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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0101 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 101 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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V•

 
   

Berieselbare Felder sind häufig. Zu dem größeren Wohlstand der Gegend trägt überdies die Handelsstraße bei, die von den reichen Zentren der Provinz Schan si hierher und über den Fluß nach „Kou wei", d. h. nach außerhalb der Tore des eigentlichen Reiches, nach der Ordos-Mongolei führt. Bau de tschouStadt mag 6000-7000 Einwohner haben und kaum kleiner ist Fu ku hsien auf der anderen Seite. Unweit der Stadt liegen Kohlenminen. Opium, Hanf und 01 waren die hauptsächlichsten Produkte. Wolle und viel Salpeter kommt von der Mongolei hierher.

Das Stadtbild ist malerisch. Die verrotteten Mauern mit den flankierenden Türmen auf den roten und rotvioletten Tonen und Mergeln des Burgbergs, und dazwischen die bizarren Formen des Löß gaukeln eine mittelalterliche Feste Europas vor.

Man ist hier nahe am Rande der Schen si-Ordos-Scholle, und die Gesteinsschichten liegen nicht mehr völlig horizontal. Kurz oberhalb der Stadt hat der Fluß Karbonkalk zu durchbrechen. 10 km von der Stadt ist ein Katarakt, Tien kiao, die Himmelsbrücke genannt. Eine Kalkschicht hat dort der erodierenden Kraft des Wassers etwas mehr Widerstand entgegengesetzt, und ganz wie bei Hu kou hat der Fluß diese bis jetzt erst in einzelnen schmalen spaltähnlichen Furchen anzugreifen vermocht (Tafel XXVI).

Die Chinesen kommen durch die Tien kiao-Schnelle gerade noch mit ihren Booten durch. Wie durch eine Floßgasse reißt es ihre Schiffe hinab, und viele zerschellen alljährlich an den seitlichen Felsen. Die Schiffe können nur ganz rechts an hohen Felsen entlang hinabfahren. „Jährlich gehen 1-2 ‚fen' (10 bis 20 Prozent) dort zugrunde," sagte der Polizeioffizier von Bau de, „und etwa zehn Mann finden alle Jahre den Tod in den Wellen. Deshalb sind auch die Fische so schmackhaft, die man unterhalb der Strudel fängt und die von hier aus jeden Winter in Kisten verpackt in ganzen Maultierladungen nach dem Kaiserpalast in Peking gesandt werden." Und wirklich, es sind auffallend gut schmeckende, bis eindrittel Meter lange Karpfen, die dort mittels großer Hamen gefangen werden. Namentlich bei Hochwasser werden sie eine leichte Beute, wenn der Fluß so trüb und dick dahinfließt, daß die Tiere ängstlich am Rand und an der Oberfläche nach Atem ringen. Die Versorgung des kaiserlichen Palastes mit Fischen von Bau de war eine uralte Sitte. Auch in der alten Reichsbeschreibung der Jesuiten wird sie erwähnt.

Zwischen diesem Katarakt und der Stadt Bau de, beinahe inmitten des Flußtales, liegt ein kleiner Felsberg. Er ist heute durch Schlammbänke mit der

rechten Talseite verbunden. Die Chinesen nennen ihn den Kia tschou sch an,

den Berg von Kia tschou, d. i. die nächste Stadt, die etwa 150 km weiter südlich am Flusse liegt. Als einst Yü wang ye, den wir bei Gelegenheit seiner

Arbeit am Drachentor kennen gelernt haben, die Verhältnisse hier oben am

Gelben Flusse in Ordnung brachte, soll er — wie jeder Bauer, jeder Gebildete, Offizier und Beamte in Bau de tschou mir ernsthaft versichert hat — diesen

Berg von Kia tschou hergeschafft haben. Man soll noch bei Niederwasser zwei Ringe, die dem Gott zum Ziehen dienten, vorn an den Felsen sehen können.

Er wollte mit dem Berg das „Loch" an dem Tien kiao-Katarakt verstopfen, damit der Fluß glatt weiterflieBe. Nach landläufiger Ansicht entsteht eine Schnelle

nur durch ein Loch, in welches das Wasser stürzt. Yü wang ye selbst hat also den Berg den Fluß heraufgezogen. Er war schon ein alter Mann damals. Nun

   
 

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