National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0016 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 16 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000262
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

       

 

   
     

4   Hedin, Reisen in Zentralasien.

Padschahim ist ein unbewohntes Masar mit einigen „tugh"-Bündeln , Ruinen von Häusern, einem verlassenen Brunnen und einem alten Flufsbett, in dem temporäres Regenwasser noch

einen Abflufs findet. Hier wachsen einige Pappeln, und hier fängt ,,jangal" (Wald) an ;

es sind dies aber nur kleine, spärliche Tamarisken (Tamarix elongata). Der Boden bat auch ein knolliges und höckeriges Aussehen von Tausenden von kleinen Lehmkegeln ; diese

enthalten die Wurzeln alter, abgestorbener Tamarisken. Tättir - mestjid ist ein isolierter Garten, von wo ein Weg nach Sajgun geht, unsern Weg kreuzend. Auf der Steppe weideten einige Kirgisen ihre Herden ; sie kamen von Sugett; im Frühling kehren sie nach dem Gebirge zurück. Jiggdelik -lenger ist ein kleines Dorf mit Häusern und Pappeln. Unser Weg ist oft von meist trockenen Rinnen gekreuzt ; der gröfste von ihnen hatte eine Tiefe von 6 m. In Kisil erreichten wir wieder den grofsen Weg von Kaschgar nach Jarkent.

In der Nähe von Ak -robat sind die Pamir-Berge sichtbar; der nächste, von Kirgisen bewohnte Teil derselben heifst Atjikning-tege(= tag), und nach dem dortigen Atjik-masarKhodjam ist es nur 6 Stunden Entfernung. Auf dem Weg nach Kok-robat war kein Schnee vorhanden ; von bier aus geht der grofse Weg über Jallgus - tograk , Arpalik , Bag, Mija, Tjarlung und Pas-robat nach Tagarma und Tasch - kurgan. Kok-robat zählt gegen 250 Häuser, mit umliegenden Dörfern 500; die ganze Gegend bat nur ein en Bek. Die gewöhnlichen Getreidearten mit Ausnahme von Reis werden gebaut. Das Irrigationswasser stammt aus Kuscher-ab (Jarkent-darja) durch den Kanal Jakka-arik, der hier endigt. Zwischen Kok-robat und dem Gebirge breitet sich nur steriler, unbewohnbarer „saj" (steiniger, barter, steriler Boden) aus. Brennholz bekommt man wie in Hasrett-Begim und Kisil vom „jangal" und zwar nur Tamariskenwurzel. Sultan Bograk Annam ist ein Masar in Kok-robat.

Südlich von Kok-robat haben wir rechts die Dörfer Jar - baschi und Tegermen - baschi, links Köll - baschi und einen kleinen See: Schor -köll, der ungeachtet des Namens süfses Wasser hat. Dann links Sumbol-bag, am Wege Saj-lenger und Robatji, das letzte ziemlich grofs; links Kum-agsi, von wo ein Weg nach Jakka-arik geht. Weiter links Avvat (Abad), am Wege Schahr-mähälle mit dem Masar Sultan Vali Boghra Khan, und dann wieder links Makija. Der Boden ist eben, oft Kamischsteppe; im Osten sehen wir in der Ferne Sanddünen, die äufsersten Ausläufer der Wüste. Südlich des letztgenannten Dorfes wird die Gegend mehr öde, uneben und der Boden sandig, doch kommt immer Kamisch (Lasiagrostes splendens) vor. Die Bevölkerung des kleinen Dorfes Sugutjak , das überall von Kamischfeldern umgeben ist, verfertigt Strohteppiche, die in den Zimmern unter die Filzteppiche gelegt werden ; diese werden „kigis", jene „bujra" genannt; die Kamischfelder liefern das Material dazu ; sie werden in den Bazaren von Jarkent verkauft. Von Sugutjak und weiter vorwärts wird die Gegend sehr reich an Süfswasserquellen; auf beiden Seiten des Weges breiten sich Sümpfe aus, und an der rechten Seite erstreckt sich ein im Lehmboden tief eingeschnittener, mit senkrechten Ufern versehener natürlicher Kanal, in welchem das Wasser gegen Süden strömt. Endlich kreuzt der Weg diesen Kanal auf einer Brücke. Alles dies Wasser stammt von den Irrigationskanälen, welche die westlich vom Wege gelegenen Dörfer bewässern, und es tritt erst hier in Form von Quellen wieder zu Tage. Am Dorfe Kara - kum kommt, wie der Name andeutet, wieder Treibsand vor. Opa-östäng ist ein erster „arik" (Ausläufer) des Flusses und wird auf einer Brücke passiert; auf seiner anderern Seite liegt das Dorf Miäkle. Dann folgen Jangi - bag und Ak-ordu und der Kanal Nischa; überall sieht man nun Gärten, Pflanzungen und Kanäle , und endlich läuft die Karawanenstrafse durch Jangi-schahrs Pforte und durch Kovna-schahrs (eigentlich die alte Stadt, d. h. das muselmanische Jarkent) Altun-därvase oder Gold - Pforte. Die Strafse läuft eine lange Strecke schnurgerade durch den Bazar, der bier einem langen Tunnel ähnelt. Die Entfernung zwischen den beiden Stadtteilen, von denen jeder seine Mauer hat, ist gegen 1 km; beide sind durch die erwähnte Bazarstrafse vereinigt.