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0460 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 460 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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steckt und dann die Oeffnung derselben mit einem Pferdezügel zugebunden. Dann schlägt man die Milch mit dem Pistäk wohl eine Stunde lang und öffnet die Saba vorsichtig , um nachzusehen, ob die Butter sich schon in derselben sammelt. Hat sich die Butter gebildet, so nimmt man den Pistäk heraus, bindet die Oeffnung der Saba fest zu und stösst nun mit der concaven Seite eines Holznapfes von aussen gegen den Lederschlauch, damit die Butter dicht werde (mai kalyng bolsun dep tolkuidu). Hat die Butter sich zu einem Stücke zusammengeballt, so wird die Saba geöffnet. Die Frau streift die Aermel des Hemdes bis zur Schulter auf (subanady), nimmt die Butter mit der Hand aus der Saba und legt sie in eine hölzerne Mulde (astau). Nun durchrtihrt sie dieselbe mit einem Rohrstäbchen (schi) und entfernt daraus mit diesem Schmutzstücke, Haare, Grashalme und sonstige Unreinlichheiten. Dann nimmt die Hausfrau, die das Geschäft des Butteras selbst ausführt, etwas von der Butter und beschmiert die oberen Spitzen des Jurtengitters, damit sie dieselbe kosten und mit um reichen Buttersegen bitten helfen (tiläüdiis bop tursun!) Auch giebt sie jedem Familienmitgliede und Jedem, der in das Haus tritt, ein wenig Butter in die linke Hand; der, ! welcher die Butter erhalten, legt dieselbe aus der linken in m die rechte Hand und leckt die linke HацΡdfläche ab, dann legt y( er die Butter in die linke Hand und leckt die rechte Hand- 'k fläche u. s. w., bis er die ganze Butter allmйhlich aufgeleckt hat.

Nachdem diese für das Gedeihen der Butter nothwendigen Bewirthungen ausgeführt sind, wird die Butter ungewaschen gesalzen und in einen gereinigten Schafmagen gefüllt, dieser aber mit einem Filzstücke umbunden. Die mit Butter gefüllten Мägеn werden in einem mit drei Füssen versehenen Kasten (kebäschä) aufbewahrt, dessen Deckel entweder mit einem Schlosse verschlossen oder wenigstens mit einem Stricke zugebunden wird, damit die Butter vor den naschhaften Kindern und Dienstleuten sicher sei.

Haben sich nun einige Saba mit Quark und Buttermilch angesammelt, so gr~ibt man neben der Jurte ein 1/2 Arschin breites, ebenso tiefes und 4-5 Arschin langes Loch in die Erde (j,r - oschak), auf dieses werden zwei bis vier Kessel gestellt, die sich mit den Rändern auf die Seitenwände der Grube stützen und in diese Kessel wird nun Quark und Buttermilch gegossen. Unter den Kesseln wird ein gelindes Feuer ange-