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0395 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 395 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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Begleitworte zu den Karten.

383

freie Nomenklatur ein Ding der Unmöglichkeit ist, solange wir Kartographen auf das bunte Gemisch von Materialien aller Nationen angewiesen und nicht in der Lage sind, selbst alle Sprachen ex fundamento zu studieren, wissen wir nur zu wohl! Ich erinnere nur an die Schwierigkeiten, welche z. B. das russische Alphabet der Richtigstellung türkischer Namen entgegenstellt, ganz abgesehen davon, dafs die Schriftzeichen in russischen Karten oft so undeutlich, verschwommen und vieldeutig sind, dafs hierin allein schon eine Quelle unzähliger Fehler versteckt liegt, die erst ganz allmählich aus den Karten getilgt werden können. Auch in Dr. Sven Hedins Verzeichnis und Text sind Inkonsequenzen stehen geblieben, die ich in den Karten gern vermieden hätte, aber aus Rücksicht auf die schwedische Nationalität des verdienstvollen Reisenden beibehalten wurden, so z. B. das v für unser w in dem häufig vorkommenden djaggatai-tiirkischen Wort davan für Pafs , Gebirgsübergang, statt dawan unserer deutschen Aussprache. Wenngleich mir auch eine gründliche Durcharbeitung des Wörterverzeichnisses an der Hand der Kartensektionen I, II und III recht wünschenswert erschienen wäre , so mufste ich doch zu meinem Bedauern auf eine solche verzichten , da die Karten bereits in der Autographie vollendet waren, als das Verzeichnis in meine Hände gelangte; ich empfehle aber den Benutzern der Karte eine solche Nacharbeit um so aufrichtiger, als durch die alphabetische Anordnung der aufserordentlich reichhaltigen Nomenklatur leicht eine Vergleichung und eine gröfsere Übereinstimmung der bezüglichen Kartenblätter noch nachträglich erlangt werden kann.

Bei der Besprechung der kartographischen Stützpunkte und Materialien der sechs Karten folge ich, abweichend von früheren „Memoires", in welchen der historische Gang der geographischen Forschung zur Richtschnur diente, der neuerdings mehr bevorzugten Methode : jedes Blatt für sich vorzunehmen und dabei, zu Nutz und Frommen der Benutzer, mögen es nun nachfolgende Reisende oder meine Kollegen sein, die unbedingt nötigsten Erläuterungen als Auszug aus ziemlich voluminösen Excerpten und Vorarbeiten, hier niederzulegen. Um allzuhäufige Wiederholungen zu vermeiden, citiere ich die Reisewerke immer nur bei erster Nennung der betreffenden Reisenden, indem ich für eingehendere Kenntnisnahme der sehr umfangreichen Litteratur auf V. J. M e j o w s Bibliographie 1), die LitteraturBerichte in Petermanns Mitteilungen, Behms Jahrbuch, und die vortreffliche Berliner Bibliotheca geographica von Dr. Basthin verweise.

.':

Kartographische Bemerkungen. Blatt I, Tarimbecken, Kaschgarien,

Das Gerüste dieses Blattes setzt sich zusammen aus folgenden astronomisch ermittelten Ortsbestimmungen :

Nördl. Breite.

Ort der Beobachtung.

Beobachter. Quelle.

Länge. 0. v. Gr.

750 58,o' 2)

75 28,5

B.L.Grombtschewsk ii 1889 3).

Nr. 48 der Liste. Desgl. Nr. 49.

Kaschgar, russisches Konsulargebäude .   39° 28,2'

Dorf Upal, westlich von Kaschgar .   . .   39 18,4

  1. Recueil du Turkestan , comprenant des livres et des articles sur l'Asie centrale en général et la Province du Turkestan en particulier. 3 Bde. St.-Petorsbourg 1878, 1884 und 1888.

  2. In der Liste der vom Geodäten C. S c h a r n h o r s t , während der Thian-schan-Expedition des Baron von Kaulbars, 1872, mit guten Instrumenten angestellten Positionen bat Kaschgar, Mitte der Stadt, cp = 39° 27,7', 1 ` 76° 1,5' Ö. v. Gr.! Jangi-schahr, NW-Ecke der Festung, ( = 39° 24' 17", 1 = 76° 4,7' 0. v. Gr. (Istwestijä 1873, Heft IV, und Pet. Mitt. 1873, S. 593.) liber die auffallenden Unterschiede der Zahlen berichtet v. Stubendorff an angeführter Stelle.

  3. Liste von 67 Positionen, berechnet von v. Stubendorff, verglichen mit Kapitän Trotters Positionen von 1878/79 und Putjatas von 1883. (Istwestijä der Russ. Geogr. Ges. 1895, Nr. 4, S. 381-397. Vgl. Pet. Mitt. 1896, S. 93.) Ich habe diese neuesten für Ostturkestan vorliegenden Ortsbestimmungen allen früheren, meist aus Forsyths Expedition von 1870 und den Scharnhorstschen Ortsbestimmungen von 1872 vorgezogen, weil sie am besten mit den von der Pjewtsowschen Expedition 1889 und 1890 herrührenden Positionen harmonieren und die Zeichnung der ganzen westlichen Hälfte meiner Karte auf diesen gewissenhaften Reisenden, aus dessen Werke glücklicherweiser die Positionen zuerst zur Publikation gelangten, beruht. Der Güte und dem sehr freundlichen Entgegenkommen des Herrn Generals v. Stubendorff verdanke ich die Benutzung der Originalkarten Grombtschewskijs. Sie werden demnächst, wahrscheinlich als Beilagen zu dem Reisewerk erscheinen