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0272 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 272 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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260   I-Iedin, ILeiscn in Zentralasien.

Usun - sakkal , das letzte Dorf des Tasgun - Distrikts in dieser Richtung ; die Grenze wird durch den Tasgun - darjasi, einen mächtigen „arik" mit Brücke, gebildet. Wenig nördlich vom grofsen Dorfe Japptjan , halbwegs zwischen Jangi - schahr und Jangi - hissar gelegen, kreuzen wir den Khan-arik , der hier auch Jupoga - arik genannt wird, weil er auch zum Dorfe desselben Namens geht. Japptjan selbst wird von dem Bach Japptjan-östäng bewässert. Bis nach Japptjan ist der Weg fast überall von Alleen begleitet ; dieselben hören aber südlich davon allmählich auf, und etwa 12 km südlich des Dorfes passieren wir eineu Sandgürtel mit N—S und NO—SW gezogenen Dünen von bis 5 m Höhe. Besch-kent ist eine Gegend mit etwa 20 Dörfern ; die gröfsten davon sind : Tongluk , Mamuk und Soguluk ; dann folgen die Dörfer Khaneka, Sejidlik, Ostäng-boj und Tjakka, und endlich die kleine Stadt Jangi - hissar , hauptsächlich am Nordfufse eines 20-25 m hohen , langen , gegen 0 gerichteten Konglomeratausläufers. Um Jangi-hissar ist der Boden schon ziemlich gewellt, im W und S erheben sich niedrige Hügel, aber im 0 und N scheint das Gelände fast vollkommen eben zu sein. Auch diese Stadt hat einen Jangi-schahr mit chinesischer Festung; in der Altstadt wohnen 10 Hindu -Wucherer aus Schikarpur. Eine Medresse wird Hälim

  • Akhun genannt; Kara-tjinak ist eine Moschee mit Masar und alten, schönen Pappeln; Supurga Häkim ist ein Masar mit Kuppel und Minareten. Einige von diesen Gebäuden sind mit Fayence bekleidet. Das Irrigationswasser von Jangi - hissar soll aus dem Thal Khanterek kommen.

Etwa 3 km südlich der Stadt kreuzt der Weg den bedeutenden Mangschin-östäng, der jetzt etwa 8 cbm Wasser führte und wo ein Dorf desselben Namens liegt. Der „kischlak" Kara-hasch am Bache Sajgan-östäng ist von Eiigeln aus gelbem Sand, Thon und Konglomerat umgeben. Der Bach ist 4-5 m tief in den Löfsboden eingeschnitten. Im Frühling und Sommer ist er sehr wasserreich ; sonst wird das Wasser in den Mangschin- östäng hineingeleitet. Der Kanal geht dann nach den Dörfern Khodja-arik, Sajgan und Momoluk. Der Sajgan östäng soll aus dem Thal Kampan, wo Kipptjak-Kirgisen wohnen, kommen ; er passiert zuerst die Dörfer Laj-bulak und Kaguj ; von diesem Bach bekommt also Jangi-hissar selbst kein Wasser. Im allgemeinen sind in dieser Gegend die Bewässerungsverhältnisse sehr verwickelt, und oft ist es schwer, den Verlauf der verschiedenen „ariken" zu verfolgen.

Der Weg führt fast gerade nach S, wogegen der grofse Weg nach Jarkent, von Jangihissar aus, eine SO-Richtung einschlägt ; die Hügel von Kara-basch erstrecken sich fast bis in die Nähe dieses unteren Weges ; sonst ist die Landschaft undulierende Steppe. Westlich liegt die Gegend Tebbes - östäng mit den Dörfern Jar - bag , Otäsch und Bos - julgun. Das nächste Dorf ist Sugett, und 18 km südlich davon , nicht weit vom Eintritt in die Berge, liegt Igis-jar. Der Bach von Igis-jar, welcher zeitweise sehr mächtig werden kann, heilst ebenfalls Tasgun, höher hinauf aber Keng-kol.

Auf dem zweiten oben erwähnten Weg tritt der Jarkent - darja bei Kuscher-ab aus dem Gebirge heraus; hier passierte ich den Flufs am 27. September 1895, und wir erhalten also nochmals einen Beitrag zur Charakteristik des Jarkent - darja. Kuscher - ab ist ein ausgedehntes Dorf am rechten Ufer des Flusses. Zwischen dem Dorf und dem Ufer breitet sich jedoch ein Gürtel von Alluvialboden aus, welcher vom Hochwasser überschwemmt wird. Das Flufsthal ist noch von niedrigen Hügeln und Konglomeratkämmen scharf markiert. Das Wasser war weniger trübe, als wir weiter unten zu sehen gewohnt waren, und hatte eine Temperatur von 15,6°. Wo die 142 m lange Fähre den Flufs kreuzt, strömt derselbe in einem Bett. Die Breite betrug 78 m, die Maximaltiefe 3,14 m, die mittlere Tiefe 2,1 m, die gröfste Stromschnelligkeit 1,21 m, die mittlere 0,93 m und die Wassermenge 152 cbm in der Sekunde. Die rechte Hälfte des Flusses konnte die gröfsten Tiefen und Schnelligkeiten aufweisen. Zwischen Kuscher-ab und Jarkent sollen an 6 Punkten Fähren gehalten werden und also Wege den Flufs kreuzen. Während dreier Sommermonate kann bei Kuscher - ab die Fähre wegen der grofsen Wassermenge und Stromschnelligkeit nicht