National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0255 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 255 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000262
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

Durch (lie Wüste Takla-makasi.   243

gerade hier der hohe Sand ohne Übergang beginnt, beruht wohl auf dem Vorhandensein

der Seen und Berge. Am Lagerplatz versuchten wir auf einem kleinen Flecke ebenen Thonbodens zwischen zwei Dünen einen Brunnen zu graben, allein noch in 0,7 m Tiefe war

der Boden absolut trocken. Auch später wurden keine Brunnen gegraben, da offenbar

das Grundwasser in diesem Teil der Wüste in beträchtlicher Tiefe sich befindet. Am Lager XI stand die letzte Tamariske in dieser Richtung. Die nördlich vom Lager befindliche

Düne fiel 32° nach S ab , die südlich davon liegende dagegen 10° nach N. In dieser Gegend waren die steilen Seiten immer nach S , W und SW gerichtet, die flachen nach N, 0 und NO. Von dieser Regel gab es jedoch mehrere Ausnahmen.

Nach Lager XII. (24. April.) Auf der ersten Strecke des Marsches waren die Dünen etwas niedriger , und Wurzeln längst abgestorbener Tamarisken kamen noch ein paarmal

vor. Nicht selten war zwischen den Dünen der Untergrund entblöfst; er bestand aus

feinem, braunem Staub. Aber bald stiegen die Dünen wieder auf 12, 15 und 20 m Höhe, und die freien Flecke verschwanden ; später erreichten sie 30 m Höhe; es ist, was die

Eingeborenen „jaman-kum" (schlimmer Sand), „dawan-kum" und „beles-kum" (Sandpässe),

„tjong-kum" und „sor-kum" (grofsen, mächtigen Sand) und „igis-kum" (hohen Sand) nennen. Die Dünen liegen hauptsächlich im N und S. Auf einem ebenen Thonflecke war die

horizontale Schichtung sehr deutlich. Oft finden sich noch halbmondförmige Dünen , ob-

gleich sie meistens ineinander in ein Gewirr übergehen , und bisweilen bilden sie einen mächtigen Ringwall um eine schön abgerundete Vertiefung. Es ähnelt einem Gebirgsland,

dessen Kämme , Grate , Gipfel und Thäler aus lauter feinem , gelbem Sand bestehen. Die Hitze war, wie aus dem meteorologischen Journal hervorgeht, drückend, nur die Sandstürme mit ihrem dichten Nebel machten dieselbe von Zeit zu Zeit weniger fühlbar; die Nächte

waren noch ziemlich kalt , oft nur ein   33°

paar Grad über Null. Die südlich vom    27° ~   16°

Lager stehende Düne fiel 10,5° nach

N, die nördliche 26° nach S; eine öst-

lich vom Lager stehende Düne fiel 27° nach W und 16° nach 0, jedoch in der Nähe des

Kammes mit 33° Fallwinkel.

Nach Lager XIII. Noch ein paarmal kreuzten wir nackte Flecke zwischen den Dünen ; sie bestehen aus salzhaltigem , feinem, hartem Staub, oft mit scharfkantigen,

niedrigen Stufen. Das Material ist sehr spröde und porös ; von Vegetation enthalten sie keine sichtbaren Reste, und fast gar keinen Sand. Es ist dies der ursprüngliche Boden, auf dem sich die Dünen aufgetürmt haben. Die horizontale Schichtung ist immer sehr deutlich.

In diesem Abschnitte erreichten die Dünen eine Höhe von 50-60 m und lagen auch hier vorzugsweise im . N und S. Hier .beobachteten wir jedoch auch eigentümliche Er-

31*

\ ~o

.--~   •

4 mUt!'.'

-ii111~%;!'i

~

- - 4111:1

41111:::,<.

111H1'.

1H11i6U1111111fi+:•

~M 1~Î1

WIMP"-

MD.

Iv -

lit

~ lfi'

.~-.J....-~. •••••••••`