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0083 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 83 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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II. Das Gebiet des Lop-nor.

Reise nach der Gegend Lop.

Am 21. März 1896 ritt ich mit einer Karawane von vier Mann, drei Kamelen und zwei Pferden durch die Pforte Lop - därvase von Korla aus. Nur im Süden ist die Stadt von einer Mauer umgeben, welche von Jakub Bek aufgeführt worden ist. Der Weg fahrt durch kultivierte Gegenden über das Dorf Khalka-arik, den Kanal Kara-su und das Dorf' Tjahrtji, und dann über harte, ebene Sandsteppe nach Basch-arik, einen Kanal, dessen Wasser nach Tjinalga strömt. Dann wird die Gegend immer öder und die Steppe unebener ; einige kleine Hiigel wurden Tjadir-dung genannt, und südlich von ihnen nennt man die Steppe Hambal-pantsa bis zum kleinen Dorf Basch-engis.

Bei Tjinalga (auch Schinalga und Schinnega ausgesprochen) kommen wir wieder mit den Verzweigungen des Basch-ariks in Berührung. Die niedrigen Hügel, welche wir eben passiert haben, sind ein letzter Ausläufer des Kurruk-tag, welcher den Bewässerungskanal zu einem Bogen nach Westen zwingt, bevor er wieder nach dem anbaufähigen gelben Staubboden von Tjinalga zurückkehrt. Unterhalb des Dorfes hört der „ai ik" auf, bildet aber bier zwei kleine Wasseransammlungen, Schor-köll und Kurruk-köll; auch Kontje-darja macht einen ähnlichen scharfen Bogen nach Westen; unterhalb Sajlik bildet er einen Ufersee, Bota-kö]l genannt, von etwas Wald, Kamischfeldern und Weideplätzen umgeben.

Drei Wege führen von Tjinalga nach Tikkenlik; der östliche läuft unmittelbar am Fufse des Gebirges, mündet in den Weg nach Turfan aus und soll nicht gut sein, besonders für Kamele weniger vorteilhaft, er erfordert 10 Tage. Der westliche läuft im Walde am Kontje-darja, allen seinen Krümmungen folgend ; an diesem Wege halten sich im Winter Schafhirten auf, aber bevor das Eis aufgegangen ist, begeben sie sich nach dem rechten Ufer, wo sie den Sommer zubringen ; dieser Weg nimmt acht Tage in Anspruch. Der dritte Weg läuft zwischen diesen beiden und wird „orta-joll" (der mittlere Weg) genannt, führt über ebenen , harten Boden , wo man nur während einer Tagereise Wasser mitnehmen mufs. Er geht durch vollkommen unbewohnte Gegenden, soll aber in der „Andischan - vaktida", d. h. während Jakub Beks Regierung, viel mehr als jetzt benutzt worden sein. Er erfordert sechs Tagereisen.

Die Teile des Kurruk-tag, ein paar Tagereisen unterhalb Tjinalga, werden TjongAltin-tag und Kitjik - Altin - tag (der grofse und der kleine Goldberg) genannt; hier haben früher Dunganen gearbeitet, nach dem letzten Dunganenaufstand aber übernahmen die Chinesen selbst die Bearbeitung , verwenden jedoch nur sartische Arbeiter. Die Arbeit wird nur während des Sommers getrieben. Sogenannte „kans" oder Gruben werden einfach in den Betten von vertrockneten Bächen gegraben ; aus dem ausgegrabenen lockeren Schutt und Sand werden die Goldkörner durch ein Sieb ausgewaschen.