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0237 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 237 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Diese Geschlechtsnamen deuten auf einen Zusammenhang dieser Tataren mit den Kysyl, den Teleuten und den Schwarzwald-Tataren.

Somit beträgt die Gesammtzahl der im nördlichen Altai jetzt wohnenden Tatarenstämme ca. 20 000 Köpfe.

5. Die Tataren des eigentlichen Altai.

Unter die Tataren des eigentlichen Altai fasse ich die Bewohner dieses Gebirgsstockes, die sogenannten Altajischen Bergkalmücken sammt den Dwojedanern und den ihnen sprachlich sehr nahe stehenden Teleuten zusammen, obgleich letztere jetzt zum Theil im Kusnetzkischen Kreise leben.

Die Altajer. Sie werden von den Russen Altaiskije Kalmyki, d. h. Altajische Kalmücken oder der an der Tschuja wohnende Theil Dwojedanzi (d. h. Doppelzinspflichtige) genannt. Sie selbst nennen sich Altai Kislai (Altai - Leute) und 7'schй Kishi (Tschuja-Leute), selten mit dem Gesammtnamen UiPöt (eine Erinnerung an das frühere Oiröt-Reich, zu dem sie gehörten). Die eigentlichen Altajer zerfallen in sieben Saisanschaften und bilden eine Bevölkerung von 6044 иännern und 5780 Weibern, also im Ganzen 11824 Individuen. Die Dwojedaner, die seit dem Jahre 1865 aufgehört haben, China Tribut zu zahlen, bilden zwei Saisanschaften und betragen 2000-3000 Individuen. Die Dwojedaner nomadisiren an den Flüssen Tschuja, Tscholyschman und Baschkaus und nennen sich die an der Tschuja wohnenden Telegit, die am Baschkaus Ulan und die am Tscholyschman Тölös.

Die Sprache der Altajer und Dwojedaner beweist, dass dieser Volksstamm schon seit geraumer Zeit ein compactes Ganze bilden muss, da die Dialectverschiedenheiten der einzelnen Stämme, die sich hauptsächlich nach den Flüssen nennen, an denen sie wohnen, äusserst gering sind.

Sprachlich sehr nahe stehen den Altajern die Teleuten. Diese nennen sich Telenget oder Кara Kalmak und erinnern sich ihrer Zugehörigkeit zum Oiröt-Reiche. Ein grosser Theil der Teleuten, die früher ein sehr bedeutendes Tiirk-Volk waren, hat sich gewiss mit den südlichen und westlichen Nachbarn vermischt; dies beweist uns unter Anderem der Umstand, dass die Kasak-Kirgisen noch heute die Leibeigenen der Sultane der mittleren und grossen Horde, Tölöngüt nennen. Ausserdem ist schon erwähnt