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0035 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 35 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Die Oase von Khotan. — Kara-kasch und Jurun-kasch.

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Gehen wir jetzt zu dem „östäng" und „kischlak" von M a k u j a über. Die lokale Verwaltung liegt in den Händen von zwei „min -baschis" (eigentlich Haupt für 1000, d. h. Chef für tausend Mann, oder Bek) und 20 „jus-baschis" (Chef für 100 Mann).

Dem Wasserlauf folgend zerfällt der „kischlak" in folgende ,,kents" : Tokhla, Korä, Begimlar, Kara-tam, Tjahr - tag, Kakle, Dä-khan , Eijaklar, Ak-tam, Altuntji , Kuduklar , Tjakkar, Putjaktji , Schattra-bustäng, Kasak, Batjuck, Dung-kasak, Kojtji, Tjänakla, Usun-arik, Baratlä, Bughutji, Burutji, Säman, Takhsä, Manglaj, Haulu, Buduschick , Tjahrmaklar , Kuss-ujä, Tjakkar , Karalä, Jeliva , Tegermen-arik , Budä, Kässa, Djajj, Tabutluk, Jagatji und Kujasch.

Der Boden des ganzen Kischlak -Gebietes ist, was die Eingeborenen „ak - jer" nennen, d. h. „weifser Boden", vorteilhaft für Ackerbau. Reis, Weizen, Mais, Gerste, Hirse, Früchte, Gemüse und Baumwolle sind die Hauptprodukte. Es ist ein sehr grofser und verhältnismäfsig dicht bewohnter „kischlak", dessen Gebiet sich von Süden nach Norden erstreckt; die obersten „kents" liegen weit vom Wege am Flusse (Kara-kasch), die untersten am Rande der Wüste. In Ak - tam haben die chinesischen Behörden eine Scheune aufgeführt zum Aufspeichern des in natura geleisteten Tributs. Der eine „min-baschi" residiert in Kujasch, der andere in Jagatji. Der „kischlak" hat drei Bazare: Tjakkar, Kuduklar und Buduschick; ,jede Woche hat jeder Bazar einen besonderen Bazartag. Das in den Bazaren verkaufte Vieh wird von den Chinesen mit einer Kopfsteuer belegt, welche in den drei Bazaren von Makuja 3 „jambaus" (1 j. = 90 Rubel) wöchentlich betragen soll (?). Während der Hochwasserperiode ist Makujas „östäng" sehr mächtig und soll, wie die Einwohner sagen, 3000 ,,tegermen-taschlik-su" enthalten, d. h. so viel Wasser, dafs es genügt, um 3000 Mühlsteine zu treiben , wenn dieselben in einem und demselben Niveau gelegen sind. Vom Anfang des Kanals bis zu seinem Ende gehen von ihm 768 „korgatsch", d. h. kleine Nebenarike, die meisten in Holzrinnen, aus, jeder von 2 bis 4, höchstens 6 „tegermen-taschlik-su" Treibkraft. Kein Tropfen von diesem Wasser soll schliefslich verloren geben, es wird alles über die Felder verbreitet. In Ak-tam finden wir Hasrett-i-Imam Ak-tam-Masar, in Usun - arik Sultan Kara Sakkal Khodja Masar, in Kässa Sultan Latjin Atta Masar und Sultan Tabutluk Masar. Wo Makuja- und Baram - su - östäng den grofsen Weg kreuzen, liegen sie dicht nebeneinander, aber allmählich entfernen sie sich gegen Norden voneinander.

Der „kischlak' des letztgenannten Bewässerungskanals hat einen „min-baschi" und 13 „jus-baschis" und besteht aus folgenden „kents" : Südlich vom Wege : Masar - baschi , Futjia ; in der Nähe des Weges : Popena, Lengara , Fais-abad , Nosija , Ak-seraj ; nördlich des Weges : Saj-bag, Jehan-bag, Ischikla, Däräskäll, Karamän, Sisija, Oj-bag, Kamghakla, Kara - kasch - basar, Tjaruklar, Ara-bag, Tevvet, Supalar, Att - basch, Tjakkar, Tagartji , Teschä , Usun - aral , Eski ; in dem höchsten , südlichsten Teil des „kischlaks" liegen auch an ihren eigenen „ariken" : Odjett und Tosaktji.

Das ganze Gebiet hat anbaufähigen Boden; Kara -kasch hat den Stapelplatz und den Steuereinnehmer. Vom 1. September bis 1. Februar ergibt der Viehzoll jeden Bazartag 300 his 400 khotansche „tenge" (1 khotanscher „tenge" = 2 kaschgarsche „tenge"); in den übrigen Monaten wird viel weniger Vieh zum Bazar geführt. In der Hochwasserperiode führt der Baram-su-östäng 1000 „tegermen-taschlik-su" und breitet sich in 382 „korgatsch" aus; gewöhnlich genügt es für den Bedarf der Dörfer, aber zeitweise wird die Wassermenge zu klein. Masar - baschi hat das Heiligengrab Maulana Khalifa Masar, Tevvet hat Tevvet Busrugvar Masar , Tjakkar hat Tassakul Atta Masar und Eski hat Hasrett - i - Imam Askar Masar. Die Chinesen haben im Jahre 1894/95 5 „potaj" unterhalb des Punktes, wo der Weg den Kara-kasch-darja kreuzt, einen neuen Banal gegraben, der also vom Kara -kasch - darja gegen Norden läuft; die Gegend soll dort jetzt allmählich kolonisiert und bebaut werden.

Der ,,kischlak" Kar a- s a j hat einen »min - baschi" oder Bek und drei „jus - baschis" und besteht aus folgenden „kents" : Java , Bulak, Tam - bag, Urutji , Huppaghul, Kumisch - köll, Ohasa - köll , Tjingillik - köll, Schalldäräng, Bag-jiggde, Jollangulik und Jangi-jer.

Der Boden ist nur teilweise anbaufähig, sonst besteht er aus „schorluk" und „kumluk", d, h. salzigem und sandigem Boden. Der Bek ist hier Steuereinnehmer. Kara - saj selbst hat den Masar Schehidlik.

Der ,,kischlak' und ”östäng,, von S u p a hat einen „min-baschi" und 13 „jus-baschis" und besteht aus folgenden ,,kents" : Jukakun, Aran, Tajtak, Schumä, Bagtji, Toanun, Khan - arik, Tjakka, Kumä, Sarik-uj,

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