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0092 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 92 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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aufwärts. Da es spät geworden, beschloss ich, in der tatarischen Hälfte des Dorfes zu übernachten.

(Den 22. Mai.) Mein Gepäck liess ich von Protoka aus in einem Boote transportiren, ich selbst setzte meine Reise zu Pferde auf dem Landwege fort. Bis zum Flüsschen Podabas, an dem ein grosses russisches Dorf gleichen Namens (etwa 6 Werst von Protoka entfernt) liegt, war der Weg gut und eben und das Land mit herrlichen Wiesengründen bedeckt. Dahingegen führte der Weg vom Podabas aus durch mit Gestrüpp bewachsenes Sumpfland, in welchem die Pferde oft bis zum Bauche einsanken, wir konnten daher das nur 2 Werst entfernte Balby erst nach einigen Stunden erreichen. In dem Tatarendorfe Balby hielt ich mich nicht weiter auf, da die Bewohner dieses Dorfes zum grössten Theile verrusst sind, und setzte meinen Weg zu Wasser fort. Die tatarischen Boote, die wir hier bestiegen, waren sehr unbequem, da sie kleiner und leichter gearbeitet sind als die russischen. Die Wände sind sehr dünn und werden durch zwischengeklemmte Querstöcke auseinandergehalten. Man muss sich beim Hinsetzen zwischen die Stöcke klemmen und kann dann den Unterkörper durchaus nicht bewegen. Dafür fahren aber die Tataren in ihren Booten schneller als die Russen.

Das Tom-Ufer hat bis jetzt seinen Charakter nicht verändert, nur die Hügel am rechten Ufer werden höher und häufig treten Sandsteinfelsen hervor. Nicht weit von der Мrassmündung durchfuhren wir den Tom und erreichten fast um 2 Uhr das am rechten Ufer liegende Tatarendorf Pras-pältärindä. (7 Werst von Balby).

(Den 24. Mai). Gestern Abend verliess ich das Dorf Praspältärindä. Zuerst fuhren wir den Tom eine Strecke aufwärts und passirten dann den Fluss gerade der Mrassmiindung gegenüber. Die Ufer des Trass sind anfangs niedrig und mit dichtem Gestrüpp bewachsen, nach einiger Zeit erheben sich Hügelwellen auf dem rechten Ufer, die weiter aufwärts am Flusse immer höher werden. Nach einer Fahrt von 6 Werst erreichten wir bei vollkommener Dunkelheit das Dorf Krasnojarsk. (Kysyl-jar = rothes Ufer.)