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0317 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 317 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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II'

fallt auf, daß die Frauen in den betreffenden Orten natürlich gelassene oder

nur mäßig zusammengeschnürte Füße zeigen.

Die Tu ren sprechen heute größtenteils Chinesisch, haben sich jedoch daneben noch eine eigene Sprache erhalten, die nur sie verstehen. Diese wird nicht geschrieben und ist in viele Dialekte gespalten. Wie mir mehrfach versichert wurde, kennt fast niemand die mongolische Schrift. Die Tu ren-Sprache aus der Umgebung von Wei yüan bu ist zu sieben Zehnteln aus mongolischen Worten zusammengesetzt, die übrigen drei Zehntel haben viel Eigenartiges, wahrscheinlich Türkisches, enthalten aber auch tibetische und chinesische Worte 1).

Die Tu ren von Wei yüan bu sagten mir, sie seien Mongolen. In ihrer eigenen Sprache nennen sie sich „mongrolken", und während sie die anderen und eigentlichen Mongolen der Umgebung „h`ara monggo", also schwarze Mongolen nennen, sprechen sie von sich als den „weißen" oder „gelben". Die meisten sind heute Bauern wie die später in das Land eingewanderten Chinesen. Viele von ihnen sind sehr stolz und selbstbewußt und halten sich für etwas ganz Besonderes und etwas weit Besseres und Vornehmeres als die Chinesen und Tibeter. Sie lieben auch die eigentlichen Mongolen nicht. Es geht dies schon deutlich aus deren Beinamen „h`ara" = schwarz hervor, es bedeutet dies natürlich zugleich böse, während sie selbst die tsah`an, die weißen, guten Schafe sind. Im Chinesischen nennen sie sich selbst „Tu ren". In einem Tal im Westen von Wei yüan bu sagten sie zu mir : „Wir hier sind ,Tu gu h`u ren` und wir sind diejenigen, die zuallererst da waren." Diejenigen freilich, die sich als Tu gu h`u ren (oft auch Tu gu h`ung ausgesprochen) bezeichneten, fand ich nicht sehr zahlreich, höchstens noch 2000 Köpfe, sie hatten keine eigenen Fürsten, sondern unterstanden dem Hsien von Hsi Hing und Niem be direkt. Sie erzählten mir: „Wir haben hier Ackerbau getrieben, als alle anderen noch wild und unzivilisiert waren" 2).

1) Bereits diese kleine Probe hier dürfte den

1 = niga   90 = yeren

2 = hor   100 = negadyon

3 = horán   ich = bu (wu)

4 — deren   du = tschi

5 = t'awen   er = tie

Zusammenhang mit dem Mongolischen zeigen:

lebender Buddha = Yerech`tuch`te

Tee = dya

Teetasse = aira

Himmel = tingere

Tempel = larang

6 = dyurgon   Pferd = more

7 = dólon   Kein Pluralpronomen   Maultier = lossa

8 = nimen   Mann = de dyeken   Pflug = radschar fulin (diasse mon-

9 = schetsin   Frau = wereken   golisch am Kuku nor [= chines.

10 = háran   Kind = mola beli   das Handwerkzeug)

li = haran niga   Mohammedaner = h'ui h ui   Haus = ger

20 = horun   Chinese = h'ara tschitad   Zelt = re (die schwarzen, mongu bau

30 = h'otschin   Gumbum = sgumbun   [chines.] die mongolischen)

40 = tetschinn   Kopfputz der Frauen = nudar   reiten = moru hana

50 = t'a yin   Kamel = temien   gehen = so wade

60 = tscheran   ich esse = wu tschilara   ich bin gekommen = tschüre wu

70 = dalan   Brot = borzordeno   ich bin gegangen = tschisch

80 = wayen   Buddha = skopdyo renbodye   tsch8wu

2) Wieger, S. J., Textes historiques, Bd. 2, S. 1070 zitiert aus den chinesischen Chroniken : T`ou kou hounn (oder deutsch T`u gu hun) war der älteste Sohn von „Chée koei", dem Khan der Sien pi (Hsien be = Tun usen?), stammte aber von einer Nebenfrau. Sein Vater gab ihm eine Horde das eigentliche Erbe erhielt dessen legitimer Sohn „Mou joung hoei". Nach des Vaters Tode (um 308 n. Chr.) hatten die Brüder einen Wortwechsel weil sich ihre Pferde gegenseitig geschlagen hatten. T`ou kou hounn" verlieh mit seiner Horde seine Heimat in der heutigen Mandschurei und überschritt den Liao-Fluß. Um jene Zeit war das chinesische Reich in viele kleine Fürstentümer gespalten und im heutigen Schen Si herrschten Hunnen. Die Horde des ,T'ou kou hounn" zog weiter und weiter nach Südwesten, bis sie in der Gegend des Kuku nor gute Weideplätze fand. In der Kuku nor-Gegend wurden die T'ou kou hounn in der Folgezeit

des öfteren von chinesischen Chronisten erwahnt.

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