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0350 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 350 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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338   Hedin, Reisen in Zentralasien.

jetzt sehr mächtige Flufs braust wie durch eine Schlucht; am Eingang steht schwarzer Schiefer mit Einfallen 49° nach 0 140° S an, weiter unterhalb Granit. Am östlichen Ausgang aus der Schlucht öffnet sich rechter Hand das Thal Schi-ko ; dann folgen die Dörfer Kao•tsaj und Jung-tse, und endlich die an der rechten Seite ausmündenden Thäler Sa-kufue und Kuen-jin-tang, beide mit bedeutenden Bächen. Ping-rung-i ist ein grofses Dorf am rechten Ufer.

Am 2. Dezember ging es meistens nach 0, nur wenig nach S. Der Weg läuft immer am rechten Ufer und ist jetzt recht verkehrsreich, besonders von Kamelkarawanen; nur wo die Seitenbäche den Weg mit ihren Eiskuchen überschwemmt haben , ist das Terrain ungünstig. Das breite, offene Thal wird nur bei Pascha wieder in eine ein paar Kilometer lange Schlucht verwandelt. Hier treten wieder Schiefer mit 47° Fall nach 0 110° S und Granit auf, sonst waren die Abhänge erdbedeckt. Aber unterhalb dieser Stelle wird das Thal wieder breit und reich bebaut wie zuvor. Die Dörfer sind von Äckern umgeben, auf welche das Berieselungswasser durch Kanäle geleitet wird. Sching-ko ist ein Nebenthal an der rechten Seite, mit bedeutendem Bach. Wenig weiter unterhalb prefst sich der Flufs an die rechte Thalseite ; der Weg ist deshalb hier ziemlich hoch über dem Thalboden in den Schuttkegel am Fufse der Gebirge ausgearbeitet. Von dem grofsen Dorfe Tji-li-bientsa führt der Weg unmittelbar am Flusse hin , den wir endlich auf einer Fähre kreuzen , entlang, um nach Nien - be zu gelangen. Der Flufs war hier etwa 70 m breit und ziemlich tief.

  1. Dezember. Jetzt gehen wir also am linken Ufer , wo auch die meisten Dörfer liegen und mehrere Bäche mit zahllosen Berieselungskanälen gekreuzt werden. Das Thal ist hier sehr dicht bewohnt, und überall sehen wir Felder und Gärten. Sonst ist der Weg gröfstenteils bis 10 m oder weniger tief in die Löfsablagerungen eingegraben ; horizontale und vertikale Schichtung ist sehr deutlich. Bisweilen wechselt jedoch der Löfs mit Konglomeratschichten ab. Der rote Löfs füllt den Thalboden und steigt an den Gebirgsabhängen

`   hoch hinauf. Auch der

Flufs hat sein Bett in diese weichen Ablagerungen eingegraben, und an den konvexen Krümmungen stehen die Löfs-

wände vertikal. An einem Punkt drängt die Wassermasse gegen die Hügel an der linken Thalseite, so dafs der Weg über dieselben führen mufs. Auf der anderen Seite kommen wir zum grofsen Dorf Kao-miotsa hinunter ; von hier aus ist die linke Thalseite aufserordentlich reich kultiviert, und die Dörfer sind zahlreich; Be-nejtsa ist das gröfste Dorf; wenig weiter unterhalb liegt Lo-ja. Am Fufse der linkseitigen Hügel treten mehrere Quellen zu Tage; ziemlich hoch hinauf sind zwei Stufen von deutlichen Uferlinien sichtbar. Hier ist der Flufs breit und sein Lauf mäandrisch.

  1. Dezember. Rechter Hand verlassen wir jetzt den Si-ning-Flufs, der in der schmalen Schlucht Lo-ja-scha das Gebirge durchbricht, um sich oberhalb Lan-tscheo•fu mit dem Hwang-ho zu vereinigen ; am Flusse führt auch hier ein , wie es scheint, beschwerlicher Weg nach dieser Stadt. Wir wählten aber den nach NO laufenden Weg, der durch ein in die weichen Erdschichten recht tief eingeschnittenes Thal auf den Kamm der linken Gebirgskette hinaufführt. Hier fliefst ein kleiner, jetzt gefrorener Bach. Stellenweise ist das Thal sehr eng und die Abhänge an den Seiten steil abfallend. Im oberen Teil des Thales steigt dann der Weg in steilen Zickzackkrümmungen auf den Kamm dieses Ausläufers hinauf, der sehr flach und abgerundet ist und überall von weichen Erdschichten und guten Weideplätzen bedeckt ist. Die Pafshöhe beträgt 2274 m. Auf der Nordseite geht es ebenso steil hinunter , der Hohlweg ist immer in Lösablagerungen eingeschnitten. Das Gebirge wird Ping-ko-schan genannt. In der Nähe des Kulminationspunktes liegt das kleine Dorf Djao-

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