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0261 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 261 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Reise im Bett des Khotan-darja nach Ak-su.   249

27. Mai. An beiden Ufern ist der Wald etwas

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lichter, und hin und wieder sieht man Sanddilnen zwi-   ..•

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sehen den Bäumen. Das Bett wird mehr mäandrisch   - °°   e

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und sichtbar schmäler, 500-600m breit, auch dies ein

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Beweis dafür, dafs die Wassermenge auf ihrem Laufe   -   

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nach Norden allmählich kleiner wird. Auch hier ist   °--   !1   1

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der Flufs eine Strecke lang in zwei Arme geteilt ; der   V

westliche „Janji darja" ist von Wald umgeben, der östliche „Kowna-darja" von Sand; auch hier sind also die Namen trügerisch, denn das im sterilen Sand gelegene Bett ist das jüngste. Wir lagerten am Rande eines

400qm grofsen i,köll" von mehr als 2m Tiefe und herr-   °,

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liches Wasser enthaltend.   °4.

28. Mai. Bald vereinigen sich wieder die beiden   °   °°

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Arme. Der Stromstrich liegt am rechten Ufer, wo auch   o 0, 4

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einige „kölls" standen ; in diesen sind gewöhnlich grofse   ; s

Stücke und Stämme von Treibholz stecken geblieben.   ~0;

Hin und wieder passieren wir kleine Inseln, und nicht   " . ;

selten ist sogar der Boden des Bettes, besonders am   .

linken Ufer, licht grasbewachsen , d. h. an solchen   _
Stellen, welche vielleicht das Hochwasser in der letzten

Zeit aus irgend einem Grunde nicht überschwemmte. Ein Teil des Khotan-darja in der Nähe

Dann wurde das Bett wieder breiter; im allgemeinen

von Intiikktu-darja und Bora-tyschkyn.

gilt als Regel, dafs, wo das Bett breit und seicht ist, die Tümpel fehlen, wo es enger wird, kommen sie vor. In dieser Gegend und bei dieser Jahreszeit scheinen NW-Stürme vorzuherrschen. Wir erfuhren dies mehreremal; sie waren aufserordentiich kräftig und mit Sand und Staub beladen.

Am 29. Mai folgten wir dem linken Ufer und hatten rechts ein paar Inseln: das Bett ist wieder breit, und wegen Staubnebel war das rechte Ufer nicht immer sichtbar; ein ganz leichter Regen fiel, das zweite Mal, dafs wir dieses seltene Phänomen im Bette des Khotandarja beobachten konnten. Endlich verlassen wir das Flufsbett, wo der Weg nach Awwat und Ak-su führt; der Flufs setzt sich nach NO und ONO fort, unser Weg läuft NNW und NW. Nahe am linken Ufer verläuft ein kleiner Flufsarm mit demselben parallel. Bald gelangen wir in ein altes, trockenes und, wie es scheint, schon längst verlassenes Flufsbett, in welchem dann der Weg sich hinzieht. Dies ist entweder das alte Bett des Khotan-darja, der sich also früher weit westlicher mit dem Jarkent-darja vereinigt hat, oder auch nur ein alter Deltaarm des Flusses. Es wiederholt sich also auch hier genau dasselbe Phänomen, welches wir schon beim Vereinigungspunkt des Jarkent-darja und Kaschgar-darja, beobachten konnten, wo ein alter Arm aus dem erstgenannten Flufs nach Maralbaschi abzweigt.

Links steht lichter Wald unter niedrigen Dünen, rechts ist der Wald scharf begrenzt, und sein Boden liegt 2 Fufs über dem Bett. Wo das Bett deutlich ist, erhält man überall Wasser auf etwa 60 cm Tiefe, dasselbe ist aber hier, wie immer in der Nähe der Flüsse, salzig. Stellenweise ist das Bett schon versandet, und der Weg wird durch Stangen markiert. Es sieht aus, als ob in dieser •,‘

Gegend W- und NW-Winde vor-    01,.
herrschten und als ob das Vorrücken

des Sandes zum Teil den Flufs ge-

zwungen hätte, sich nach Osten zu be- w

wegen, denn die Dünen bedrohen den rechts vom Bett stehenden Wald , in

Hedin, Reisen in Zentralasien.

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