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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0437 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 437 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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zu prüfen 1). Nur durch und durch gelbrote Stücke bringen in Dankar einen guten Preis. Für 100 Cättie wurden 1894 noch 12-14 Tael bezahlt. Zu Anfang dieses Jahrhunderts ging der Preis in Dankar zurück bis auf 8 und 9 Tael. Der Kue de-Rhabarber bringt 1-2 Tael weniger, da seine Rhizome schwärzlicher sind und deshalb für weniger wirksam gelten.

Die Mongolen und Tibeter verwenden diesen Rhabarber nur zum Färben, nicht als Arzneimittel. Sie benützen dagegen die Stiele einer anderen Art, die die Mohammedaner „sche hoang" d. h. Steinrhabarber nennen, mit kaum geteilten Blättern als Gemüse.

Am 10. Juli verließ ich die Schang-Yurten. Ich hatte mir Barun-Ts`aidam als nächstes Ziel gesteckt, um dort meine Mehlvorräte zu ergänzen, was mir in Schang nicht geglückt war. In Barun sollte es mehr Gerste geben als in Schang.

Der Abmarsch gestaltete sich etwas schwierig. Das Kleinvieh war noch nicht aneinander gewöhnt. Die 37 Stück, die ich gekauft hatte, strebten immer auseinander und jeder größeren Herde zu. Wie meine Leute aus vielhundertköpfigen Schaf- und Ziegenherden mit unfehlbarer Sicherheit gerade meine Tiere wieder herausholten, war mir stets ein Rätsel. Doch auf so etwas verstehen sich die Chinesen. Ich erinnere mich mit viel Vergnügen an ein nettes Beispiel für diesen Charakterzug. Es war in einem Gasthaus im Unterland. Ein Gast und natürlich ein Strohwitwer war eben mit seinem Abendbrot, bestehend aus Fleisch, Eiern und Mehl, nebst dem dazugehörigen Brennholz unter dem Arm vom Markte heimgekehrt. Das Reisigbündel warf er vor die Zimmertür. Während er ins Zimmer trat und Kochtopf und Pfanne holte, suchte sich ein Polizist, der mir, in der Hoffnung auf ein gutes Trinkgeld, die allzu lästigen Gaffer fernhielt, einen Prügel aus dem Reisigbündel meines Nachbars heraus und stolzierte damit in der Ferne am Gasthaustor auf und ab. Mein Strohwitwer kam zurück. Er nahm sein Bündel auf und schon hatte er den Schaden entdeckt. Ein Blick und er hatte auch sein Eigentum in den Händen des Polizisten erkannt. Wohl stand noch ein zweiter Polizist am Torweg mit einem ähnlichen Stecken in der Hand, aber der Geschädigte hatte sofort den rechten herausgefunden und bekam auch sein Eigentum zurück. Gegen seine stichhaltigen Einwürfe waren die Lügen und Ausflüchte des Polizisten machtlos. Er konnte eine haarkleine Beschreibung seines Brennholzes geben.

Wir zogen über niedere Hügel und über einen kleinen Sattel; zum Schluß des Tagesmarsches überschritten wir den Yógh`ore gol, den Ausfluß des Tossun nor und Alang nor. Das Yógh`ore-Tal ist breit und flachsohlig, der Fluß ist

1) Siehe hierzu : A. Tschirch, „Studien über den Rhabarber und seine Stammpflanze" in Festschrift für Prof. Ritter, Wien 1904, und die an meine persönlichen Beobachtungen sich anschließenden Mitteilungen : A. Tschirch, Arch. d. Pharm. 1907, S. 680 und Schweiz. Wochenschr. f. Chemie und Pharm. 1910, Nr. 19, „Zwei interessante Pflanzen des Berner Botan. Gartens" mit einer guten Abbildung von Rheum tanguticum, das aus dem Samen großgezogen wurde, der von mir an der Grenze Ts'aidams (bei Dulan gomba) gesammelt wurde. — Außerdem C. C. Hosseus, Osten-. botan. Zeitschr. 1911, Nr. 12 , „Die Stammpflanze des offiziellen Rhabarbers" ; Arch. d. Pharm. 1911, S. 419, „Rheum palm., die Stammpflanze", Südd. Apoth.-Ztg. 1912, S. 239.

Die a., Ort und Stelle geschälten Stücke werden in Dankar nachgesehen und noch besser gereinigt, sodann in Kisten verpackt, die mit Ölpapier verklebt sind. Die Rhabarberdroge gilt bei allen Exporteuren in Schanghai für äußerst hygroskopisch. Sie muß in dem feuchten Küstenklima mit großer Vorsicht behandelt werden. Sie wird dort, um sie vor Schimmel zu bewahren, öfters nachgetrocknet und dabei häufig entwertet. Da der über die russisch-mongolische Grenze und Kiachta kommende sogenannte Muskowitische Rhabarber ein trockeneres Klima passiert, so ist dieser mit Recht für besser erachtet worden, abgesehen davon, daß er von Nordtibet, d. h. von dem 2,8010 bis 4010 an Oxymethylanthrachinonen enthaltenden Rheum palmatum, stammt.

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