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0394 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 394 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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382   Hedin, Reisen in Zentralasien.

im zentralen Kwen-lun , also auf eine Entfernung von mehr als 650 km Luftlinie gewifs ein vortreffliches Zeugnis für die Gewissenhaftigkeit ablegt , mit welcher diese ItinerarAufnahme gemacht worden ist.

In das Gebiet meiner Sektion V (Tsaj -dam und Koko-nor) fallen keine Breitenbeobachtungen Sven Hedins, doch ist dort weniger Mangel an Fixpunkten — dank der Reisen Prschewalskijs und Roborowskijs, wie ich weiter unten ausführen werde. — Für Sekt. VI war die Breite für Liang-Tschou T-=-37° 59' 5" von Wert, da zur Zeit meiner Bearbeitung der östlichen Reiseroute durch Kansu nach Peking die neueren Karten von Obrutschews geologischer Expedition in West-China (1892-94) noch nicht vorlagen, nach nunmehriger Einsicht in dieselben freilich eine Verschiebung nach Süden und Westen nötig machen werden, falls sich Obrutschews Karten als zuverlässig herausstellen sollten.

Die Höh e n z a h 1 e n Dr. S v e n Hedin s. Ebenso umfangreich und wertvoll wie das rein geographisch - topographische Material sind auch die mit dem Siedethermometer ermittelten Beobachtungsreihen für relative und absolute Höhen des Reisegebietes. Die ursprüngliche Absicht des Herausgebers, das ganze an Dr. Ekholm in Stockholm zur Berechnung übergebene Material und eine Höhenliste in besonderem Abschnitt in diesem Band zu veröffentlichen, mufste vorläufig aus hier nicht näher zu erörternden Gründen aufgegeben werden , doch konnte ich das eigentliche Resultat, die Liste der Höhenzahlen, für meine Karten verwenden, in welche sie für jeden Beobachtungspunkt, so weit es der Mafsstab erlaubte, eingetragen sind. Dafs irgend eine Übereinstimmung dieser Zahlen mit allen früheren, von Prschewalskijs und Pjewtsows Expeditionen, von den durch Dutreuil de Rhins ermittelten Höhenzahlen auf gleichen Routenstrecken zu erwarten gewesen wäre, ist ja bei der Verschiedenartigkeit der Beobachtungsmethoden oder Grundlagen erfahrungsgemäfs nicht zu erwarten und es wird wohl noch geraume Zeit vergehen, ehe ein absolut richtiges Bild der Hypsometrie des von mir dargestellten Gebietes zu entwerfen sein wird. So mufste ich mich , wie jeder kompilierende Kartograph darauf beschränken , die Sven Hedinschen Zahlen als die neu gewonnenen zu geben, wie sie eben vorliegen und alle früheren Zahlen nur dort, und zwar mit grofsen Einschränkungen einzutragen, wo sie an alte, von Sven Hedin nicht begangene Wegestrecken gebunden sind, unbekümmert darum, ob sie relative und absolute Gleichheit mit ersteren zeigen oder nicht. In dem „kurzen Überblick über die Höhenverhältnisse der durchreisten Länderstrecken" hat unser Forscher im 7. Abschnitt dieser Abhandlung (S. 347-349) . ebenfalls nur seine eigenen Zahlenwerte zu Grunde gelegt, — auf sie verweise ich hier als notwendige Ergänzung meiner rein kartographischen Arbeit.

Die N o m e n k 1 a t u r. Eine der wertvollsten Ergänzungen zu meiner Karte ist Dr. Sven Hedins alphabetisches Verzeichnis der Ostturkestanischen Namen (S. 350-370 dieses Bandes) mit etymologischer Bedeutung eines jeden der tausende von gröstenteils ganz neu auftretenden Orten oder topographisch interessanter Stellen. Wenngleich diese Liste auch nur den westlichen Teil des Forschungsgebietes, die Oasengruppen des Tarimbeckens umfafst, während die fast gar nicht oder doch nur äufsert dünn von Mongolen, Tanguten und Chinesen bewohnten Gebiete Tsajdams , sowie der Koko-nor und Ala-schanLänder nicht mit berücksichtigt werden , so ist doch dieser Versuch einer übersichtlichen Zusammenstellung der djaggatai-türkischen Ortsnamen Ost-Turkestans um so wichtiger, da seit Prof. H. Vambérys erstem Versuch 1), die geographische Nomenklatur Zen tralasiens in eine nahezu einheitliche Form zu bringen, fast ein ganzes Jahrzehnt verflossen ist und dieser berühmte Linguist sich überwiegend auf das russische oder westliche Turkestan beschränkt hat, in welchem die Kirgisische Sprache vorherrscht. Dafs aber trotz aller Ortsverzeichnisse die Durchführung einer von allen möglichen Inkonsequenzen und Fehlern

1) Pet. Mitt. 1891, S. 263-272.