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0238 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 238 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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Dank der freundlichen Aufnahme waren ich und meine Leute rasch versorgt. Alle paar Minuten kam einer von den jüngeren Mönchen in mein Zimmer und schob mir die Tsamba-Kiste näher hin. Im übrigen war man nicht aufdringlich. Die Klosterzucht war so gut, daß keiner von den zweihundert Mönchen in Gomba soma es wagte, in meinen Raum zu kommen, nur um mich anzugaffen, wie man es in China gewöhnt wird. Meine Tiere aber standen draußen in einem offenen Hof bei 25 ° Kälte, und ein eisiger Nordwestwind fegte unausgesetzt durch das breite Steppental. Zuerst gab es nicht einmal etwas zu knappern

und zu beißen für sie.

12. Januar. Ich mußte die Tiere morgens etwas im Freien grasen lassen. Was ich spät abends für sie hatte kaufen können, war allzu wenig gewesen. Die Tiere die Nacht über draußen weiden zu lassen, war ganz undenkbar. Wir waren ja bereits in Tibet. Die allernächste Umgebung Dankars ist räubergefährlich. Unter dem Stadttor haben oft schon Tibeter Chinesenpferde, die zur Tränke gesandt wurden, weggenommen. Ich brach darum erst um 10 Uhr von Gomba soma auf und kam nur bis Yang kia t` a (= Fort der Familie Yang, mongol.: Bar khoto = Tigerstadt). Dies ist die Stelle einer früheren Stadt und angeblich die eines früheren Hsi Hsia- und Tu ku hun-Fürsten. Aber nur eine verwitterte tigerähnliche Figur aus Stein ist heute noch zu sehen. Die Chinesen wissen sich zu erzählen, daß in der weiten Ebene um den Ort zur Zeit der Sung-Dynastie (960-1127 n. Chr.) eine große Schlacht geschlagen worden sei. Darin soll einer der Vorfahren der jetzigen Fürsten von Dschonil) die Tibeter besiegt haben.

Noch unterwegs holte mich heute ein über 60 Jahre alter Mann aus Dankar ein, der sich als Vertreter der chinesischen Obrigkeit vorstellte. Er führte unseren tibetischen Reisepaß für das Kuku nor-Gebiet mit sich und erzählte, der Amban und der Ting hätten die Hsië dia von Dankar für mein Wohlergehen verantwortlich gemacht. Die Hsië dia hätten nun beschlossen, ihn mit mir zu senden, da sie selbst des bevorstehenden Neujahrsfestes wegen nicht mit wollten. Der Sergeant und die Soldaten, die mich bis dahin begleitet hatten, erklärten darauf sofort, umkehren zu müssen. Sie hatten Befehl, mich nur so lange zu geleiten, als ich ohne offiziellen Dolmetscher reiste. Gegen diese strikten obrig-

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Mehl). Beim Essen werfen die Tibeter in eine fast leer getrunkene Teetasse ein größeres Stück Butter, füllen die Tasse mit Tsamba-Mehl auf und kneten das Ganze in ihrer Tasse mit der Hand zu einem Teig zusammen. Auch Tsamba-Essen muß gelernt sein. Man kann es schön und häßlich machen. Es gilt bei den Tibetern für sehr unanständig, von dem Mehl etwas zu verschütten, und wenn der Teig fertig geknetet ist, so darf weder an den Fingern noch an der Tasse etwas hängen bleiben. Die Tibeter wissen deshalb genau, wieviel sie von der Butter, vom Tee und vom Mehl zusammentun müssen.

Diese halbgetrocknete Teigmasse ersetzt in Tibet das Brot. Es ist eine Barbaren-speise, die jedenfalls an Ursprünglichkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Prschewalski erklärte das Tsamba-Essen für ekelhaft zum Ansehen. Ich kann es nicht so gar schlimm finden und der Geschmack ist nicht übel. Um dem durch das Rösten schon etwas kräftig und würzig schmeckenden Tsamba-Mehle mehr Geschmack zu verleihen, wird oft Tschürra oder Zucker beigemengt. Tsamba ist ziemlich nahrhaft; es enthält die Kleberstoffe der Gerste. Ich fand es leicht verdaulich, wenn man einen guten Magen hat!

2) Getrockneter Quarkkäse.

1) Yang Tu se, im Bezirk Tao tschou wohnhaft. Nach anderen Quellen fand hier unter den Ölöten im 18. Jahrhundert ein entscheidendes Gefecht statt, nach dem die Alaschaner, die hierherziehen wollten, wieder in ihre sandige Heimat zurückkehrten.

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