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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0080 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 80 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Die alte Kunststraße, die von San yüan hsien 1) dem Fuß der Sandstein-berge von Nord-Sehen si entlang und über das Drachentor nach Schan si führt, kommt zurzeit für den Großhandel nur wenig mehr in Betracht. Wer mag es auch den Großkaufleuten verdenken, daß sie heute nur noch ungern ihre Waren über den gefährlichen Fährplatz schicken? Dazu sind die Kunstbauten jetzt im Verfall, die großen Steinquader in der Straße eher ein Hindernis. Was seit den Verwüstungen der Tai ping- und Mohammedanerrebellion im 19. Jahrhundert in Nordwestchina neu geschaffen wurde, ist alles ärmliches Flickwerk.

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jen yüan gebaut ist, (es läuft) von Norden nach Süden bis zu diesem Berge. Steile Steinwände stehen an den beiden Ufern. Der große Fluß windet sich zwischen Bergen eintausend und einige hundert Li bis hierher. Zornig sprüht es hier, stürmisch, lauter als 10 000 Donner." (Aus dieser Bemerkung wie auch aus anderen Schilderungen ist zu ersehen, daß viele Chinesen mit dem Namen Drachenpforte die ganze Länge der Einengung des Hoang ho von Ho kou bis Yü men kou bezeichnen wollen.)

„Der Gelehrte Wang hsien fu sagt: Ich war bei Hsia yang vorbei und von Han tsch`eng kam ich nordöstlich 60 Li und dann fand ich Lung men, einen Rachen voll spitzer Zähne, beide Tore steil stehend. Die Wellen waren schrecklich. Wenn ein Sturm ausbricht (sc. und dem Wasserlauf entgegen in das Tor hineinfährt), dann steigt der Flußgott Pi (d. h. das Wasser) auf den Berg. Wenn das Wasser in Wirbeln nach unten stürzt, so verlassen die Wasserdrachen ihre Wohnung.

Tschang ts`ien suchte unter der Dynastie Han die Quelle des Hoang ho und fand sie im Tsung ling, den Zwiebelpässen. Unter den Tang-Kaisern suchte Liu yüan ting die Flußquelle und fand sie im Sternenmeer.

Unter der jetzigen Dynastie schickte Kaiser Kien lung Beamte auf eine Expedition nach der Quelle des Hoang ho. Sie berichteten: Südwestlich vom Sternenmeer gibt es einen Fluß mit Namen Hoang tsch` in ho, welcher mehr als 300 Li weit durch das Sternenmeer fließt. Noch weiter im Westen ist ein Himmelsstrich, aus dem das Quellwasser in 100 Strahlen strömt, die alle goldfarben sind. Das ist die obere Quelle. Von da (fließt der Hoang ho) über den Tsung ling mehr als 2000 Li weit und erreicht das Gebirge Tsi sehe schau (Amne Matschen). Er tritt in China ein an der Grenze des Kreises Ho tschou, biegt nach Nordosten um, tritt dann bei Ning hsia in die Mongolei hinaus, biegt nochmals um und kommt nach Yen ngan fu, fließt dann versteckt gleich einem Faden und nach einigen hundert Li erreicht er diesen Berg (das Tor des Kaisers Yü) und breitet sich dann wieder aus.

Die Chronik von Tung tschou fu sagt: Der Lung men schau ist ein unterer Ausläufer des Liang schan. Kaiser Yü hat ihn gespalten. Der westliche Teil liegt in dem heutigen Han tsch'eng hsien , der östliche in Ho tsin hsien in der Provinz Schan si. Jeder der beiden Berge trägt einen Tempel des Kaisers Yü. In einem Kommentar des Schu king heißt es: Zur Zeit der nördlichen Wei-Dynastie existierten diese Tempel schon. Die Geschichte der Han hat es aus dem Schan hai king übernommen. Die Gestalt des Tores erinnert an Drachen, darum hat man ihm den Namen Drachentor gegeben. In den Steinwänden sieht man die Spur des Axthiebes (des Kaisers Yü) noch bis heute erhalten.

Mein Landsmann Tschau tschün yüan ist ein bekannter Künstler in der Herstellung von Inschriften: er hat dieses Bild fertiggestellt."

1) San yüan hsien ist heute eine Hauptstätte des Großhandels von Sehen si. Hsi ngan fu selbst ist die vornehme Residenz geblieben, wo eine Menge Beamter und reicher Leute ihren Wohnsitz aufgeschlagen hat. In dem administrativ viel unbedeutenderen San yüan hsien, das einige Tagreisen nördlich vom Hsi ngan liegt, läuft der Handel der Provinz zusammen. Es hat etwa 80 100 000 Einwohner, ist also halb so groß wie

das heutige Hsi ngan fu.

Von dem Zwischenhandel in San yüan her hat auch der nordtibetische Rhabarber für unsere Apotheker den Namen Schan si-Rhabarber" erhalten. Die vielen Rauchwaren Tibets, Lan tschou f u's grüner Schui yen (Wassertabak) , Moschus und einwärts gehend vor allem Baumwollstoffe werden dort im großen verhandelt.

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