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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0446 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 446 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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ganze Überredungskunst auf. „Du hast hier mit einer schmutzigen ,Fán po' eine Ehegemeinschaft, wir Mohammedaner werden dir im Unterland eine reine Frau von unseren Leuten besorgen." — „Die Mongolin hat mir einen hübschen Knaben geschenkt, den ich nicht verlassen mag." — „Wenn du stirbst, setzen sie deinen Leib dem Geier- und Hundefraß aus und du kommst in die ewige Verdammnis." ,,Was nach dem Tode ist, weiß man nicht. Der Ahun sagt so und der Lama wieder anders. Hier habe ich jetzt mein gutes Auskommen. Kehre ich nach China zurück, so kann ich Fleisch nur noch als ,ts` ai` — als Beilage — genießen, während es mir hier ein Hauptnahrungsmittel geworden ist. Ich muß in China das bißchen Fleisch und Mehl obendrein noch teuer bezahlen und das Geld in harter Händearbeit erringen. Hier brauche ich kein Geld," rechtete der Pseudomongole.

Mein Diener Han richtete nichts aus. Am Morgen war die Stimmung zwischen den Brüdern so gereizt, daß es mir höchste Zeit dünkte, auseinanderzugehen.

Als das Mehl endlich gemahlen war und ich mich vom Dsassak verab$chiedete, wurde ich noch ein letztes Mal in den Empfangsraum zum Schnapstrinken gebeten. Ein auffallend dunkelhäutiger Leibeigener, ein junger Tibeter aus der Gegend südlich von Lhasa, kam mit einem Steinzeugkrug herein. Er machte einen tiefen Knicks vor mir unter Beugung des rechten Knies, und ich mußte mit dem Ringfinger der rechten Hand ein Flöckchen Butter berühren, das oben an dem Krug und an dem aus einem Stück Holz bestehenden Stöpsel klebte. Ein Stückchen dieser Butter schmiert man sich an die Stirn, während ,der Bursche den Daumen seiner rechten Hand an die Stirn hält. Nach mir machte der junge Mann seine Kniebeuge vor dem Dsassak, dann vor der Frau Dsassak, vor den Lama') und endlich vor dem kleinen Sohn, jedem einzeln .die geschlossene Kruke mit dem Butterbällchen anbietend, worauf jeder mit ,dem Ringfinger von der Butter nahm und halblaut Gebete murmelte. Als die Reihe um war, wurde erst die Flasche geöffnet und vom Inhalt in eine Tasse ausgegossen. Wieder klebte an der Tasse ein Stückchen Butter, wieder bot der Diener jedem reihum die Tasse an, und jeder machte mit dem Ringfinger aus der Tasse eine Libation in die vier Kardinalsrichtungen. Erst dann wurde dem Schnaps von allen mit Ausnahme der Lama zugesprochen.

Ich hielt hierauf noch der Landessitte gemäß eine lange Lobrede auf die Gastfreundschaft des Dsassak, die dieser und sein Sprecher mit einer nicht .endenwollenden Hymne auf mich, auf die Fremden, auf alle Untertanen des ,,weißen Kaisers" 2) erwiderte. Beim Abschied übergab ich ihm noch Briefe für Deutschland, die er bei Gelegenheit seiner Reise nach Tsaghan Tsch`eng zum allgemeinen Ko tou vor dem Gott des Kuku nor in die Hände des Sekretärs

des Hsi ninger Amban legen sollte. Dann ritten wir davon u   bei

Dunkelheit oben im Wulasetä-Tal im Standlager.

  1. Den Bannerführern der Dam-Mongolen werden immer für die Jahren Geslong-Lama vom Galdan-Kloster bei Lhasa als Oberpriester, zusagen Seelsorger geschickt. Sie haben vor allem die Totenfeiern zu

  2. Er meinte damit den Zar; er hielt alle Europäer für Russen o

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