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0213 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 213 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Von Jas-julgun Fiber Kerija nach Khotan.   201

Amban von Kerija im August 1895 neue Kolonisten nach Kara-kir geschickt, und das Dorf hat auch kürzlich einen Bazar erhalten. Zu dem Gebiete gehören die „kents" Jangi• atschma, Kandir-tjellä und Schor-köll; es gibt nur einen „jus-baschi". Am Wege, wo der Bazar liegt, wohnen nur 20 „ujliks", aber 2 „potaj" weiter unten soll der gröfste Teil der Bevölkerung das Land bebauen. Alle die gewöhnlichen Getreidearten werden kultiviert und dazu noch Baumwolle. Die Wassfrzufuhr hat sich bis jetzt als genügend erwiesen. Anfang Juli kommt das Hochwasser und dauert etwa 2 Monate. Es soll sich zwei Tagereisen Entfernung nach NNO fortsetzen, erreicht aber nicht den Kerija-darja, sondern verliert sich unter Sanddünen. Woher es im Gebirge stammt, wulsten • die Einwohner selbst nicht; es kommt wahrscheinlich von Saj - bag auf dem Wege zwischen Kerija und Pulur. Vorherrschende Windrichtung der Gegend ist westlich, aus Osten nur selten.

Westlich von Kara• kir führt der bier gute Weg 5 „potaj" durch dichte, schöne Tamariskensteppe ; hier und da steht ein Tograk ; der Boden ist sandig, Erdkegel kommen auch vor. • Damaku ist ein recht grofser „kischlak" mit einem Bek und 6 „jus-baschis"; sein Wasser stammt aus Nura und strömt in einem tief eingeschnittenen, scharf markierten Bett, über welches eine Brücke führt. Es gibt hier zwei Kanäle, Malak - aulagan und Konak-östäng.

Nördlich des Weges gehören dazu die Dörfer: Dasch, Tjokka-basch, Ortaktji, Gull-terigan, Schor-khane, Gusch-jegan-jar, Schum-tokaj und Partja. Dasch hat zwei Masare: Sultan Hajdari Karsani und Khodja Jakubi Karsani. Von Damaku gerechnet, ist der mmin-baschi" von Tjira Oberhaupt der Gegend.

Über Mader-akin erreichen wir Gulakhma, welches in der Nähe des Weges nackt und kahl, nördlich desselben aber gut bebaut ist. Bei Ak-ilek liegt nördlich vorn Wege ein langgestreckter, aber kleiner und tiefer Sumpf, klares Quellwasser enthaltend, welches weiter nach Norden zum Dorfe Tövvenlik strömt. Gulakhma-basar lassen wir linker Hand. Sufilenger ist ein einsamer Gasthof. Jaruk Tasch Paschahim Masar soll oft von Pilgern besucht werden; dann folgt Steppe mit Kamisch und Tamarisken.

Der ,,kischlak" Gulakhma hat auch einen Bek und 6 ,,jus-baschis" und ohne die schon erwähnten auch folgende rkents" : Saltjik, Akin, Kurruk-ilek, Schaftal-ullug, Djilmä-terek und Yjusch.

Sarik ist ein grofses Dorf im östlichen Teile des Gebiets von Tjira, wo der Weg eine Strecke lang in einem jetzt trockenen Flufsbett läuft, Igis•arik genannt; es ist dies ein Arm des Tjira-darja, welcher nur in der Hochwasserperiode Wasser führt. Hier ist wieder eine prächtige Allee gepflanzt. Die Arme des Sarik• östäng kreuzen den Weg an mehreren Stellen; einer von ihnen bildet ein ungewöhnlich ausgedehntes Bassin.

Über Bakhmal.östäng, einen grofsen Kanal, gelangen wir nach Tjiras Bazar.

Die Gegend von Tjira ist hauptsächlich unterhalb des Weges bebaut und bewohnt; an den vier Kanälen des Tjira-darja, Sarik, Bakhmal, Ogri-arik und Tope-kokmet-östäng sind folgende Dörfer gelegen: Tope-lengeri, Kajr-agatsch , Kokmet , Tjira-basar , Djaj-arik, Jukari-ur-arik, Tömenki-ur-arik, Djaj-tograk, Tömenki-djaj,

Tograk-agil , Jukari-djaj, Ukajde, Köttärmä-bakhmal , Jar-östäng , Sarik-tjigglik und Khodja-lengeri.   Der
Distrikt hat einen Bek und 26 ,jus-baschis".

Obgleich der Flufs während der Hochwasserperiode ziemlich wasserreich ist, soll doch das meiste für die Bewässerung in Anspruch genommen werden, so dafs der kleine Rest nur etwa 2 „potaj" nach Norden sich fortsetzt, wo er sich im Sande verliert. Der Waldgürtel soll sich jedoch ziemlich weit nördlich erstrecken. Im Frühling und Herbst fällt Regen, nicht viel, aber immer willkommen. Die Stürme und der Wind im allgemeinen sollen westlich sein. Reis wird sehr wenig gebaut, sonst geht alles ; auch Baumwollen-und Seidenkultur werden getrieben. Zeitweise verursacht die „sil"-Flut schlimme Über-

schwemmungen.

Kaum 1 „potaj" westlich von Tjira hört die kultivierte Gegend auf, und die Land-

schaft jenseits des Dorfes Tope mit seinem „lenger" ist wieder öde. Nur das Dorf Kalifatlenger-mähällesi wird von Tjira durch ein paar „sajen" geteilt, die nur nach Regen Wasser führen, welches sich im Sande verliert; das Dorf, welches auch einen „lenger" hat, soll

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Hedin, Reisen in Zentralasien.