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0062 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 62 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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brand gewüthet. Im Thale Tannenwald, auf den Höhen ist aber Cedernwald (pinus cembra). Die Entwaldung durch den Brand, die sich mehrere Werst weit hinziehen soll, hat den hiesigen Einwohnern grossen Schaden zugefügt, da gerade die entwaldeten Berge früher eine reiche Ausbeute für die Eichhornjagd lieferten. Auf dem linken Ufer passirten tivir den Taschtn-jy1 und etwas niedriger den Pürtschüktü-airy, der von rechts in den Korotty fliesst. Zwischen diesen beiden Flüssen setzten wir über eine sehr bequeme Furth des Korotty, dann durchreiten wir die Flüsschen Orkoittÿ-airy und Taldis-airy. Jetzt erweitert sich wiederum das Thal, das linke Ufer steigt in baumlosen Terrassen auf; überall Fels und Geröll zu sehen. Darauf macht der Fluss eine Biegung nach Südosten und nimmt von links den Neben-Russ Bogaschtan auf, dessen Quelle mit der Kaspaquelle zusammenfällt. Etwas höher als die Boguschtan-Mündung hat vor 30 Jahren ein grosser Bergsturz stattgefunden, da damals ein überaus regenreiches Jahr gewesen. Noch jetzt sieht man am linken Ufer Steine und Baumstämme übereinandergethürmt liegen].

(Den 24. Mai.) Nach dem Mittagessen durchritten wir den Korotty. Der Fluss ist sehr breit und so reissend, dass die Walakuscha meiner Frau am Stricke von 6 —8 Reitern festgehalten werden musste. Das Thal des Urussul ist hier wohl zwei Werst breit und mit dem schönsten Wiesenteppich bekleidet. Die Uferberge sind nicht hoch; auf dem rechten Ufer, der Schattenseite, Waldung, auf der linken aber, der Sonnenseite, kahl. Der Urussul selbst ist an seinen Ufern dicht mit Tannen und Pickten bewachsen und zieht sich wie eine dunkle Baumstrasse in vielen Windungen durch den Thalgrund. Am Flusse befinden sich überall Aule, durch Gruppen von 3-5 Jurten gebildet. Vom Korotty an sind nirgends mehr Rindenjurten zu sehen, überall sind die Jurten mit Filzdecken bedeckt, was darauf hindeutet, dass die Leute hier mehr nomadisirend umherschweifen. Im Thale und auf den ersten Uferterrassen weideten überall zahlreiche Viehheerden.

Nach etwa 10 Werst passirten wir den Тajaktn, einen kleinen linken Nebenfluss des Urussul, dessen Ufer sehr sumpfig sind. Nach weiteren 10 Werst das Flüsschen Таldn, an dessen Ufer der Saisan-Kupa wohnt, bei dem wir auch unser Nachtlager aufschlugen.