National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0063 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 63 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

— 47

(Den 26. Mai.) Nachmittags verliessen wir die Jurte des Saisan Kupa. Wir nahmen unseren Weg am Urussul aufwärts. Das Thal war hier noch stärker bevölkert als bis jetzt. Der Charakter der Uferberge veränderte sich nicht. Niedrige Berge, auf dem rechten Ufer stark bewaldet, auf dem linken Ufer kahl, begrenzen ein breites Wiesenthal, durch welches sich der Fluss in vielen Windungen, inmitten eines breiten, mit Tannen bewachsenen Waldstreifens, hinschlängelt. Die Hitze im Thal war unerträglich. Wir folgten dem Urussul bis zur Mündung des Kengi, der etwa 8 Werst vom Talda entfernt in den Urussul fliesst, und gingen dann an den Ufern des Kengi noch etwa 2 Werst weiter aufwärts, bis zur Jurte des Saisan-Muklai.

(Den 27. Mai.) Heute kehrten wir zuerst zum Urussulthale zurück und ritten dann an diesem Flusse aufwärts. Nach etwa

5 Werst wird das Thal schmäler, der Charakter der Uferberge ändert sich aber in keiner Weise. Etwas höher als die Mündung des von rechts in den Urussul fliessenden Urmalyk durchritten wir den Urussul. Das jenseitige Ufer ist sumpfig und scheint schwächer bevölkert. Das Ufergebirge steigt auf dieser Seite des Flusses höher und höher auf und gipfelt zuletzt in der mit Schnee bedeckten Bergkuppel des Mangdai. Wir schlugen unser Lager am Ufer des Karassu, nicht weit von der Jurte des Saisan Tschappan, auf.

(Den 28. Mai.) Morgens 10 Uhr verliessen wir bei herrlichstem Wetter die Jurte des Saisan Tschappan und passirten ohne Unfall auf demselben Wege, auf dem wir hergekommen waren, den Urussul und Kengi. Nach Tische überzog sich der Himmel mit Wolken und es begann heftig zu regnen. In der Jurte des Saisan Kupa wechselten wir die Pferde und konnten erst gegen

6 Uhr Abends unsere Reise fortsetzen. Dieselbe ging nur sehr langsam von statten, da der Regen den Boden aufgeweicht hatte. In vollkommener Dunkelheit erreichten wir den Steinsumpf am Tajaktu, der natürlich unter jeder Bedingung passirt werden musste. Die Passage mit der Walakuscha meiner Frau war sehr gefährlich; fünf Mal wurde dieses Fuhrwerk umgeworfen. Bis auf die Haut durchnässt und todtmüde machten wir bei der Jurte