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0045 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 45 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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V'on Khotan durch die Wüste nach dem Kerija-darja und weiter nach Schah-jar. 33

~

über die Dörfer M.atal und Besch-tegermen , nicht über Abad, wo ich im Jahre 1895 reiste. Dies sind also nur die am meisten verwendeten Raststationen ; ich will in diesem Zusammenhange die wichtigsten Waldgebiete am linken Ufer des Khotan-darja von Süden nach Norden, von Koschlasch nach Jarkent-darja, der Reihe nach aufzählen : Koschlasch, Kharavan, Takag, Pakhteg, Ak- - basch, Baschma - jan , Otturuma - jan , Schor-tjakkma, Masar-tag, Gilem-djajdi, Kallastä, Susundeluk, Tonguslik, Egis, Buksem, Ak-tikken, Östäng-agesi, Kujundelik, Intjikke- darja, Gung-nung-mestjid , Bedelik-utak , Bujra-tyschkyn , Jangi-darja , Jallgus-kum, Tjigglik, Kijaklik, Dalaschah, Sil, Ghas-kumi (zwischen Khotan-darja und Jarkent-darja), Schote-tograk, Jarkent-darja und Ak-su-kemi.

An demselben Flufs finden wir am rechten Ufer, von Koschlasch gerechnet: Tjedi, Tjuggelik, Momun, Pakhteg, Basch-mejdan, Egri-tograk, Tjigge-sattma, Kara-sattma, Tag-ajle, Jan-agil, Köll-buje, Keschmi-tus, Daim-sattma, Tar, Tongusluk, Tjong-aral, Egis, Buksem, Ak-tikken, Ostäng-agesi, Basch-korle, Ajag-korle und Kujundelik. An einigen Stellen haben also die einander gegenüber liegenden Waldgegenden einen gemeinsamen Namen; wo aber der Wald an einem oder dem anderen Ufer von Sanddünen unterbrochen ist, gilt der Name nur für das waldbewachsene Ufer.

Nehmen wir jetzt die Gegenden am rechten Ufer des unteren Jurun-kasch, von Tavek-kel nach Koschlasch gerechnet: Bagri-kattik , Butte-bojne , Salldjelek, Tjellek-dung, Ak-tjakkma, Kosch-sattma, Kumuschluktokaj, Kalta-bulung, Atjik-jilga, Basch-tograk, O tturu-tograk, Ajag-tograk, Att-katschdi, Tar-tokaj, Jumulag, Tjattkal, Bogus-jantak und Koschlasch. Am linken Ufer derselben Strecke finden wir: Supi-tograk, Boltjalik, Momun-köll, Tjokan-jilga, Korunuluk, Sävätt-asste, Egri-jar, Kara- köll, Ak-uja, Schallderang, Kirgol, Bekh, Schamal, Bogus-jantak und Koschlasch.

Am unteren Kara-kasch-darja merken wir endlich von der Stadt Kara-kasch nach Koschlasch gerechnet : Jagliga („kent” ), Sarik-kiss („kent” ), Tjahr-tag („kent"), Eski (,,kent"), Lämpä („masar"), Dung-köll, Bäglä-tyschkyn, Alim-bulung , Kallastä, Buksem , Kara-tjisghan , Kosch-dung, Darja-agesi, Sassik-ott, Korle, Nias-ajle, Tuslukutak, Daniar Baj-bostäng, Jagh-tjiman, Keschmi, Saj, Kitai-uji, Oj-tograk, Kakschallik-tokaj, Etschke-tokaj, Hes-tokaj, Karangu-tograk, Mestjid, Balgunluk und Koschlasch. Nur die ersten Namen bezeichnen also Dörfer, von den übrigen sind die meisten Waldgegenden, die sämtlich am linken Ufer gelegen sind, auf dem der Weg von Kara-kasch nach Ak-su läuft. Auch hier, am Kara-kasch-darja, Jurun-kasch-darja und L hotan-darja finden wir also, ebenso wie am Jarkent-darja, dafs die Wege immer dem linken Ufer folgen, eine Thatsache, die gewifs nicht eine reine Zufälligkeit sein kann , sondern vielmehr auf dem Bestreben der Flüsse , nach Osten ihren Lauf zu verlegen, beruht.

  1.  Januar verliefsen wir Tavek-kel und begaben uns über die „kents" : Tosanla,

Jurun-kasch, Kerija, Tag und Att-basch auf das rechte Flufsufer, dem wir dann weiter gegen NO folgten. Auch hier ritten wir stellenweise durch das trockene Sommerbett, rechter Hand hatten wir durch Vegetation gebundene Sanddünen ; zwischen diesen und dem Flufs breitet sich eine schmale Steppe aus , deren Breite sich zu ein paar hundert Meter bis einem Kilometer beläuft. In der Gegend Bagri-kattik liegt ein Masar, Butte-bojne genannt. Salldjelek ist der Naine eines kleinen Waldgürtels mit Pappeln und Tamarisken, dann folgt wieder Steppe; auch am linken Ufer sieht man nur Steppe, aber keinen Sand. In der.

Gegend Tjellek-dung reichen die Sanddünen bis in die Nähe des Flusses. Bei Ak-tjakkma, wo wir lagerten, gibt es wieder Kamisch, Tamarisken und einige Uferlagunen.

Um die Wüste zwischen Jurun-kasch-darja und Kerija-darja in östlicher Richtung zu kreuzen , brauchten wir sieben Tagereisen. Dieser Teil der Wüste ist lange nicht so schwierig wie der Teil zwischen Jarkent-darja und Khotan-darja, die Dünen sind niedriger, Vegetation kommt stellenweise vor, und Wasser erhält man in ein paar Meter Tiefe. Die Jahreszeit war diesmal auch viel günstiger, die Luft kalt , klar und ruhig. Im folgenden werde ich jede Tagereise für sich beschreiben.

  1.  Januar, auf der Strecke nach Lager II, waren die Dünen noch unbedeutend und durch Vegetation gebunden. Die vorherrschende Längsrichtung war N—S mit dem steilen Abhang gegen W und NW—SO mit dem steilen Abhang gegen SW. Während dieser Tagereise waren kleine „tograks” (Pappel, P. diversifolia) nicht besonders häufig, kamen aber sporadisch vor ; Tamarisken, andere Wüstenpflanzen und Kamisch waren noch allgemein; hin und wieder sind abgestorbene Stämme oder Wurzeln von Pappeln im Sande eingebettet. Der Sand liegt hier schon ununterbrochen, d. h. man sieht nirgends mehr den Boden oder Untergrund, auf dem der Sand sich angesammelt hat. Die Dünen waren höchstens 4-5 m hoch, gewöhnlich niedriger. In der Verbreitung der Vegetation kann man auch verschiedene Gürtel spüren, in denen dieselbe reicher ist; zwischen diesen Gürteln ist der Sand höher und steriler. Die steilen Abhänge einiger gut entwickelter Dünen hatten die Fallwinkel 36 und 39°; gegen die vorherrschende Windrichtung ist der Abhang sehr langsam, oben -1- 0° oder sogar -- 3° und mehr, d. h. die Düne fällt ein wenig nach der Leeseite über, sonst

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Hedin, Reisen in Zentralasien.

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