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0267 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 267 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Von Ak-su über Utsch-turfan nach Kaschgar.

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an : Kuttje, Adek, Kuttjegen, Kagasde, Ajtamän, Schavatt-ogli, Kara-kaschka und Turugott. Diese 7 „uruks" haben einen gemeinsamen „bi" oder Häuptling (= Bek) und bilden einen „buluss" (= bilik) oder „bi"-Kreis.

Zwischen dem südlichen Gebirge und dem Flufs erheben sich aus dem Boden zwei kleine isolierte Berge, von denen der eine am rechten Ufer des Flusses liegt ; er besteht

an der westlichen Seite aus schwarzem , krystallinischem Schiefer in 20° NW , wie auch der kleine, südlich davon gelegene Berg b. Der Tauschkan - darja prefst mit seiner ganzen Wassermasse gegen den NW-Fufs des erstgenannten Berges , der auch vom Wasser stark auserodiert ist. Unser Wegweiser versicherte , dafs in der Zeit seines Urgrofsvaters der Flufs südlich des Berges b strömte, aber später sein Bett geändert hätte. Das alte Bett war noch deutlich, dank der

rundgeschliffenen Steine, die bier eine langgestreckte Vertiefung

füllten. Im allgemeinen strömt der Flufs näher an der rechten

als an der linken Thalseite.

  1.  Juni. Wir ritten den ganzen Tag am rechten Ufer mit einer Reihe kulissenförmiger Bergvorsprünge („tumschuk") linker Hand. Kök-aneschik ist eine Gegend mit Weideplätzen. Bei Denger prefst der Flufs mit seiner ganzen Wassermasse gegen einen Gebirgsausläufer, welcher deshalb vom Weg überschritten werden mufs , da hier der Flufs

zu tief ist, um einen Übergang zu gestatten.   Hier stand ein dunkler Kalkstein mit Falll
7° nach SW in treppenähnlichen, glatten , für die Pferde recht schwierigen Stufen. An einem ferneren „tumschuk" konnten wir im Flufs, der hier weniger tief war, reiten. Iin allgemeinen erstrecken sich an beiden Gebirgsseiten Konglomeratterrassen , von denen die an der linken, nördlichen Thalseite am mächtigsten sind.

Jenseits des „auls" Säfär-baj öffnet sich im Süden ein bedeutendes „jilga" (Querthal) mit einem Weg über Kalpin nach Maral-baschi. Gerade nördlich davon zwingt der Flufs seine ganze Wassermasse zwischen zwei kleine isolierte Berge im Thale, Egis-kara genannt. Der folgende „jilga" heilst Kara-toruk mit einem jetzt trockenen Bach. Dann führt der Weg eine Strecke lang über niedrige Gebirgsausläufer , um den Flufs zu vermeiden , der energisch an die rechte Thalseite drückt. Ein nach Süden gerichteter Bergweg wurde „ogri-joll" genannt. Über den kleinen Pafs Schinne-dawan (dunkler Kalkstein 18° nach W 320° N einfallend) gelangen wir wieder zum jetzt lebhaft brausenden Flufs hinab. Hier mündet in mehreren Deltaarmen von den Bergen im Norden ein bedeutender Nebenflufs, Osängkekaosch genannt. Am Hauptflurs wachsen Pappeln und Gebüsch; dieser wird oberhalb des Vereinigungspunktes Kakschall genannt. Dann folgt linker Hand das Querthal Utsch-musduk (,.die drei Gletscher") ; der Name scheint anzudeuten das in seinem oberen Teil wenigstens einige ganz rudimentäre Gletscher vorhanden sind. In der Nähe des rechten Ufers finden wir den kleinen „aul" Utsch, mit guten ,.jejjlaus" umgeben.

In dieser Gegend wohnen folgende Kirgisenstämme : Schawatt-ogli und Kuttje, Töjmat-ogli-Bustuk, Saattogli-Apaj bei Ak-tji, Bakkte-Jamgor-ogli auf dem Wege nach dem Bedelpass, Jabage-Surrantje bei Ak-tji, Essan-gelldi-Omär-Bek bei Kisil-gumbes, Kara-Bulak-Karaulde-Kuttje, Mahamed-Ali-Duwan bei Arpa-tjutjek, Nejman bei Säfär-baj, Aju-tumen, Bulek-tjal, Kuttjegen und Kagasde.

Um Mittag raste ein äufserst heftiger Weststurm , der ein paar Stunden dauerte und dem in der Nacht ein sehr kräftiger Ostwind folgte. Die Winterkälte soll hier streng sein, jedoch die Schneemenge nicht bedeutend. Schon jetzt kann man hier nirgends den Flufs passieren; den Maximalstand erwartete man aber erst Mitte Juli; er dauert acht Tage, jedoch ist der Flufs zwei Monate lang hoch.

  1.  Juni. Die nächsten Gebirgsvorsprünge heifsen Ak - tumschuk und Bitjan ; bei dem ersten wurde' in dem „aul" desselben Namens Weizen gebaut. Der kleine Pafs Kokbeless bestand aus einem schieferigen , dunklen , wesentlich aus Kalkspat bestehenden Ge-