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0407 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 407 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Begleitworte zu den Karten.

395

Mit diesen letzteren Breitenangaben harmonieren ausgezeichnet die von Rockhill 1891 teils aus astronomischen Messungen, teils aus Berechnung eines sorgfältig geführten Itinerars

erhaltenen Breiten, von denen ich im folgendem nur die für meine Karte grundlegenden aus dem Appendix des Reisewerkes mitteile 1).

~

Ort der Beobachtung.

Nördl. Breite.

Länge.
O. v. Gr.

Beobachter.   Quelle.

Kure- bori, Weideplatz im Naitschi-Hochthal;

 

 

 

 

Lager 22. Mai 92    

35° 51,9

Vac.

Rockhill 18922)

Ch'umarin dsun-Kuba, 31. Mai 92   .   .

35   37,6

Desgl.

Desgl.

Elesu nor, Lager   nahe dem See,   1. Juni 92

35   22,3

Desgl.

Desgl.

Kara-dawan , Lager am Pals, 5. Juni 92   .

35   5,5

Desgl.

Desgl.

Namtschu-tola-muren, Lagerpl., 2 miles südlich

von Talbu tolha, 8. Juni 92 .   .   .   .

35   5,4

Desgl.

Desgl.

Ulan-ula, Südseite, 15. Juni 92   .   .

34   55,4

Desgl.

Desgl.

Der Versuch , diejenige Stelle der Reiseroute des Prinz en H e n r i d' O r l é a n s (Reise nach Tibet , 1889-91) festzulegen , an welcher Dr. Sven Hedin unter ca 35,f° N.Br. diese gekreuzt hat, ist mir mit Hilfe der Sven Hedinschen Daten vollkommen gelungen. Die Marschlinie der beiden Franzosen ist zwar nicht durch zuverlässige Ortsbestimmungen oder durch eine gute Itinerar- Aufnahme fixiert; Bonvalots ziemlich kärgliche Tagebuchnotizen 3) kartographischen Inhalts bieten namentlich keine Anhaltspunkte für eine Identifizierung der (legend. Sven Hedin fand aber Spuren des Durchzugs einer Karawane , und die Andeutungen , die mich veranlafst haben, die Kreuzungsstelle in die Nähe seines Sees Nr. 13 zu bringen, sind folgende 4) : Nach Verlassen seines Lagers Nr. XVII am 1. September durchzog Sven Hedin am 2. September ein sumpf-und seenreiches, an Wild aller Art wimmelndes, flaches Hochthal mit kaum bemerkbarer Wasserscheide zwischen den abflufslosen Seen 12 und 13. Im Süden des ersteren war die südliche Kette von einer breiten Lücke unterbrochen, und in der Mitte dieser Lücke erhob sich ein isolierter, kuppelfömiger, schneebedeckter Berg (' der Peilungen und Karte) , auf dessen linker Seite augenscheinlich ein bequemer Pafs über die Kette führte. „Als wir diese Partie direkt im Süden batten, ritt Parpi, welcher vor fünf Jahren die Reise des Prinzen von Orléans mitgemacht hatte, an mich heran und sagte, dafs er diese Stelle wiedererkenne! „Hier war es", sagte er, „wo Bovolo Tura (d. i. Herr Bonvalot) und der Prinz mit ihrer Karawane über das Gebirge gezogen sind." Nach meiner Berechnung konnte es in der That nicht mehr weit von der Route der berühmten französischen Reisenden sein. Mit Hilfe von Bonvalots Karte glaubte ich die hier allerdings recht auffälligen geographischen Verhältnisse identifizieren zu können. Auch die Krümmung der roten Linie, die die Route hier zeigte, wurde mir nun begreiflich. Auf Bonvalots Karte fehlten jedoch alle notwendigen Details. Doch deckte

sich ohne Zweifel sein Dôme de Satyre mit meinem Schnee-Berge   (fest-
gestellt durch viele Peilungen der letzten Tage) und sein V o l c a n de R u y s b r o e k 5)

  1. William Woodville Rockhill : Diary of a Journey through Mongolia and Tibet. Washington 1894. — Ebenda Apendix IV : Table of latitudes and altitudes.

  2. Die Reiseroute Rockhills habe ich, da die Übersichtskarte des wertvollen Reisewerkes kaum den zehnten Teil der im Reisejournal enthaltenen Daten wegen zu kleinen Mafsstabes (1. : 2,027,520) geben konnte und offenbar grobe Irrtümer enthält, — im Mafsstab 1 : 500000 konstruiert und in meiner Karte zum erstenmal fachmäfsig verwertet. Die auf griindliche Sprachkenntnis Rockhills beruhende reichhaltige Nomenklatur ist schwer in Übereinstimmung mit der Namengebung Prschewalskijs zu bringen.

  3. Gabriel Bonvalot: De Paris au Tonkin à travers le Tibet inconnu. Ouvrage contenant une carte en couleurs et cent huit illustrations gravées d'après les photographies prises par le Prince Henri d'Orléans. Paris 1892. S. 195 ff.

  4. Vgl. Seite 295 des Berichtes und Bd. H, S. 281 ff. des deutschen Reisewerkes.

  5. Die Ansicht dieses Pic de Ruysbroek auf S. 189 des Bonvalotschen Werkes stimmt ziemlich gut mit einer Bleistiftskizze Hedins, die er als Orientierungsskizze zu vielen hei den Seen Nr. 12, 13 und 14 gewonnenen Peilungen in sein Album gezeichnet hatte. Der von Hedin erwähnte Pafs ist in dieser Ansicht ebenfalls bemerkbar und führt zwischen ' und 5 der Peilungen über den Höhenzug; er ist also offenbar identisch mit dem Passe rouge des Bonvalotschen Kärtchens ; nach Überschreitung des Passes sahen die Reisenden den „Volcan" de Ruysbroek nach NNW zu wieder: „il se détache avec une netteté admirable on dirait qu'il nous

a suivi et qu'il s'est rapproché de nous".

j0*