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0226 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 226 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Das obere Hsi ning-Tal ist auch weiterhin breit und steigt flach an. Es bleibt monoton. Nach etwas über 20 km kommt man zum Ort Tschen hai pu, dem gegenüber auf der nördlichen Flußseite der gleichfalls mit hohen und starken Wällen umgebene Ort To ba (spr. : Do ba) liegt. Nach den alten Chroniken hat To ba mehrfach die Stadt Hsi ning in kommerzieller Beziehung überragt. 1895 war es das Hauptquartier der Mohammedanerinsurrektion. Und als die Chinesen damals wieder die Oberhand gewannen, war dies der Ort, der noch lange Zeit mit größter Zähigkeit und dem Mut der Verzweiflung verteidigt wurde. Jetzt liegt To ba in Trümmern. Nur einige Bauern und Kleinkrämer halten an der Scholle fest. Die alte Moschee, die einst Rockhill besuchte und die von Kaiser Kang hi errichtet sein soll, ist dem Boden gleich gemacht.

Oberhalb von diesen beiden Orten verläßt man das weichgeformte Bergland des Beckens von Hsi ning. Von den baumlosen, lößbedeckten Ton- und Sandsteinbergen kommt man mit einem Male in ein hohes, ernstes und wildes Felsgebirge aus Granit und stark gefalteten Schiefern.

Ich kam erst um 12 Uhr nachts in Dankars) an und hatte die größten Schwierigkeiten, selbst außerhalb der Tore, in der offenen Vorstadt2), ein Quartier zu finden. Alle Gasthäuser waren überfüllt von Fischhändlern, die um die Winterszeit von Lan tschou fu hergereist kommen. Nirgends war ein freies Plätzchen aufzutreiben. Darum schlugen wir, bald des Suchens müde, in einer stillen Ecke das Zelt auf und trieben die Ponys in einen leeren, herrenlosen Hof, wie seit der letzten Mohammedanerrebellion gar viele zu finden sind. Damit es nicht heiße: der Europäer legte sich auf die Straße, also wie man im Chinesischen sagt: damit das „Gesicht schön aussieht", stellten wir das Zelt auf. Es wurde aber alle Augenblicke vom Winde umgeblasen und so war es doch die offene Straße, wo wir lagen zu allem hin hatte es 20 ° Kälte.

In der ersten Morgenfrühe fanden wir dann ein Gasthaus (Tafel XXXVIII). Man mußte es sogar gut nennen, denn die Türen ließen sich mit einem Schloß schließen, nur daß dieses natürlich der jeweilige Gast selbst mitzubringen hatte. Ich gab gleich eine Liste von dem aus, was wir noch brauchten. Sogar der lange Tschang eilte Kommissionen nach, wenn man nicht besser sagen will, er geruhte, sich nach einigen umzusehen. Er übernahm stets nur diejenigen Besorgungen, die ihm den größten Profit für seine Kasse versprachen. Ein anderer Diener reparierte die Fenster meines Zimmers so gut mit Seidenpapier, daß mir vom Rauch des Holzfeuers, das auf dem Boden in der Mitte meiner Stube angeblich zum Erwärmen angezündet wurde, die hellen Tränen über die Wangen liefen. Der so seltene Vorzug eines Hotelzimmers mit verschließbarer Tür wurde dadurch ziemlich illusorisch. Es war zum Schluß doch besser, sich im offenen Hof an einem flackernden Holzfeuer die Hände zu wärmen. In Dankar gibt es weder

       
     

       
   

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Hsi ning bald den Hsi Hsia, bald den Chinesen oder Tibetem, und erst durch Dschinggis Khan und die Mongolen kamen wieder ruhigere Zeiten, da durch sie das Land mit dem großen Reich vereinigt wurde und seither vereinigt blieb.

  1. Vielfach sieht man auf Karten Tan kar geschrieben. Ausgesprochen wird der Name Dankar. Es ist dies die chinesifizierte Form des mongolischen Wortes Dunkur. Mit dem letzteren Namen wird der ganze Bezirk bezeichnet und Dunkur heißt auch ein kleines buddhistisches Kloster, eine Tagereise südlich von der Stadt (s. S. 280 ff.).

  2. Die einst blühende von Mohammedanern bewohnte Vorstadt war während der großen Rebellion von den chinesischen Stadtbewohnern hinterrücks überfallen und verwüstet worden. Viele tausend Mohammedaner fanden dabei den Tod.

         

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