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Aus Siberien : vol.1 |
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Als sie durch das Volk da schritten, Fürchtet sich das Volk vor ihnen: „Seht, was sind das nur für Menschen? Sind vor Hunger abgezehrt, Sind es Aina aus der Tiefe, Sind es Menschen, Erdgebor'ne? Menschen, die so abgemagert, Haben wir noch nie gesehen!" | . |
So gelangten sie zum Hause und lehnten sich fast besinnungslos an die Pfosten der Thiire. Der Wirth des Hauses trat heraus, erblickte beide und führte sie, von Mitleid erfüllt, in seine Wohnung.
Als er ihren Namen fragt,
Ist das Mädchen ohne Sprache, Ohne Sprache auch der Knabe. Mit dem Napfe schöpfte Milch er, Schöpfte mit dem Napfe Sahne, Strich mit Sahne ihren Kopf da, Milch goss ihnen in den Mund er, Da erhielten sie die Sprache.
Als der Wirth des Hauses erfährt, dass sie elternlose Waisen sind und in der Steppe allein gelebt haben, beschliesst er, sie an Kindesstatt anzunehmen und richtet zuerst ein Gastmahl her, um ihnen den Namen zu geben. Das Volk wagt es nicht, den Namen zu geben, da tritt ein Greis hervor und giebt dem Knaben den Namen Ai Mökö und der Schwester den Namen Altyn Aryg (die Goldreine). So hatte Altyn Argäk, der hiesige Fürst, jetzt einen jungen Bruder, den auf der Steppe gefundenen Ai Mökö, und eine junge Schwester, Altyn Aryg. Ai Mökö bittet jetzt seinen Bruder, ihn auf die Jagd ziehen zu lassen.
Ai Mökö gab seinem Bruder
Jetzt ein herrlich weisses Reitpferd,
Dieses Pferd bestieg der Knabe,
Ritt jetzt fort zu dem Altai;
Auf dem Rücken des Altai
Kam ihm da ein Mensch entgegen,
Der hatt' alles Wild erlegt,
Ai Mökö fand da kein Wild mehr.
Da rief Ai Mökö ihm zu:
„Sag' ! auf meinem Jagdreviere,
Weshalb jagest du das Wild?"
Sprach der Mensch auf rothem Pferde:
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