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0043 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 43 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Voii Khotan durch die Wüste nach dein Kerija-darja und weiter nach Schah-jar. 31

einen halben Kilometer zurück. Hier und da stehen kleine Erdhügel mit Spuren verödeten Waldes ; die Gegend wird hier Mojaklik genannt. Die Steppe ist mit ziemlich dichtem Kamisch bewachsen.

Taraschillik-lenger ist eine von den Stationen auf dem Wege nach Ak-su ; es gibt hier

nur ein Lehmhaus, in dem ein paar „lengertjis" mit ihren Familien wohnen. In der Nähe steht eine Gruppe von Pappeln und ein Heiligengrab, Kara Schah Aasar genannt; sonst ist der Gasthof von öder Gegend umgehen , und Ackerbau wird nicht betrieben. Auch diese unbewohnten Steppengebiete oder Wüstengurte] am Flusse haben ihre besonderen Namen, so finden wir vom Jangi-arik bis zum „lenger", d. b. von S :den nach Norden, nacheinander folgende Bezeichnungen der Gegenden : Tjal-tograk, Julgu❑-agil, Usun•schor, Ak-kum, Mo-

jaklik, Tollgantji und Taraschillik. Auf dem Wege zwischen Jurun-kasch-basar und Tavekkel finden wir nur drei Stationen : Basch-lenger, Otterä-lenger und Kalemä-lenger. Dörfer gibt es bier nicht. Die Entfernung zwischen Kara-kasch- und Jurun•kasch-darja soll sich auf dieser Breite zu einer Tagereise belaufen. Der Zwischenraum ist fast überall mit Flugsanddünen gefüllt., nur im Osten, d. h. am linken Ufer des Jurun-kasch, erstreckt sich ein schmaler Steppengürtel. Die Sanddünen stehen dicht am rechten Ufer des Kara-kasch, ebenso wie am rechten Ufer des Jurun-kasch. Die Gegend von Taraschillik hat folgende klimatische Charakterzüge : Anfang Februar setzt ein sogenannter „salkin-schamal", frischer, kalter Wind, ein, ohne vorherrschende Richtung; Mitte März beginnen die „sarik-burane", fast immer westlich; im Sommer dritte Windperiode mit „kara-buranen". Südlichen Wind spürt man nie an der Erdoberfläche, dagegen kommen die Regenwolken immer von Süden, und zwar aus einer beträchtlichen Höhe. Von Zeit zu Zeit. regnet es hier frisch im Juni, doch gewöhnlich nur ein paar Stunden jedesmal. Diesen Winter hatte es nur einmal, und zwar Ende November geschneit, bei Tavek-kel zweimal, aber nur so wenig, dafs der Boden kaum weifs wurde.

Die letzte Tagereise nach Tavek - kel führt auch gröfstenteils am linken Ufer hin, das hier ziemlich scharf ist, nur von einigen kleinen „kölls" (Uferlagunen) unterbrochen. Die Gegend wird Jumulag - tograk genannt. Auch hier wird nur ein kleiner Teil des breiten Bettes vom Flufs in Anspruch genommen ; das wenige vorhandene Wasser ist in mehreren Armen gefroren , nur am linken Ufer windet sich eine etwa 2 m breite Rinne offenen Wassers. In der Gegend Tjiggelik-utak verläfst der Weg für ein paar „potaj" den Flufs ; später berührt er nur die gegen Westen konvexen Krümmungen ; auf dieser Breite soll Kara-kasch-darja 6 „potaj" entfernt sein. Dann trägt die hauptsächlich von Kamisch (Schilf) und Tamarisken bewachsene Steppe den Namen von Kungrugu. Weiter unten erstrecken sich die Sanddünen hier und da bis in die unmittelbare Nähe des Weges, und einige solche Ausläufer werden von ihm gekreuzt. Den Flufs haben wir jetzt auf 1 bis 2 km Entfernung, und am Ufer giebt es immer einen schmalen Steppengürtel. Bisweilen liegt der Sand hart und flach und ist mit Kamisch und sporadischen , jungen Pappeln bewachsen. Kum-karaghan , Jallgus-jiggde und Letjen-tokaj sind von Süden nach Norden gerechnet Namen der Steppen und des Kleinwaldes.

In einem weiten, westlich gekrümmten Bogen des Flusses reiten wir im Bette, in dem nur im Sommer Wasser steht; am rechten Ufer liegt Kalemä-lenger und wenig weiter unterhalb wird die Gegend am linken Ufer Jaman-buk genannt; bier giebt es einen unbewohnten „lenger", von einem alten , geplünderten Wald (buk) umgeben. I)ie Länge des Waldgürtels beträgt aber nur ein paar Kilometer, und dann folgt wieder Steppe; die Uferterrasse bat bier eine Höhe von 3 m; am rechten Ufer liegt die Gegend Hong, und bei Tjajle überschritten wir endlich den Flufs, der hier eine Breite von 550 m hatte, wovon 110 m Eiskuchen ohne offenes Wasser. Links verlassen wir alsbald den Weg nach Islam - abad , Koschlasch und Ak-su, so auch die nahe gelegene Gegend von Pagas.

Tavek-kel hat einen Bek und zwei „jus-baschis". Die Felder, Höfe und Gärten sind sehr

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