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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0190 Meine Tibetreise : vol.1
私のチベット旅行 : vol.1
Meine Tibetreise : vol.1 / 190 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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OCR読み取り結果

 

 

 

I

erkundigen. Er sah allerdings noch viel älter aus und an seinem Gesicht wie an seinen braun gefärbten Fingerspitzen ließ sich leicht ablesen, daß er ein Wer war dies auch nicht in Kan su, wo das Opium

großer Opiumheld war.

ganz besonders billig war , wo selbst Chinesen mir oft versicherten , daß 70-80 % aller Erwachsenen Opium rauchten?

Ich war oft erstaunt, wie lange Zeit ein Mensch fortgesetzten Opiumgenuß ohne wesentlichen Schaden aushalten konnte. Es hielt für mich sehr schwer, Diener, die nicht Opium rauchten, zu finden. Auch Ma, Yang, wie die meisten meiner Leute, brauchten täglich einige Gramm Opium zu ihrem Wohlbefinden. Hatten sie nicht die Zeit, eine Pfeife zu rauchen, oder trat der allerdings seltene Fall ein, daß es an einem Ort, an dem ich einkehrte, wirklich keine Pfeife und keine Lampe zu entlehnen gab — es mußte dann aber ein Ort von höchstens ein oder zwei Häusern sein — so aßen sie das Opium oder benutzten Morphiumpräparate, die es überall, auch in den entlegensten Teilen von China, in Kramläden oder bei umherziehenden Hausierern zu kaufen gab. Die Morphiumpillen wurden ursprünglich zum Abgewöhnen des Opiumgenusses eingeführt, waren aber längst ein eigenes Genußmittel geworden.

Vier Tagereisen trennten mich in Tsing yüan hsien von meinem nächsten und lang ersehnten Ziel, der Provinzialhauptstadt Lan tschou fu. Auch diese letzte Strecke wurde mir nicht leicht, da ich mich nicht an die Karrenstraße, die über die Lößberge hinüberführt und früher (1889) von dem russischen Reisenden Potanin bereist worden ist, sondern an den Felskanal des Flusses hielt. Oberhalb des großen Beckens von Tsing yüan hat der Fluß eine Granitkette mit Pegmatit und verschiedenen Mineraladern durchbrochen, an die im Verlauf der Gebirgsbildung andere Gesteinsschichten angepreßt wurden, so daß in der Felssohle noch eine bunte Reihe von metamorphosierten Gesteinen erscheint. Oben an den Gipfeln aber und weit an den Hängen herab und in die Täler hinein ziehen riesige Massen von Löß, die dem Charakter des Gebiets den Stempel aufdrücken.

An einigen Stellen und in einer Länge von mehreren Kilometern hat sich der Fluß mit einer steilen Rinne von 100 m Breite zu begnügen. Der Weg war dabei für meinen Packzug an der Grenze des Möglichen. Zwei meiner Ponys stürzten auf einem allzu schmalen Pfad in eine Schlucht. Wie die Tiere, nachdem sie sich dreimal überschlagen hatten, doch noch am steilen Hang Fuß fassen konnten, bleibt mir heute noch ein Rätsel. Auf den schlechten Wegen Chinas ist es nicht zweckmäßig, Pferde zu verwenden. Das Temperament der Pferde ist dazu viel zu stürmisch. Sie verlieren allzu leicht die Geduld und laufen achtlos über die gefährlichsten Stellen. Anders und weit besser sind die Maultiere geartet. Es ist rührend anzusehen, wie vorsichtig diese Langohren auftreten. Bleiben die weit ausladenden Lasten an der Seite irgendwo hängen, so werden sie nicht gleich ungeduldig, versuchen nicht die Enge mit Ungestüm zu forcieren, sondern warten auf den Menschen, daß er ihnen helfe. Sie tragen dabei die Lasten infolge ihrer schmal gebauten Kruppe viel ruhiger als die Ponys. Auf einer halbwegs guten Straße machten meine Maultiere mit den drei bis vier Zentnern auf ihrem Rücken in der ersten Stunde am Morgen nur 4 kin. Hatten sie aber einmal 30 oder 40 km hinter sich, so war ihre stündliche Leistung stets auf 6 km gestiegen (Tafel XXXII).

Am Abend des zweitletzten Tagesmarsches vor Lan tschou fu zitterte ich aber

     
   

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ii.

     
 

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