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0195 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 195 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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'l'jertjen und Kapa.   183

Bei meinem Besuch gab es in Kapa etwa 20 Goldgruben, an vier verschiedenen Punkten gelegen, nämlich Kara-tasch-saj, Tograk-tjapp, Kapa und Ottur-saj. Tograk-tjapp hat fünf „kans" oder Gruben mit Tiefen bis zu 20 und 30 m ; ein alter „kan" von 38 m Tiefe war, seitdem kein Gold mehr zu finden war, verlassen worden ; hier und da sieht man noch die Spuren von mehreren anderen , die ebenfalls längst verlassen worden sind. Unter ihnen ist besonders ein „kan" bekannt, der neulich von einem Goldsucher aus Kerija gegraben wurde ; er hatte 15 Arbeiter angestellt, die ein halbes Jahr graben; als man bis zu einer Tiefe von 96 m gekommen war, hörte das Konglomeratlager auf und „kisil-topa", rote Erde, folgte , wo man niemals Gold findet. Der „kan" wurde da verlassen , nachdem er 1000 „tenge" gekostet hatte. Bisweilen ist es jedoch schwer zu sagen , ob ein „kan" definitiv verlassen worden ist oder nicht; denn wenn er nichts gibt, beginnt man vielleicht an einer anderen Stelle oder kehrt nach Kerija zurück , jedoch nur , um nach einem oder ein paar Jahren wieder zurückzukehren und die Arbeit fortzusetzen.

Für die Gruben von Kara-tasch-saj wurden mir folgende Tiefen angegeben: 8,7, 10,5, 12,25, 14, 14, 15, 17, 21, 25 und 26 m. Bei Kapa gab es vier Gruben mit den Tiefen : 12,25, 12,25, 14 und 14 m, und in Ottursaj sechs Gruben mit 5,25, 8,75, 10,5, 10,5, 12,25 und 14 m Tiefe. Die tiefen Gruben werden »tjukkur", die seichten „dung" genannt 1).

Die „kans" sind in der Weise gegraben, dafs sie im Profil wie ein verkehrtes T aussehen. Zuerst wird ein vertikaler Brunnen durch das Konglomeratbett gegraben, und wenn dieser das unten anstehende feste Gebirge trifft, gräbt man einen Tunnel („tuschuk") aufwärts und einen andern abwärts, immer parallel mit dem „saj", wobei das Wort „saj" das meistens trockene, geröllreiche Bett bezeichnet, in dem nur zeitweise Regenwasser strömt, oder auch solche Betten, die an ihrer Stelle zurückgeblieben sind, seitdem das Regenwasser andere, neue Betten gefunden hat. Der Boden dieser Tunnels wird also durch das feste Gebirge gebildet. Die Oberfläche des Gebirges , auf welchem das Konglomeratbett ruht,

fällt gegen die Wüste, d. h. nach N ab, der obere, nach S gerichtete. Tunnel steigt nämlich, der untere, nach N gerichtete fällt dagegen. Das Konglomerat bildet eine vollkommen harte, feste Masse, in welchem keine Einstürze vorkommen. Dagegen ereignete es sich im August 1895, dafs ein nur 2 „gulatsch" tiefer Brunnen, der anfangs durch Sand führte, einstürzte, wobei vier Mann begraben wurden, von welchen nur einer gerettet werden konnte. Das Gold kommt in Körnern von unregelmäfsiger Form unter feinem Schutt vor und liegt nur auf der Oberfläche des festen Gebirges. Der vertikale Brunnen ist also nur ein Mittel, um bis zum festen Gebirge zu gelangen. Wenn man aber dort unten rote Erde antrifft, wird der „kan" sogleich verlassen. Die in den oberen Regionen der „sajen" gelegenen „kans" erreichen das feste Gebirge schon in einer Tiefe von 5 bis 9 „gulatsch", die weiter

1) Die Tiefen, die mir gegeben wurden, waren in »gulatsch oder Faden angegeben ; ein ”gulatsch" ist die Entfernung zwischen den Spitzen der langen Finger , wenn die Arme horizontal ausgestreckt gehalten werden, und diese Entfernung habe ich zu 1,75 ni angenommen.

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