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0190 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 190 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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Herrschers der Turgut. Gereizt durch den Angriff seines Schwagers, der bis zum Altyn Amäl - Passe vordrang, gerieth er mit seinem Schwiegervater Ajaki Kan in heftige Feindschaft, so dass dieser sich 1703 . zum Kaspischen Meere zieht und sich dann auf russisches Gebiet an der Wolga flüchtet. Als er 1709 gegen Tibet marschirt, wird er in einen Streit mit China verwickelt. Ein grosses chinesisches Heer, das gegen den Kong-taitschi geschickt wird, erleidet beim Uebergange über die Gebirgspässe des Thianschau Vernichtung, und die Stadt Hami, wohin die Chinesen sich geflüchtet, wird dem Boden gleich gemacht. 1705 bauen die Chinesen diese Stadt wieder auf. 1717 gehen die Chinesen bis Kara-schar vor. 1719 bis zum Saisan-See und zum Altyn Emäl. 1720 wurden die Kaimücken aus Tibet vertrieben. Der Kong-taitschi wird 1723 von seinem eigenen Sohne Galdan Tseren ermordet, der nun seinem Vater in der Herrschaft folgt und sich Kung-taitschi Galdan Tseren nennt. Diesem folgt nach seinem Tode sein ältester Sohn, da der jüngste Sohn ermordet; aber sein iilterer Bruder Dordschi, der Lama gewesen, ermordet wiederum diesen und übernimmt die Herrschaft über die Dsungaren. Da stehen zwei Hordenführer des Tarbagatai-Gebietes Davatsi und Amursana gegen den Kong-taitschi auf, werden aber von Dordschi geschlagen. Amursana aber überfällt plötzlich den Kongtaitschi am Ili und tödtet ihn. Obgleich nun Davatsi zum Chan ausgerufen worden, gerirt sich aber auch Amursana als Fürst. Da viele Dsungaren-Fürsten zu den Chinesen übergеliеn, so wird Amursana so geschwächt, dass er sich 1754 nach China begiebt; er wird nach Peking geschickt und erhält dort den Rang eines Wang. Dann wird er als rechtmässigеr Erbe des Thrones der Dsungaren anerkannt und mit einem chinesischen Heere unter Anführung des tapferen Generals Panti gegen Davatsi geschickt. Nach einem fünfmonatlichen Feldzuge wird Amursana zum König der Olöt erhoben und Davatsi nach Peking аbgeführt, wo er, obgleich äusserlich hochgeehrt, doch als Gefangener gehalten wurde und nach zwei Jahren vor Gram starb. Amursana war aber nur dem Namen nach Herrscher, die Macht war in den Händen der Chinesen. Weil er aber das Joch der Chinesen abschütteln zu können hoffte, nahm er den Titel Chan der иlöt an, suchte die Verbindung des chinesischen Heeres mit China zu unterbrechen und verlegte sein Hoflager jenseits des Ili-Flusses, nachdem er einen grossen Theil der Chinesen vernichtet hatte.