Schwert den Fels 93/io Li tief gespalten und so dem Wasser einen Weg ins Freie geschaffen. Aber er schlug allzu kräftig und zu tief in den Grund und darum die großen Strudel.

Die Chinesen wissen weiter, daß erst ganz wenige Fische lebendig durch das Drachentor geschlüpft seien ; aus den wenigen seien aber sofort Drachen geworden, die den Regen regulieren. Da nun die höchsten chinesischen Staatsexamina ähnlich schwer zu passieren sind, so werden diese von den chinesischen Literaten ebenfalls noch heute „Drachentor" genannt.

Zu den Anlegeplätzen am Ufer führt nur ein schmaler Saumpfad und darum können hier Karren höchstens in zerlegtem Zustand über den Fluß gebracht werden. Trotzdem ist der Verkehr beim Lung men ziemlich lebhaft und die beiden Zollhäuser am Schen si- und Schan si-Ufer sind gute Pfründen.

Auf der Schan si-Seite, unterhalb und außerhalb des Felsvorsprungs, der mit weit ausladenden Pavillons, mit Tempeln und Galerien dicht besetzt ist, liegt ein ärmliches Lehmdorf. Wie die Tempelbauten selbst trägt es den Namen Yü men kou, Tor des Kaisers Yü (Tafel XIII). Davor an dem schlammigen, flachen Strand lagen Hunderte von Booten und wurden eben mit Kohlen beladen. Um die Hütten von Yü men kou herrschte von früh bis spät ein reges Leben, da sprühten die Essen, und Hunderte hämmerten an Brettern und Spanten. Nicht genug Boote kann der Kohlenhandel hier finden. Einzelne Boote werden noch in wochenlanger Arbeit von Tung kwan und Hsi ngan bis hierher den Hoang ho heraufgebracht, die meisten aber machen wegen der starken Strömung nur einmal die Fahrt flußabwärts.

Die Hoang ho-Schiffe von hier haben nicht die eleganten Formen wie die Dschunken vom Yang tse kiang, sie sind rohe, unbeholfen aussehende Schachteln ohne Segel, halb so breit wie lang, aus dünnen Pappelholzbrettern, die mittels vieler eiserner Klammern zusammengeheftet sind. Diejenigen Schiffe, die während eines längeren Zeitraums den Fluß auf und ab befahren, bieten einen höchst sonderbaren, fast möchte man sagen, unheimlichen Anblick. Es erheben sich auf ihnen Häuser aus Matten oder dreieckige zeltartige Schutzdächer aus Reisig mit einem Lehmbewurf, vor diesen aber steht noch ein hohes viereckiges Holzgerüst mit vielen langen eisernen Glocken und sonderbaren eisernen Rosetten, Fratzen und Figuren (Tafel X).

Während der Fahrt flußaufwärts haben die Boote nur wenig geladen und doch sitzen sie einen größeren Teil ihrer Reisezeit auf irgend einer Sandbank fest. Das Abschleppen hiervon, die flachen verschlammten Ufer, die vielen Seitenarme, kurz, die ganze Ungunst des Fahrwassers zwingen die Mannschaft beinahe ständig im Wasser zu arbeiten. Hoang ho-Schiger zu sein, ist ein schwerer Beruf. Er paßt eher für Amphibien als für Menschen.

Das Drachentor bei Yü men kou ist seit alten Zeiten berühmt und findet sich auch schon im Yü kung erwähnt, jener Beschreibung Chinas aus der Zeit

vor 41 Jahrhunderten. Etwas neueren Datums ist ein Steinrelief, das auf Tafel XIV abgebildet ist und das Drachentor darstellt, wie es ein Chinese sieht. Nach diesem Steinrelief zu schließen, fuhr früher die Fähre gerade außerhalb der Felsklippen. Offenbar war ein Seil gespannt, das die Überfahrt erleichterte 1).

1) Die an dem Relief angebrachte chinesiche Inschrift besagt: „Der Gelehrte Li fu berichtet: Kaiser Yü hat das Drachentor geschlagen. Es fängt an östlich vom Tung schou hsiang schan, bei der Stadt, die unter der Tang-Dynastie von Tschang

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