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0279 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 279 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Rückblick Tiber die Ausdehnung der Wüste Takla-inakan.   267

gürtel des rechten Flufsufers schmiegt und der im Süden allmählich in den „saj" am

Nordfufs des Astun-tag übergeht. Im Osten reicht dieser Gürtel bis in die Nähe des Tjertjen-Deltas. Auch nördlich des Weges von Tjarkhlik nach Wasch -schahri fanden wir einen Waldgürtel.

tïber die Begrenzung des ebenfalls SW-NO streichenden Wüstengürtels im Süden des

Nija-Tjertjen-Weges kann folgendes gesagt werden. Derselbe keilt sich im Osten, in der Nähe des Tjertjen -darja, allmählich aus und wird von dem Tjertjen- Kapa-Weg an einer ziemlich schmalen Stelle gekreuzt. Die Südgrenze dieses Gürtels scheint sehr unregelmäfsig zu laufen. Nur selten geht der Gebirgsweg von Kapa nach Sourgak durch Ausläufer desselben ; doch finden wir in Kirk - saj am linken , westlichen Ufer jedes „tjapps" einen schmalen Streifen von Sand , der wohl im Norden mit der Hauptmasse des Gürtels zusammenhängt. Die Südgrenze ähnelt also einer Säge mit langen, spitzen, gegen Süden

gerichteten Zähnen ; am linken Ufer des Mölldja war dieser Streifen mächtiger als sonst; einige Namen am oberen Wege erinnern auch an das Vorkommen von Sand, z. B. Kumluksaj. Sonst fanden wir hier drei verschiedene Gürtel: am Weg Steppe, dann nördlich davon sterilen „saj" und endlich den Sandgürtel, der sich, wie erwähnt, bis zum unteren Weg erstreckt. Von Sourgak nach Jas - julgun kreuzen wir meistenteils den „saj", nur südlich der Oase fanden wir einen Sandgürtel, in dem jedoch keine nennenswerte Dünenbildung vorkam.

In dem Dreieck zwischen Khotan , Kerija und Pulur gibt es ebenfalls ein kleines Sandgebiet; wenig westlich von Tjira scheint dasselbe mit der grofsen Wüste zusammenzuhängen, obgleich hier, wo der grofse Weg kreuzt, die Dünen klein und sporadisch sind. Der Weg von Khotan nach Pulur kreuzt meist „saj", dann Steppe, aber keinen Sand; der Weg von Pulur nach Kerija kreuzt dagegen einige wenig bedeutende östliche Ausläufer dieser kleinen Wüste.

Obgleich wir nicht viel über die nördliche Begrenzung der östlichen Takla - makanWüste wissen , können wir doch aus dem vorhandenen Material einige Schlüsse ziehen. In der Gegend, wo ich diesen Teil der Wüste durchquerte, fanden wir also, dafs der Sand sich bis in die unmittelbare Nähe des Waldes erstreckt; bis 6 m hohe Dünen stehen hier noch zwischen den Bäumen. Zwischen dem Atjik-darja und Tarim kommen jedoch nur rudimentäre Dünen vor. Weiter östlich erstreckt sich die Wüste Kettek-schahri-kum bis zum rechten Ufer des Tarim - Flusses. Westlich von Tjeggelik - uj beginnen die Sanddünen in weniger als 1 km Entfernung.

Die westliche Grenze der Lop-Wüste preist, wie wir gefunden haben , mit Gewalt gegen das ganze Seengebiet des nördlichen Lop-nor, wo die Dünen überall steil ins Wasser abfallen; am oberen und unteren Ilek war das Verhältnis ein ähnliches; zwischen dem Jujing - pen und dem Kontje-darja hatten wir den keilförmigen nordwestlichen Teil dieser Wüste zu kreuzen. Die Sandwüste scheint nicht besonders weit vom Südfufs des Kurruktag anzufangen ; dafür spricht schon der Name Kum - darja; dieses Bett ist nach Koslow teilweise im Sand begraben.

Von Abdal aus sieht man im Norden die nächsten Sanddünen ; eine genaue Südgrenze der Lop-Wüste können wir aber nicht ziehen, da diese Gegend noch nicht von Europäern besucht worden ist.

Die Wüste zwischen dem Kutjar-Korla-Weg und dem Tarimsystem kreuzte ich auf der Reise von Ang-tjekke am Intjikke-darja nach Jantak - tjikke am Kontje-darja. In diesem Teil ist aber die Wüste von Steppen, Thonboden, Tamarisken, alten und neuen Flufsbetten unterbrochen. Gegen Westen keilt sich die Wüste aus, soll sich aber bis in die Gegend südlich von Kutjar erstrecken. Die Existenz der beiden auf unseren Karten eingelegten grofsen Seen, Baba-kul und Sarik-kamisch, halte ich für sehr problematisch. Dafs Sümpfe in dieser Gegend vorkommen , wissen wir, aber wahrscheinlich sind sie viel kleiner und