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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0049 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 49 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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„Wu yá ! Wu y!"(= Krähe) rufen ihnen die Leute zu, und schwarze Schwärme kommen ganz zahm heran und verziehen sich erst wieder auf : „Mo you 15:" (= „Hab' nichts mehr").

Von diesem schmalen Passe gibt es zum turmartig sich erhebenden Gipfel hinauf einen steilen Treppenweg. Bei meinem Besuch war dieser aber noch unter fußtiefem winterlichem Schnee begraben. Man mußte auf kleinen, elenden

Wegchen um mehrere, bizarr aufsteigende Felstürme herumsteigen. Weiter hinauf kommt auch keine Sänfte mehr. Hier hieß es bei meinem Besuch bald durch tiefen Morast, bald durch Schnee und über steil geneigte vereiste Platten klettern. Aber auch darüber plagen sich Chinesenfrauen in ihren Zeugstiefelchen, mit ihren Puppenfüßchen haltlos im Schlamm und Schnee einsinkend. Ist der Weg vereist, so rutschen sie auf den Knien darüber. Und dabei hört man keine Klage. Man weiß es ja auch nicht anders. Dort, in jenen Gebieten, trägt jede Frau, arm und reich, ihre Füße zusammengeschnürt. „Tz !" schnalzt es. „Ah! was ist der Gang jenes Fräuleins so nett," so hört man oft einen Kenner ausrufen, wenn ein Mädchen, mit jungfräulichem, dickem Zopf auf dem Rücken, das breite Gesicht geisterhaft weiß geschminkt und mit dem gemalten roten Tupfen in der Mitte der Unterlippe, in leuchtend farbiger, kurzer Seidenjacke , in langen , weiten

Hosen auf winzigen Füßchen unsicher mit einem Stock über die Straße stelzt. Und nun denke man sich diese hilflosen weiblichen Wesen auf einem überaus müh

seligen Bergpfad ! Aber Hunderte von solchen armen Frauen fand ich da hinauf krabbeln.

Eine ganz enge steile Wendeltreppe mit einem hohen alten Steingeländer, behängt mit zahllosen dicken Eisenketten, führte mich zum Schluß auf den höchsten Gipfelturm des Berges. Auf dem winzigen, mit Mühe etwas erbreiterten Platz, zwischen häßlichen Holzschuppen und zwischen den in Jahrhunderten hierher gestifteten Papieröfen (hsi tse lu) und Glocken aus Bronze und anderem Material, erscheint in der Mitte, von den Priestern sorgsam behütet, ein ent-

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Abb. 3. Der heilige Drachenkopf des Wu dang schan.

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