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0244 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 244 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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denn 1645 machte er den Großabt der Gelugba, den fünften Dalai Lama Nagdban Lobzang (1616 bis etwa 1680), zum Gott und zugleich zum Beherrscher von Zentraltibet und behielt für sich nur den Platz eines militärischen Oberbefehlshabers und Majordomus. Er, der Kuku nor-Mongole (Kalmüke), schuf damit den Grund für das bis heute währende gelbe Priesterreich Lhasa. Guschri Khan hielt es bei seinem Ende wie so viele Mongolenherrscher vor ihm ; er verstand nicht, sein Reich, das er mit so großer Mühe geschaffen hatte, zusammenzuhalten. Es wurde unter seinen Söhnen geteilt. Sein ältester Sohn wurde als Dayan Khan sein Nachfolger in der Herrschaft von Lhasa (er regierte von 1656 bis 1670). Seinem Sohn bKraschis Batur gab er den Kuku nor. Die übrigen Söhne — es waren im ganzen zehn — sollen in K`am und Amdo

geherrscht haben.

Die Priesterherrschaft in Lhasa hat sich erst nach jahrhundertelangen Kämpfen mit dem tibetischen Adel durchgesetzt, und die Mongolen haben dabei mehrfach die Rolle der hohenstaufischen Kaiser gespielt, die nach Rom zogen, um den Heiligen Stuhl gegen italienische Adlige zu schützen. Das mongolisch-tibetische Reich hatte in der Folge Kämpfe mit Butan, seinem südlichen Nachbar, der die alten Sekten weiter begünstigte, und kam dadurch auch mit dessen Vasallen, dem König von Ladak, Delegs namgyal (1640-1680), in Streit. Ein mongolisch-tibetisches Heer überfiel 1685 sogar Ladak und nahm 1686 unter einem Dsungaren, obwohl es vor den Truppen des Großmoguls von Delhi, die dem König von Ladak zu Hilfe kamen, zurückweichen mußte, Rudog und drei andere Provinzen Westtibets weg, und die Mongolen schufen (nach Francke, History of western Tibet, 1907) die Handelsgesetze, die größtenteils heute noch für den Handel zwischen Ladak und Tibet maßgebend sind. Die Mongolen des

Kuku nor waren Mehrer und gute Verwalter des tibetischen Reichs.   ,

Guschri Khan knüpfte schon um die Zeit, als er Lhasa besetzte, Beziehungen mit der eben auf den Drachenthron gestiegenen Mandschu-Dynastie an und erhielt 1653 von Peking einen hohen Ehrentitel und ein Siegel; mit Guschri Khan waren auch endlich wieder ruhigere Zeiten am Kuku nor gekommen.

Auch Guschri's nächste Nachkommen stellten sich sowohl in Lhasa als am Kuku nor mit den Mandschuren freundschaftlich. Sie unterwarfen sich seit 1697 dem Kaiser Kang hi vollkommen und erhielten dafür hohe Titel. Als Kaiser Kang hi 1719 die Kalmüken (dsungarischen Ölöt) aus Lhasa warf (s. Bd. II, S. 146), wurde er dabei von den Kuku nor-Mongolenfürsten tatkräftig unterstützt. Nur im Jahre 1723 suchte ein Enkel Guschri Khans, Lobzang Dandsin, eigene Wege zu gehen, mit den Dsungarei-Ölöten sich zu verbinden und das Kuku nor-Mongolenland wieder zu vereinigen. Zugleich beunruhigte er das chinesische Grenzland von Da tung hsien aus wie in alter Zeit durch Raubeinfälle seiner Mongolen und Tibeter. Seine Versuche wurden jedoch rasch von dem Mandschu-General Ta ai niedergeschlagen. Die Mongolen erzählen von einem gräßlichen Blutbad. Lobzang Dandsin mußte von allen verlassen, zu Tsewang Rabdan nach Ili flüchten, wo er 1755 bei der Eroberung jenes Landes von den Chinesen gefangen und zu Tode gefoltert wurde.

Nach der Erhebung des Lobzang Dandsin ließ der Kaiser durch den Tataren-general und ersten Amban des Kuku nor, Ta ai, alle Ölöt-Mongolen in ein Tschogolgan (Division) mit 2 Flügeln (Brigaden) und 30 Bannern (Bataillonen) umwandeln und

zwar:

21 Banner Khoschot (chin. : Ho schi te), die sowohl in Ts`aidam als auch rund um den Kuku nor und im Norden bis zum Da tung ho, im Süden, im Hoang ho-Tal aufwärts, bis zur Quelle des Tao ho das Weideland besaßen.

4 Banner Torghut (chin.: Tu ör hu tu), von denen 3 links und 1 rechts des Hoang ho bis über den Tschürnong tschü und Ba tschü und an den Grenzen gegen die damaligen Arik - Tibeter (ngGolokh?) saßen. Die Torghut sind wie die Khoschoten ÖlötenMongolen aus dem Norden. Sie kamen nach den Khoschot am Kuku nor an.

2 Banner Tschoros (chin.: Tsch`o lo se), eines im Südosten des Sees bei Tsaghan tsch`eng und eines im Nordwesten, nördlich des Bukhain gol. Auch sie sind Ölöt und von gleicher Abstammung wie die Dsungar und Turbot. Sie flohen vor Galdan um die Mitte des 17. Jahrhunderts vom Altai hierher.

1 Banner Khalkha (chin.: Ko ör ko) am Südufer des Sees. Sie sind echte Nordostmongolen, die sich im 17. Jahrhundert an die Khoschot anschlossen (s. oben).

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