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0114 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 114 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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das Südufer des Seees durch die vorspringende Bergmasse des Kara-Korum (schwarzer Bergsturz) versperrt, doch sobald man die Mündung des Kökschü passirt hat, eröffnet sich eine Fernsicht nach Süden und es zeigen sich am Horizonte die mächtigen Höhen des Altyn-Tag und des Ak-Tasch, die sich zu beiden Seiten der Mündung des Tscholyschman erheben. Jenseits des Kökschü sind die Uferberge wieder zum Theil bewaldet und kahle Bergwände seltener.

Gegen Abend erreichten wir die Mündung des Tolysch, wo wir die ersten Jurten der Dwojedaner vorfanden. Hier ist der See am schmalsten und man kann deutlich erkennen, dass auch am jenseitigen Ufer der Schwarzwald aufgehört hat und die Berge dort ebenfalls mit ULrchenwald bedeckt sind.

Der Abend war herrlich, kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Die Dwojedaner kamen aus ihren Jurten zum Ufer herab und versammelten sich um unser Feuer.

(Den 26. Juni.) Wir fuhren in der Frühe weiter am östlichen Ufer entlang. Das Ufer ist zuerst felsig. Diese Bergmasse wurde mir als Arta' bezeichnet. Jenseits des Arta' wird das östliche Ufer wieder waldig, abgerundet und endlich verschwindet der Felscharakter gänzlich. Auf der Höhe des Bergkammes sollen hier viele Jurten stehen. Beim Berge Рälä verliessen wir das östliche Ufer und durchritten, da das Wetter sehr giinstig war, den See gerade südwärts. Das westliche Ufer ist von KaraKorum ab weit schroffer als das östliche. Ueberall sieht man Felsmassen sich aufthiirmen, auf deren Höhen ewiger Schnee liegt. Die höchsten Berge aber liegen an der Mündung des Tscholyschman und heissen Ak-Tasch (Weiss-Stein) und Altyn-Tag (Goldberg), der auch „Vater der Berge und Seeen" genannt wird. Dieser steht in besonderer Achtung und Verehrung und Niemand hat ihn bis jetzt ersteigen können. Alle, die das beabsichtigt, sind umgekommen; „denn Gott will nicht", sagen die Eingeborenen, „dass man den ,Goldberg' ersteige".

Etwa um 3 Uhr Nachmittags erreichten wir die Mündung des Tscholyschman (hier ist die Höhe von Kalning auf 399,2 Meter bestimmt). Dieser Fluss ergiesst sich in mehreren Armen in den Teletzkischen See und beträgt die Breite des Thales an der Mündung wohl eine Werst. Nach der langen Wasserreise