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0143 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 143 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Neuere Forschungen in der Lop-nor-Gegend.   131

retirée; la plus grande surface liquide est celle que vous avez longée près de Lob (das Dorf Lop). Ailleurs il n'y a plus que de petits étangs."

Zwischen Abdal und Kum-tjappgan läfst der Prinz den Flufs nur 7 bis 8 m breit sein, was besonders in dieser Jahreszeit absolut unmöglich ist. Vielleicht war jedoch bei der gemessenen Stelle der Flufs durch eine Insel in zwei Arme geteilt, von denen der eine sehr eng war. In Kum-tjappgan fand er 9 Familien von 60 Personen.

Jenseits von Kum-tjappgan (S. 96) teilte sich der Flufs in zwei Arme, von denen der linke am gröfsten war und einen ausgedehnten Sumpf bildete, aus welchem hier und da kleine Sandinseln sich erhoben. Der rechte Arm wurde zu nur 2 bis 3 m Breite angeschlagen , seine Ufer verschwanden jedoch im Kamisch. Das Dorf Eutine (Ujtun) hatte

50 Einwohner.

Zwischen Eutine und „Karakoutchoun" erwähnt der Prinz zwei Dörfer : Kara-koyouk und Deutchmé; dieses war schon leer , jenes sollte eben verlassen werden. Die Bewohner begaben sich nach Tjarkblik, um das Land zu bebauen. Der Prinz kommt zu dem folgenden Schlufs (S. 100), welcher mit den obigen Auseinandersetzungen sehr gut übereinstimmt : „Les habitants du Lob Nor font comme les eaux du Tarim, ils se retirent lentement : les buttes s'effondrent, les hameaux disparaissent, l'emplacement même est envahi par les roseaux géants, jusqu'à ce que ceux-ci, n'ayant plus l'humidité qui leur est nécessaire pour vivre, se dessèchent., plient et meurent. — Alors commencera l'oeuvre lente, mais sûre, du sable : il viendra couvrir les ruines des anciennes cités , les débris des hameaux, les maisons de terre, comme celles de bois, les ajoncs séchés et les roseaux morts: il s'étendra sur cette contrée comme un immense linceul qu'on chercherait en vain à soulever, car le sable aura entraîné à sa suite, sur ce qui est maintenant le Lob Nor, l'oubli éternel . . .

Le temps a déjà fait une partie de son oeuvre : le Lob Nor, où nous sommes, n'est pas celui de Prjevalsky, et le général russe lui-même ne voyait pas le lac qu'on trouve sur les anciennes cartes chinoises ... Selon la tradition transmise de génération en génération, il y avait autrefois ici une grande mer intérieure , sans roseaux; les vieux de la tribu ont eux-mêmes vu, dans leur jeunesse, de grands étangs, mais pas comparables à cette mer dont on leur avait parlé."

Wie Prschewalskij glaubt auch der Prinz , dafs das Austrocknen des Sees in einem gewissen Grad auf dem Aufschwung des Ackerbaues in den Oasen von Ostturkestan beruht; in den letzten zehn Jahren oder seit dem Tode des Jakub Bek hätte sich das Land in einem Zustand von Ruhe befunden, der Ackerbau wäre deshalb aufgeblüht und hätte dem Tarimsystem viel Wasser entzogen , so dais die Zufuhr nach dem Lop-nor immer geringer wurde. Früher, während der unruhigen Zeiten , wäre viel mehr Wasser nach dem See gelangt.

Freilich mufs dieses Verhältnis auf die Wassermenge des unteren Tarim einen Einflufs ausgeübt haben, es ist aber wohl fraglich, ob es in so hervorragendem Mafsstabe, wie hier der Fall gewesen ist, sich auf die hydrographischen Verhältnisse des Flufssystems fühlbar machen könnte. Das Hochwasser gibt jedenfalls den Ausschlag, und in der Hochwasserperiode sind ja die meisten „ariken" mehr oder weniger geschlossen. Aber anderseits wird, wie wir oben bei mehreren Gelegenheiten gesehen haben , in der Frühlingszeit an einigen Flüssen die ganze, dann freilich geringe Wassermenge aus dem Bett abgeleitet, um die Saat zu berieseln. Diese Brandschatzung spielt jedoch im Verhältnis zum Hochwasser wahrscheinlich eine unbedeutende Rolle. Die Bevölkerung Ostturkestans, die vom Generalkonsul Petrowskij und vom General Pjewzow zu etwa 2 000000 berechnet wird, ist wohl zu gering, um auf künstlichem Wege das ganze Flufssystem so merkbar zu beeinflussen. Hier machen sich vielmehr klimatische Veränderungen geltend, denn auch vor Jakub Bek hatte Ostturkestan periodenweise Frieden , und in alten Zeiten ist gewifs die Bevölkerung viel gröfser als jetzt gewesen.

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