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0279 Aus Siberien : vol.1
Aus Siberien : vol.1 / Page 279 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000224
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wegen mit dem Saisan Iangdai führte. Es war in Peking entschieden worden, dass der dwojedanische Schuldner 81 Ochsen zu zahlen hatte und zwar für eine ursprüngliche Schuld im Werthe von einem Rubel; der Process zog sich schon über 20 Jahre hin. Der Sassjedatel forderte die Zahlung im Auftrage der russischen Regierung. Als der Saisan sich weigerte, drohte er mit Execution. In Folge dessen fanden wir bei unserer Rückkehr keine einzige Dwojedaner -Jurte an der mittleren Tschuja und der Sassjedatel kehrte unverrichteter Sache zurück. Fama erzählte damals, es wäre für den Beamten selbst vortheilhaft gewesen, die Eintreibung der Schuld aufzuschieben, denn solch ein Recht des Eintreibens von Schulden sei so gut wie ein jährliche Zinsen tragendes Staatspapier.

Seit dem Jahre 1865 sind die Dwojedaner russische Unterthanen geworden, da ihnen die Alternative gestellt wurde, entweder das Land zu verlassen oder die russische Unterthanenschaft anzunehmen. Wie sich jetzt die Abgaben und Verwaltungs -Verhältnisse der Dwojedaner gestaltet haben, weiss ich nicht. So viel ich gehört habe, werden sie vollkommen so verwaltet wie die Altajer selbst.

Üeber die Höhe des Jassak der Altajer und früheren Dwojedaner liegt mir nur eine Notiz des Priesters Werbitzki vor, der angiebt, dass die Eingeborenen des Biisker und Kusnetzker Kreises, also Altajer, Schwarzwald - Tataren, Schoren und Teleuten, im Ganzen 243 Zobel, 72 Füchse, 1041 Marder und 10130 Eichhörnchenfelle jährlich einliefern.

Die Altajer nennen sich entweder Altajer oder sie gebrauchen die Namen der Flüsse, an welchen sie leben, d. h. an der Katunja und ihren rechten Nebenflüssen, vom Koksu bis zur Tschuja und an den linken Nebenflüssen der Katunja, der Maima und ausserdem an den Quellgebieten des Anui, Tscharysch und der Uba. UrussulLeute (Urnssul Kishi), Tschargysch-Leute (Tscharysch Kishi) etc. Die Dwojedaner nennen sich, wie gesagt, Telengit, oder nach den Flüssen Tschüi-kishi (Tschuja-Leute), Baschkaus-kishi (Baschkaus - Leute) und Tscholyschman - kishi (Tscholyschman - Leute). Ausserdem werden aber noch die Tscholyschman -Bewohner als

Тölös -Volk und die Baschkaus-Bewohner als Ulan -Volk bezeichnet. Die erstere Bezeichnung ist sehr verständlich, da südlich vom Teletzkischen See seit altersher das Volk der Tölössen wohnte, deren Ueberreste den Hauptbestandtheil der Tscholysch-

R a d l o f f, Aus Sibirien. I.   17