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0250 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 250 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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238   Hedin, Reiseis in Zentralasien.

weichem Sand , mit einer dünnen Staubschicht bedeckt. Stellenweise ist der Sand feucht, die salzige Staubschicht dagegen trocken und weifs. Pappeln stehen hin und wieder auf kleinen Kegeln, der Kamisch ist licht. Dann treten wieder flache, meterhohe Dünen auf, die sich fingerartig nach N erstrecken. Rechter Hand erhebt sich immer der hohe Sand, linker Hand eine ebene, lichte Steppe. Von Tieren sahen wir nur Hasen, Eidechsen und Spuren von Hirschen und Antilopen, die einen nach SO gerichteten Pfad ausgetreten batten. Mein Wegweiser behauptete, dafs im SSW ein See, Jeschil-kul, liege; diesen See hatte er jedoch nicht gesehen , wufste aber zu erzählen , dafs er durch Quellen gebildet wurde, denn kein Wasserzug münde in ihn aus. Noch vor etwa 15 Jahren spukte in dieser Gegend auf unseren Karten ein See Jeschil-kul.

Das Lager Nr. III wurde bei einigen Pappeln und Kamischstauden aufgeschlagen. Am Fufse eines Pappelkegels wurde der Brunnen gegraben ; nur eine 2 cm dicke Schicht von Sand war trocken, dann wurde er feucht. In 0,4 m Tiefe = 10,25°, in 0,75 m = 10,24°, in 1,47 m = 10,1° und in 1.78 m, wo das Wasser stand, = 9,s° ; in 0,70 bis 0,73 m Tiefe war eine Sandschicht ziemlich salzreich und so hart , dafs sie kaum durchbrochen werden konnte. Die Schicht lag wie eine horizontale Scheibe auf weichem, mit Thon vermischtem Sand. Die Bewohner von Merket hatten von einem Berg in diesem Teile der Wüste erzählt. Der Wegweiser behauptete jetzt, dafs dieser Berg, Tjakmak und Ak-tjokk genannt, westlich von unserer Route sich befand, dafs wir aber, wenn wir vom dritten Lagerplatze nach NNO gingen, seinen östlichsten Teil berühren würden. Wir sahen später niemals diesen rätselhaften Berg ; es kann jedoch leicht, eben wie der Masar-tag, hier irgendwo ein kleines Massiv vorhanden sein.

13. April. Auf diesem Abschnitt hatte die Landschaft dasselbe Aussehen wie bis jetzt ; braune Staubsteppe und licht stehende Pappeln wechselten mit Sandgürteln ab. Die Dünen erstrecken sich gewöhnlich von S nach N , und die steilen Abhänge sind nach W oder SW gerichtet; der Grundplan ist oft sehr regelmäfsig halbmondförmig, bisweilen vereinigen sich beinahe die Dünenflügel zu einem Kreis. Im allgemeinen sind jedoch die Dünen unregelmäfsig und gehen ineinander über. Die Pappeln stehen gewöhnlich auf den dreieckförmigen Flächen ebenen Bodens zwischen den Dünen , einige sind aber zum

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grofsen Teil übersandet, so dafs nur die Zweige aus dem Sand hervorragen. Der Brunnen hatte dieselben Eigenschaften wie am Lager III; 0,4m tief = 11,s°, 0,75 m = 11,2° ; 1,15 m

10,4° , das Wasser war noch salzhaltig, obgleich etwas weniger als beim ersten Lagerplatze; auch hier fanden wir in 1,05 m Tiefe die horizontale, salzreiche Scheibe

rvon 3 cm Mächtigkeit

/ und hart wie Sand-

stein ; unter derselben trat das Wasser hervor. Lager IV befand sich auf ebenem Boden, je-