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0020 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 20 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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b   ,Hedin, Reisen in Zentralasien.

Reihe Brücken, mit hölzernen Geländern versehen. Das Wasser wird in diesen „arik" aus Tisnab geleitet, aber mit dem „arik" vereinigt sich auch ein ganz kleiner Bach. In der That gehört aber die Stadt zum Bewässerungsgebiet von Tisnab und ist nicht, wie nach den meisten Karten, davon unabhängig; in Merket wird auch Tisnab gewöhnlich Kargalikning-su genannt. Links sendet der Tisnab nur einen „arik" aus, sonst erhält das Gebiet nördlich von diesem Flusse bis zu einem Punkt südlich von Posgam sein Wasser vom Jarkent-darja. Administrative Grenze zwischen Jarkent und Kargalik ist das Dorf Tuggulus, das zu Jarkent gehört. Wie Jarkent hat auch Kargalik fünf Pforten: Jarkent - därvase, Kökjar-därvase, Tjipan-därvase, Khotan-därvase und Jettimiuk-kum-därvase.

Der ,,arik" Schatu-östäng versieht Kargalik mit Wasser uud beginnt etwa 30 bis 35 km oberhalb der Stadt. An diesem Kaual finden wir, von oben gerechnet, folgende Dörfer: Orda-bagi, Doh, Säjeck, 'Tjahr-sumuk, Aïsch, hara-julgun und Jagatji. Bei Jagatji teilt sich der 1Kauai in zwei Arme: Djaj-terek-östäng und liumba-östäng; an jenem , östlichem, liegen: Jettimiuk-kum, haske, ILäftär, Schigge-bagi, Baïn, Tong - tasch, Baliktji und Djaj-terek, das etwa ? kin vom Rande der Wüste entfernt ist. Am Rumba-östäng: Kargalik-basar, 'l'jahrsemestjid, 'l'juggutje, Seddä-tubo, Karga-bagi, Tokaj-agil, Sugett-arik, Rumba und Jangal-eske, das dicht am Wüstenrande gelegen ist. Ein anderer noch östlicher gelegener banal wird von Quellen und Regenwasser gespeist, vereinigt sich mit humba-östäng unterhalb Jagatji, wird Kök-jar genannt und bewässert folgende Dörfer: Ysa, Ottan-su, liök-jar, Besch-terek, Toppega, Ramasan- bagi und 'Titti, wo er sich mit Kumbaöstäng vereinigt. Uschak-basch-östäng kreuzt ein wenig östlicher den Weg nach Khotan und steht in keinem Zusammenhang mit Tisnab ; er sta►nmt vorn tiebirge und wird im Summer sehr wasserreich ; von oben nach unten gerechnet bewässert er folgende Dörfer: Uschak- basch, weit oberhalb des Weges gelegen, lieng-saj, Tätö, Songlong (auch Donglong ausgesprochen), Buksun-uj, Säjeck , Kara-bag, Ak-titje, Seggislik-uj, Bescharik und unterhalb des Weges Tövenki-orang uni. Jäjick (eig. J ar-arik) , worauf er sich in Kleinwald und Sand verliert. Kin östlicher Arm desselben Kanals heifst Lok-östäng und geht nach Buksun-uj , Lok und Kara-bassme. Noch östlicher finden wir Boje - östäng mit Boje und Koseh- !enger. Kumuschken-östäng geht nach 'l'jahr-bag-basar und fängt 25 km oberhalb desselben an, bewässert die Dörfer: Sajrat, Saj - bag , Kyptsche, Togral, Djaxndjim, liescl<-bek, Tjahr-bag, Kara-bag, Khodja-arik und Sultan- arik, verliert sich dann in der W liste. Endlich Kutsche-östäng mit den Dörfern : Iiaulu-kent, Ara-kent, Jukaki-kutsche , Tövenkikutsche, Därmia, Kara-jilja, Jettim-uruk und Schoruk in etwa 20 km Entfernung vom Sande. Schahab-östäng, zwischen Tokkus-köprjuk und Tisnab gelegen, ist der einzige Kanal, welchen der Flufs links aussendet; er fängt

ca 20 km oberhalb des Weges au und bewässert: Asghau ,   Schahab, Jill-kittji, Schainal-bag, Bir-bulak,
Tugelles, Tjibu und Uantji. Las grolse, weit ausgedehnte Dorf Katji hat seinen eigenen Kanal, der nur eineu kurzen Bogen am rechten Ufer des ]Flusses macht, bevor er sich wieder mit demselben vereinigt. Am 1Fusse selbst liegen endlich die Dörfer: Tjupp, Bulung, Juluug, Usess, Gosess, Pakhpo, 'rjikh-su, Momuk, 'l'jikhpo, Yssymlyk, Orda-bag und Tatar , worauf der 14'lufs durch Buschwald nach Merket und den dortigen Dörfern sich fortsetzt.

In der Gegend von Kargalik ist der Sommer sehr windig und die Stürm, die immer nördlich sind, sind oft mit Sand und Staub gesättigt; aber schon im Februar fängt es an windig zu werden; da kommt der Wind im Laufe des Tages von der Wüste, nachts vom Gebirge; nur der Südwind führt Niederschlag mit. Der Winter kann sehr kalt sein, aber die Schneemenge ist unbedeutend. Die Regenzeit fällt im Herbst ein. Alle gewöhnlichen Getreide- und Obstarten werden gepflanzt, Reis aber nicht in besonders grofser

Menge.

Nach der Eroberung von Kaudschut haben die Chinesen den Weg, der dorthin über Kök-jar und Masar-därä führt, geschlossen ; sie haben deshalb bei Masar-därä einen „karaul" oder Wachtposten errichtet.

Nachdem man den Vegetationsgürtel südöstlich von Khotan-därvase passiert hat, wird die Gegend immer öder, der Boden steriler und ist mit Kies, Sand oder Staub bedeckt. Zwischen Kargalik und Kosch-lenger haben die chinesischen Behörden vor kurzem ca 4m hohe Stangen auf 80 bis 90m Entfernung voneinander aufstellen lassen — aber nur dort, wo der Weg durch die harte Kies- oder Sandwüste führt und wo er nach jedem Buran verweht wird ; die Stangen dienen während und nach dem Sturm als Wegweiser.

Besch-arik mit den Dörfern Jukarki- und Tövenki-orang, Lok, Jar-arik &c. liegt wie eine Oase in dieser Wüste. Der obenerwähnte Bach , der diese Gegend bewässert, wird durch „ak•su" oder Schneewasser voin Gebirge gespeist und wird im Sommer oft sehr wasserreich, nach kalten Perioden aber zeitweise ganz klein. Wenn dieser Sommerflufs zu spät kommt, geht nicht selten die ganze Ernte verloren. Gänzlich versiegt er aber niemals , denn einige Quellen ergiefsen sich in das Bett. Die Gegend produziert hauptsächlich Weizen und Mais. Zwischen Besch-arik und Lok wechselt Steppe und Wüste, wo