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0319 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 319 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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im Frühjahr geschossenen Maralen ein verhältnissmässig geringer ist. Ebenso ist das Schiessen von Vogelwild: Enten, Auerhähnen und wilden Gänsen, im Sommer auch nur eine Beschäftigung der Jagdliebhaber. Das eigentliche Jagdobjekt des Winters sind kleinere Thiere, deren Pelzwerk werthvoll ist und von den Kaufleuten sehr gesucht wird. Das werthvollste Pelzwerk sind die Felle des schwarzen Fuchses (karg, tülkü), der im Altai hauptsächlich am Baschkaus gefunden wird ; da er aber auch hier selten ist, so kann nicht eigentlich Jagd darauf gemacht werden, sondern es ist ein Glücksfall zu nennen, wenn man auf ihn stösst.

Der gewöhnliche Fuchs kommt im ganzen Altai vor, wenn auch nicht in grösserer Zahl. Er steht in einem viel niedrigeren Preise als der schwarze Fuchs, für dessen Fell 150-200 Rubel gezahlt werden. Früher war der Zobel eine sehr häufige Jagdbeute im Altai, jetzt ist er aber selten ; am häufigsten kommt er noch an den Ufern der Katunja, am Symylty, im Arkyt-Gebirge und auf den Katunja'Alpen wie an der Ulba vor. Der Zobel wird mit Hunden aufgespürt und dann in der Höhle von den gern umstellt; nachdem durch ein Jagdnetz der ganze Platz abgesperrt ist, räuchert man den Zobel aus seiner Höhle und schlägt ihn mit Knütteln todt, wenn er in den Maschen des Jagdnetzes sich verwickelt. Man wendet keine Schusswaffen an, um das werthvolle Fell nicht zu verderben. An den Enden des Netzes werden kleine Glöckchen befestigt, vermöge deren die Jäger sogleich hören, wo der Zobel im Netze durchbrechen will. An den Katunja-Ufern werden ausserdem Marder und am Symylty und in den Katunja -Alpen viele Eichhörnchen erlegt, während im Gebiete der oberen Tschuja zahlreiche Murmelthiere geschossen werden.

Im Sommer reiten die Altajer meist einzeln zur Jagd, und zwar zu Pferde, im Winter hingegen ziehen kleine Jagdgesellschaften in die wildreichen Gegenden und zwar auf Schneeschuhen und mit kleinen Handschlitten versehen, in denen sie ihren Mundvorrath mit sich führen.

Heute wenden die Altajer bei ihren Jagdzügen nur Feuerwaffen an, Pfeil und Bogen sind schon seit dem Anfange dieses Jahrhunderts verschwunden. Man findet in jeder Jurte eine oder zwei Flinten, meistens die altajischen Kugelbüchsen, die zum grössten Theil auf Hochwild berechnet sind. Die gezogenen Flinten (Wintowki) mit sehr starkem Laufe und von ganz kleinem Kaliber, welche Pelzjäger anwenden, sind hier sehr selten

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