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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0376 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 376 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Flecke kamen. Nach anderthalb Tagen zeigte sich in diesem Tale mit einem Male ein Bach in der Mitte, auf den die Tiere voll Gier losstürzten. Und auf dem Weitermarsch standen wir ebenso unerwartet vor einem munteren Flüßchen, das in einem ziemlich breiten Tale von Nordwesten her zu uns stieß, und staunend sah ich Lehmhütten und Stoppelfelder vor mir auftauchen und nicht bloß Antilopen, sondern auch Reiher, Enten und gelbe Kasarkagänse hatte der Wasserlauf hierhergelockt. Wohl standen viele Hütten leer, doch begegneten wir einigen Familienvätern mit Rindern, Kamelen und Schafen. Ein mir fremd gewordenes Gebrüll erfüllte die Luft: die Eingeborenen hielten das farbige, kurzhaarige Rind, welches ganz wie unser europäisches Vieh seine Begierden und Schmerzen ausdrückt, während das Yakrind oder der Grunzochse (Bos Fpoephagus grunniens), und zwar sowohl das wilde wie das zahme Tier, nur durch ein kurz herausgestoßenes Grunzen oder Brummen seine Gefühle der Mitwelt bemerkbar machen kann. Ja sogar ein verlassenes chinesisches Castrum, ein quadratischer Lehmwall, so groß, daß er fünfzig Soldaten zur Verteidigung dienen konnte, lag in diesem Tale. Die Einwohner erzählten mir, sie unterständen dem Hsien von His ning fu, denn sie gehörten zu Bár(e) gun gomi, einem Dorf 10 km weiter in dem Tale abwärts und am Ufer des Hoang ho. Dieses Bár(e) gun gomi aber gehört zu dem tibetischen Fürstentum Garang unfern von dem oben genannten I ts`a sche im Hsi Hinger Distrikt 1).

Es wohnten hier nebeneinander Tibeter und Mongolen. Man begann eben erst mit dem Pflügen. Sie hatten dazu sehr schwere Pflüge mit einer Pflugschar in Speerspitzenform wie die der Chinesen, nur waren alle Teile viel plumper und massiger. Der Platz, an den ich geraten war, hieß Kabatalen und der Fluß war der Tschabtscha tschü.

Da nun auf allen unseren Karten und selbst auf denen des Stieleratlasses angegeben ist, daß ein Fluß, der Huyuyung tschü, aus dem Dábassu nor kommt und durch die Gegend fließt, in der ich mich jetzt befand, so war ich nicht wenig verblüfft, daß mein Tschabtscha tschü und der Huyuyung .tschü nicht ein und derselbe Fluß sein sollten. Um darin Klarheit zu schaffen und Gewißheit zu erlangen, zog ich von Kabatalen nicht geradeaus weiter nach Süden, sondern ich machte noch einmal rechtsum und ging erst auf die Suche nach dem Huyuyung tschü.

Die Tage in Kabatalen und vorher in dem Trockental waren für die Tiere sehr schlimm. Viel Steine gab's und wenig Gras. Die Talhänge waren kahl, sie bestanden aus Geröll, aus vielen groben Granit- und Quarzbrocken; dort liefen sich die Armen umsonst die Füße wund. In der Talsohle aber und am Bachrand war das Wintergras bis auf einige Stoppeln und vertrocknete harte

1) Der Häuptling von Garang ist ein „ts`ien hu", Herr über Tausend. Auch in der Chronik von Hsi Hing von 1755 finden wir vermerkt, daß zu dem Hsien-Amt der Stadt Hsi ning: Schang (ober-) Gomi mit 4 Tibeterstämmen und 254 Familien gehört, ferner: Hsia (unter-) Gomi mit 5 Stämmen und 538 Familien (inkl. Garangund I ts`a sche-Tibetern). Als näher an der Stadt liegende Tibeterstämme werden dort aufgezählt: Scheng tschung mit 13 Dörfern und 1279 Familien, La bu ör mit dem Ort Da Kang und 280 Familien, Lung pen 863 Familien, Ta ör se (Gumbum)Tibeter 267 Familien, endlich nördlich von der Stadt: Hsi na 1379 Familien, Se tung se Go 356 Familien, Ba wa 98 Familien, Pa wa und Sang ts`a 104 Familien, Ngan ting (die früheren Hung mao ör) mit 143 Familien bei Wei yüan bu, Tschen tschu 153 Familien östlich von 'Wei yüan bu, Be tscha ör 152 Familien.

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