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0219 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 219 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Von Khotan über Pulur nach Kerija und Nija.   207

Höfen und Feldern. Ein kleiner Bazar öffnet sich nach dem Flufs. Hier wohnten auch einige andischanische Kaufleute. Einer von diesen, Ismet 11la Hadschi, batte die moderne Geschichte Ostturkestans mitgemacht, hatte gesehen, wie Hadschi Padschah die Oasen von Khotan, von Pialma bis Tjertjen, von den Chinesen erobert hatte, wie er dann von Jakub Bek vertrieben worden war, und wie endlich die Chinesen nochmals das ganze Land erobert hatten.

Die Einsenkung im Boden sowohl von Tjakkar wie Hascha zeigt in deutlichem Profil Konglomerat auf rotem Sand , mit ein wenig Thon vermengt, abgelagert. Der Sand , der so locker und porös ist, dafs er bei Berührung zerfällt, ist in seiner Ordnung auf Konglomerat abgelagert.. Wie in Kirk-saj, so haben auch diese Betten sich energisch in den Schuttkegel am Fufse des Gebirges eingeschnitten, und die relative Höhe der hier senkrechten Wände wird nach unten, Norden, allmählich immer unbedeutender, so dafs, wo die Betten den unteren Weg kreuzen, die Höhe nur .einen oder ein paar Meter beträgt.

Der Tjakkar-darja batte am 3. Juli 18 m Breite, 0,56 m Maximaltiefe, 0,46 m mittlere Tiefe, 0,83 m mittlere Geschwindigkeit und eine Wassermenge von 6,9 cbm in der Sekunde um 3 Uhr nachmittags betrug die Temperatur des Wassers 15,3° ; bis zu 12 cm war es

durchsichtig.   Das Bett des Tjakkar ist oben gabelförmig ; die beiden Quellarme ver-
einigen sich bei dem Dorfe Julltjin, etwa 5 „potaj" entfernt und aus 3 oder 4 Höfen mit ein wenig Gerstenhau bestehend. Der östliche Arm, Jurung-kija, soll von etwa 20 Familien,

die Ackerbau betreiben, bewohnt sein. Auf den weiter oben liegenden „jejjlaus” wohnen 10 bis 15 „bajen" mit je 500 bis 1000 Schafen. Der westliche Arm keifst Jullung. Utttallak soll ein im Ullug -saj , östlich von Tjakkar liegendes Doi f sein. Nach unten ist das Bett des Tjakkar noch unbewohnt. Akin, anderthalb „potaj" von Damaku entfernt, ist das erste Dorf. Ein Teil des Wassers soll nach dem Gulakhma - Distrikt fliefsen. Die eigentliche Sommerflut kam vor etwa 10 Tagen, und sie soll noch einen Monat dauern. Im Winter ist kein Wasser im Bette; das letzte vom Herbst bleibt gefroren stehen. In der Nähe des Dorfes gibt es jedoch ein paar Quellen, die für den Bedarf der Bevölkerung ausreichend sind. Die Produkte des Ackerbaues sind dieselben wie in Hascha, nur gibt es keine Wassermelonen. Der Weizen wird schon im Februar gesäet, und Anfang August wird er reif; der Mais wird Ende März oder Anfang April gesäet und Anfang September reif; die Gerste wurde im Mai gesäet und wird Mitte August reif. Die Weizensaat wird im Frühling zuerst mit dem Schmelzwasser des im Bette zurückgebliebenen Eises bewässert; für den Mais genügt das Quellwasser; die Gerste wird von der ersten Sommerflut bewässert. In den oberen Regionen des Tjakkar herrschen dieselben Verhältnisse wie bei Hascha, und auch hier gibt es keinen Weg.

Tjakkar ist eine windige Gegend, besonders aber im Frühling und Sommer; die Burane sind gewöhnlich westlich, seltener östlich. Auf die westlichen Burane soll fast immer Regen folgen , wie auch wir zufälligerweise beobachten konnten. Dies ist aber bei den östlichen nicht der Fall. Im Juli ist die eigentliche Regenzeit; dieses Jahr hatte es weniger als gewöhnlich geregnet, nur dann und wann, eine oder zwei Stunden jedesmal. Im Jahre 1893 soll es 40 Tage, finit wenigen Unterbrechungen, geregnet haben; sonst ist. der Nieder-

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