National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0185 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 185 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000224
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

$

I

I

гу

— 163

ich will nur daran erinnern, dass heute noch die Tarantschi den chinesischen Kaiser so nennen), der Fürst Koschutschin, der

Fürst Taibun und viele niedere Priester. Wir lasen dem goldenen Fürsten alle Titel unseres erhabenen Herrn, des Grossfürsten Michael Fedorowitsch vor und der goldene Fürst erhob beim Lesen derselben ein wenig die Mütze, während alle Anwesenden die Mützen abnahmen. Wir aber, Waska und Iwaschko, überredeten den goldenen Zaren, dass er sich und alle seine Ulusse unter die hohe Hand des Grossfürsten Michael Fedorowitsch begeben und ihm treu dienen möchte. Da antworteten Kunkantschi und der Gesandte des gelben Zaren : mit Freuden wollten sie dem Grossfürsten Michael Fedorowitsch treu und aufrichtig dienen. Sie bekräftigten dies, indem alle Priester dав Bild ihrer Götter ihrem Glauben gemäss in die Höhe hoben.

ј Darauf erklärte uns der Kunkantschi in Betreff des Kutuktu:

ti   dass dieser nach seinem Glauben ein Heiliger sei, ein Kuta

(Gott, türk.: Kudai) aus dem Labinischen Reiche (Reich der Lama,

Lt      d. h. Tibet), wie dieser Kutuktu geboren wurde und wie er die
Schrift verstehe; der Kuta habe nach der Geburt nur drei Jahre gelebt und dann sei er gestorben, dann habe er in der Erde fünf Jahre gelegen, sei wieder lebendig geworden und habe wie früher die Schrift verstanden und er kannte seine Leute wie früher. Bei diesem Kutuktu seien ihre Götzen, ihre Glocken und ihre Bücher. Bei der Audienz aber war der goldene Zar in einem hellen Kleide aus G-oldbrocat und Atlas gekleidet gewesen, der Gesandte des gelben Zaren in einem Kleide aus Gold-Kanfa und alle Vornehmen waren in hellen Kleidern.

„Darauf nahm der goldene Zar die Geschenke des Grossfürsten Michael Fedorowitsch in Empfang und iibergab uns dem vornehmsten Grossen ,Mansa' und befahl uns zu ehren und Speise zu geben und schickte mit uns seine Gesandten, die sich zum weissen Zaren begeben sollten. Darauf reisten wir zurück durch seine Ulusse zehn Tage lang. Wir, Waska und Iwaschko, haben Alles gesehen, was ihr Leben, ihre Kämpfe und ihren Glauben betrifft. Ihre Häuser sind mit Filzdecken bedeckt und sie nomadisiren auf Kameelen. Die Wohnung des goldenen Chan haben wir auch gesehen und haben ihn nach den übrigen (benachbarten) Reichen gefragt. Seine Heere sind mit Bogen bewaffnet. Bei dem goldenen Zaren finden sich viele Leute aus anderen Ländern. Es soll auch ein chinesisches Reich geben, dort ist ein

11*