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0304 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 304 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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292   Hedin, Reisen in Zentralasien.

des Deltas scheint absolut horizontal zu sein ; die Hügel und Abhänge in der Umgebung sind alle ziegelrot.

Um den weichen, gefährlichen Boden zu vermeiden, gingen wir auf den Hügeln der rechten Thalseite nach Osten. ÜUber noch einen in zwei Arme geteilten Bach erreichten wir einen ganz kleinen See und dann noch einen gröfseren Bach, der ein markiertes Bett in dem weichen Boden ausgemeifselt hatte. Wir hielten uns dann eine Strecke lang auf den Hügeln des linken, südlichen Ufers, die von mehreren Nebenbächen und Rinnen durchkreuzt waren ; diese vereinigen sich mit dem Hauptbache und zwar, eigentümlicherweise, in nach oben spitzen Winkeln. Ihre Betten sind etwa 2 m tief und senkrecht in den weichen löfsähnlichen Boden eingesägt. Der gröfste Teil der Wassermenge des Hauptbettes

kommt von SO; wir passieren seine Mündung, indem wir nach Osten gehen ; von beiden Seiten nimmt der Hauptbach mehrere

~AP-   kleine Tributäre auf. Östlich einer unmerklichen, sekundären

_,rj''~   Wasserscheide wurde im Thale Lager XIII aufgeschlagen.

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Auch •L141 gab V/7 etwas Gras, sonst hatte die ganze Tagereise

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durch sterile Gegenden geführt. Vom Arkatag und der süd

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_   ~11ta►~_s   niedrigen Vorbergen verborgen.

Am Morgen des 28. August hatte der Bach kaum 2cbm

'~~ l J j   Wasser, bei einer Stromschnelligkeit von 0,8 m. Wie wir jetzt

fanden , stammt auch dieser Bach von der südlichen Kette. Im Norden liegen zwischen unserer Route und dem Arka - tag mehrere Ausläufer und

Kämme dieses Gebirges, zwischen welchen Rinnsale und Bäche nach dem grofsen Salzsee strömen. Auf der südlichen Kette sind die Schneefelder seltener als auf dem Arka-tag. Nach einer Wanderung von etwa 10 km erreichten wir wieder eine Wasserscheide ; auf ihrer östlichen Seite strömen alle Wasserzüge nach dem grofsen Salzsee, nach Osten fällt der Boden aufserordentlich langsam, er scheint meistens ganz horizontal zu sein. Das Bett war jetzt hier trocken, mündete aber in einen Miniatursee, dessen Wasser, obgleich abflufslos, merkwürdigerweise süfs war ; wahrscheinlich hat es also einen unterirdischen Ablauf. Wenig östlich davon wurde die Mitte eines sehr kleinen abflufslosen Gebietes nur von einem Tümpel, in den ein Bach mündete, eingenommen, und dann erreichten wir wieder einen See mit schwach salzhaltigem Wasser und von roten , spärlich grasbewachsenen Hügeln umgeben. Aus allen Richtungen münden Erosionsfurchen in ihn ein , von denen nur eine Wasser führte und wo Lager XIV aufgeschlagen wurde. Auch hier kam Gips im weichen Boden vor.

Bis jetzt hatten wir also eine ganze Reihe von abflufslosen Gebieten zwischen den beiden mächtigen Gebirgsketten gefunden. Da wir aber immer in der Mitte des Hauptthales marschierten, ist es sehr leicht möglich, dafs im Süden oder Norden unserer Route, jenseits der nächsten Kämme und Gebirgsausläufer, noch andere dergleichen kleine Becken liegen können, die wir aber nicht sehen konnten.

Der Tagemarsch des 29. August führte uns hauptsächlich nach Osten. Östlich vom

See, welcher auf der Karte Nr. 4 genannt wird, ist der Boden hügelig, weich, grasbewachsen und von mehreren Bächen durchschnitten; der gröfste von ihnen führte etwa 1/4 cbm Wasser ; die Betten bestehen aus feinem Schutt und Sand, sind aber ebenfalls weich. Nach einer schwachen Steigung erreichen wir wieder eine unbedeutende Wasserscheide, von welcher nach Osten ein Bach nach einem grofsen , breiten , sandigen, aus der Gebirgskette im Süden stammenden „saj" führt; wo wir ihn kreuzen, strömt er nach Norden, aber nur, um bald in einem Bogen nach Osten umzubiegen. Der Bach dieses „sajs" war in viele Arme geteilt und hatte stellenweise recht markierte Uferterrassen auserodiert; die Wassermenge war kaum 1 cbm, die Stromschnelligkeit nur 0,5 m. Wir gingen quer über