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Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 |
Von Khotan über Pulur nach Kerija und Nija. 213
dem letzten Regen beträchtlich gesunken und konnte hier, besonders jedoch wegen seiner Breite und unbedeutenden Geschwindigkeit, gekreuzt werden.
Von Tograk-lenger gibt es nach Oj-tograk keinen direkten Weg, weil das zwischenliegende Gebiet Sandwüste ist. Aus demselben Grunde und wegen hügeligen Terrains steht es auch nicht mit Sourgak in direkter Verbindung. Nach allgemeiner Aussage konnte man auch östlich von Pulur nicht das Kwen-lun•Gebirge kreuzen. Der von Pjewzow gefundene Weg über Sarik•tus war dagegen allen bekannt.
Die beiden „ariken", die wir in der Nähe von Tograk-lenger gekreuzt hatten, waren Kum•östäng und Jandema; bei Tar-agis („der enge Mund") vereinigen sie sich zu einem, der unter dem Namen Kirk•gas-östäng über Kum - bag nach den Dörfern Kirk-gas, Merket, Descbmen, Sijek &c. Wasser führt. Dies ist also der westlichste „arik" des Kerija-Gebietes. Dann beginnt etwa 6 km unterhalb Tograk-lenger und in der Nähe des Dorfes Kum-tuck
der Pondere-östäng. Näher der Stadt fin-
den wir Jar-östän Kat'in Mogulla und \ \ \
g~ J ~ g\\\\\\\\ ~ Kaluk; der letztgenannte versieht die Stadt`\\
selbst mit Wasser. Am rechten Ufer finden wir nur zwei kleine „ariken” nach Besch-tograk und Aral, die wenig oberhalb des grofsen Weges beginnen. Oj-tograk dagegen erhält, wie erwähnt, sein Wasser von einem besonderen Bach.
Ganz roh gezeichnet, würde die Verteilung des
Wassers unter den Dörfern um Kerija ungefähr, wie
das beistehendo Bild zeigt, aussehen. Kum_ba
Die „ariken" von Kerija-darja sollen sich an ihrem
Ursprung von selbst regeln. Bei ungewöhnlich grofsen
Dimensionen des Flusses sollte man glauben , dafs die `
Äcker und Dörfer überschwemmt werden könnten. Dies er- iP'
eignet sich aber nicht, weil die „ariken", wenn sie mit \r~,H
Wasser überfüllt werden, von selbst das umliegende Land an ~`
ihrem Oberlauf, wo sie dadurch keinen Schaden verursachen, rar-ae sk überschwemmen. Dadurch wird natürlich das Wasser geregelt sobald es in die künstlich im weichen Erdboden gegrabenen
Strecken des „ariks" hineinkommt. Der Oberlauf strömt ,
erwähnt, durch Stein- und Sandboden
ist aber nicht künstlich
,
wie ge- | I 2' 2 . ~I | r_ oc tenger |
graben. Dafs zu wenig Wasser wegen ungewöhnlich niedrigen Standes des Flusses in die „ariken" hineinkommt, ereignet sich dagegen
iiufserst selten. Die Einwohner konnten sich nur erinnern, dafs dies
einmal, während der Regierung Jakub Beks, der Fall gewesen war, wobei auch die ganze Ernte verloren ging.
Bei Kerija finden wir dasselbe Verhältnis wie bei Kaschgar, Jarkent, Kara-kasch, Iltji, Tjira und Tjertjen , nämlich dafs die Städte am
linken Ufer der Flüsse liegen. Dieses Gesetz kann gewifs nicht nur
Zufälligkeit sein; es mufs mit der Tendenz der Flüsse, sich nach
0 zu verrücken , im Zusammenhang stehen. Das rechte Ufer wird oL
energischer auserodiert, ist deshalb steiler und weniger geeignet für die I ~ a
Bildurs kiinst licher ariken". Eine Ausnahme fanden wir freilich beim
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Jurun-kasch , wo auch vom rechten Ufer mehrere mächtige „ariken" S
gegraben sind, aber wir fanden dort auch, dafs der Flufs aus dem älteren Bette des Kaltakumat eine kleine Strecke nach Westen sich bewegt hatte , was jedoch wahrscheinlich nur
eine zeitweilige Schwankung bezeichnet.
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