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0098 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 98 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Hedin, Reisen in Zentralasien.

~1

rand angeordnet. Bisweilen stehen sie einander so nahe , dafs wir keine andere Wahl batten, als quer über die Kegel zu gehen.   Hier finden sich aber bei jedem Schritt
schöne Beispiele der Bildungsweise dieser Kegel. In der beigefügten Abbildung sind zwei

mit Tamarisken reich bewachsene Kegel angegeben, die gegen SW steiler sind,, als nach anderen Richtungen , und eine Düne, deren höchster Teil mit Tamarisken nur spärlich bewachsen ist ; zwischen beiden liegt ein kleiner Salztümpel. Das ganze befindet sich in einigen hundert Metern Entfernung vom Ufer des Arka - köll.

Nun ist es offenbar , dafs

die beiden Flügel der Düne müssen. Der Gipfel selbst

werden

Wind in

vom

aber mufs stehen bleiben , weil er von den Tamarisken gebunden wird , deren Wurzeln bis zum Grundwasser reichen. Die Tamarisken werden dann immer reichlicher, und endlich entsteht einer der gewöhnlichen Kegel. Blicken wir vom Seerand ostwärts , so

finden wir , dafs die Kegel immer spärlicher werden.   Westwärts , im See, haben sie
sich natürlich nicht bilden können ; sie stehen nur in einer aufserordentlich dichten Zone am See selbst. Weil aber der See gegen Westen wandert, trocknen allmählich die östlich davon zunächst gelegenen Teile aus ; die Entfernung zwischen den Gipfeln der Kegel und dem Grundwasser vergröfsert sich, bis die Wurzeln endlich nicht mehr zum Wasser reichen und die Tamarisken absterben. Da das Bindemittel verschwindet, werden auch die Kegel selbst bald vom anrückenden Sand verwischt. Deshalb werden sie gegen Osten immer spärlicher. Im allgemeinen darf man also sagen, dafs überall, wo in der Wüste Tamariskenkegel oder Fragmente davon vorkommen, z. B. in der Verlängerung des Kerija-darja, einst Wasser stand oder Hofs.

Je weiter wir gegen Süden vorrücken , desto allgemeiner werden die kleinen abgeschnürten Salztümpel, deren Wasser einen höchst unangenehmen Beigeschmack hat, welcher um so kräftiger sich ausprägt , je weiter sie vom Seeufer entfernt sind ; das Wasser in den in der unmittelbaren Nähe des Ufers gelegenen Tümpeln war für die Kamele sogar noch trinkbar. Sie sind immer von einem weifsen Salzring umgeben und von feuchtem Boden, ein Beweis, dafs sie sich entweder im schnellen Austrocknen be-befinden, oder dafs sie bei der Hochwasserperiode von den Seen irgend einen Zuflufs bekommen. Überall finden wir die Spuren des verzweifelten Kampfes zwischen Sand und Wasser , Wüste und Vegetation. Dafs auch die am weitesten vom Seeufer entfernten Tümpel seiner Zeit in der That mit dem See in Verbindung gewesen sind, beweist auch der an ihren Ufern vorkommende, jetzt abgestorbene Kamisch.

Der Arka-köll, „der hintere See", ist das letzte Glied in dieser Seenkette; er ist gröfser als der Tajek , kleiner als der Kara-köll , langgestreckt wie dieser , während der Tajek eine mehr rundliche Form hat. Vom Tajek nach dem Arka strömt das Wasser in einem kurzen Kanal, dessen beide Mündungen einfach sind, während der Kanal sich in der Mitte in zwei Arme teilt, die eine Insel umschliefsen.

Die Temperatur des Seewassers war um 1 Uhr nachmittags 19,6° bei 30,) ° Lufttemperatur ; im Sande zeigte gleichzeitig das Thermometer 45,6°.

des Pfeiles fortbewegt

der Richtung