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0233 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 233 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Schiff sinke sofort unter. Das Wasser des Kuku nor habe gar nicht die Kraft, ein Schiff zu tragen," erwiderte ich.

Wenn du allerdings auf den See hinaus mußt und die Insel besuchen willst, so kannst du nur jetzt gehen. Auch ich weiß, daB das Wasser des Westmeeres keine Tragkraft hat"1).

„Ich will sehen, daß ich während der Neujahrszeit Soldaten für dich bekomme," schloß der chinesische Herr Landrat, ergriff die ihm vorgesetzte Teetasse, schlürfte geräuschvoll ein paar Züge und empfahl sich.

Dankar ting ist eine Stadt von etwa 8000-10 000 Einwohnern und ein weit vorgeschobenes Bollwerk des Chinesentums, das wie die Stadt Hsi Hing und To ba aus den Militärkolonisationen der Han-Zeit stammt 2). Die Stadt liegt 2680 m hoch. Man baut fast nur noch Gerste, Hafer, Lein und Wicken, aber wenig Weizen mehr in der Umgebung. Bis hier herauf gibt es noch echte chinesische Bauern, wenn auch nicht mehr gar viele. Soweit der Boden Ertrag verspricht, vor allem in der Achse der größeren Täler, haben diese sich mit ihrem Fleiß und mit ihrer steten Kultur ausgebreitet. Heute noch sind aber im Hsi Hing fu, d. h. in der Inspektion Hsi Hing, zu der Dankar gehört, alle kleineren Seitentäler von Resten nicht chinesischer Völker bewohnt. Die Mohammedaner, seit 1895 allerdings mehr als dezimiert, sind nur an bestimmten Plätzen zahlreich anzutreffen. Es macht den Eindruck, als ob diese einst künstlich zwischen die Chinesen und Tibeter eingeschoben worden wären, und als ob die Chinesen erst jetzt weiter nachrückten. Die Chinesen in Hsi Hing fu behaupten heute noch alle, sie kämen vom Unterland her, die meisten wollen aus der Nan king- Gegend 3) stammen. Es gilt für zu barbarisch, zu sagen, man stamme aus dem Lande selber, ganz wie in der Provinz Se tschuan, wo die Chinesen noch immer versichern, sie stammten aus der und der Provinz, aber ja nicht aus Se tschuan selbst, das doch heute 45, viele sagen sogar 68 Millionen Chinesen beherbergt 4).

Verglichen mit dem ewigen Einerlei der sonstigen chinesischen Städte und Städtebevölkerungen ist Dankar ein höchst interessanter Platz. Kein Wunder auch. Ist es doch die wichtigste Pforte von Nordosttibet ! Bis hinunter nach Ta tsien lu im Süden hat keine andere Stadt solch günstige Verbindungswege nach dem Inneren Tibets sowohl wie nach den reichen Handelsquellen des der Küste zu gelegenen Tieflandes. Nach Dankar kommen nicht nur die Nomaden, die um den Kuku nor wohnen, sondern auch die Ts`aidam-Mongolen, selbst die von Tätschinär, Lhasa-Händler und Bewohner aus der tibetischen Provinz Wam. Alle diese holen sich hier vor allem eßbare Dinge. Für viele Stämme ist der Marktplatz Dankar, oder Dunkur gäsching, wie sie sagen, der fast einzige

  1. Ein Aberglauben, an dem die Chinesen felsenfest hingen. Es gibt nämlich auf dem ganzen See kein Schiff.

  2. Wenige Li unterhalb der heutigen Stadt Dankar, am oberen Ausgang der Talenge, sind gewaltige Lehmmauern, die aus der Tang-Zeit herrühren können.

  3. Provinz Kiang su; entweder als Militärkolonisten oder als Verbannte.

  4. Die im Jahre 1902 vorgenommene amtliche Zählung (besser Schätzung) gibt für Se tschuan 68 724 890 Einwohner. Rosie, wohl der beste Kenner jener Provinz, schätzte die Bevölkerung auf 45 Millionen. Nach dem Zensus von 1911 hat sie vielleicht 55 Millionen. Nach amtlichen früheren Schätzungen sollte Kan su 10 Millionen Einwohner haben. Nach dem Zensus von 1910/11 hat Kan su zwischen 3 800 000 und 4 500 000 E., nämlich 711 000 selbständige und 195 639 unselbständige Familien oder Haushaltungen. Es hat deshalb meiner Berechnung nach 12 Einwohner pro Quadratkilometer.

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