National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0180 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 180 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000262
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

III. Der Nordfufs des Kwen-hrn-Gebirges.

Tjarlthii k, Vasch - schahri, Tj ertj ell - darja.

Am 25. April verliefsen wir den Lop-nor und schlugen den Weg nach Tjarkhlik ein ; derselbe folgte die erste Tagereise dem rechten Ufer des Tarim, — wo die Krümmungen des Flusses gegen Süden gerichtet sind, bleiben wir unmittelbar in seiner Nähe, sonst in einiger Entfernung. Hier passieren wir oft kleine Uferlagunen und jetzt trockene Betten, die wohl zeitweise mit den Lagunen in Verbindung stehen. Bei Jurt-tjappgan war man eben damit beschäftigt, eine viereckige chinesische Festung aufzuführen, deren Graben mit Flufswasser gefüllt werden sollte. Nur am Ufer wachsen Tamarisken mit oder ohne Kegel, links breitet sich eine öde Ebene aus, wo keine Spur von Vegetation sichtbar ist, hier und da mit dünnem, weifsem Salz bedeckt, oder auch aus feuchtem, zähem Thon bestehend. So weit hat sich früher wie auch Prschewalskijs erste Karte zeigt, der Kara-buran ausgebreitet. Wir kreuzen die Gegend, bis zu welcher der Mian-Bach nach kräftigen Regengüssen reicht; sein delta-ähnliches Bett war jetzt nur noch wenig feucht. Die früher erwähnte Schwelle , welche wie ein Damm oder Wall den Kara-buran vom Tarim scheidet , setzt sich auch hier ostwärts fort; man erkennt sie sehr leicht; sie erhebt sich ein wenig über die südlich davon gelegene Ebene, hat eine Breite von 10 bis 100m und trägt wie ein schmaler Gürtel die Vegetation: Tamarisken und Kamisch. Wir lagerten in der Gegend Gyn-köjuk; der ONOBuran war wieder aufserordentlich gewaltig und jagte Wolken von Staub und Sand mit sich.

Gegenüber der Lagune Tjirak-tjaschgan am linken Ufer verlassen wir dann den Flufs und kreuzen den Seeboden des früheren Kara - buran. Man sieht sehr deutlich , dafs erst seit kurzem der See sich zurückgezogen hat, und meine Wegweiser erzählten, dafs besonders in den drei letzten Jahren die Verkleinerung des Sees schnell von statten gegangen sei. Rechts breiteten sich nun weite Salzflächen aus, oft ist der Boden feucht, und wenn er trocken ist, erscheint der graubraune Thon in polygone Kuchen zerborsten, zwischen welchen tiefe scharfkantige Spalten klaffen. Endlich nähern wir uns aber dem südlichen Ufer des jetzigen Kara- buran, einer ungemein seichten Wasserschicht auf dem ebenen Boden das Wasser ist süfs; in der Mitte des Sees stehen hier und da Kamisch - Inseln, das südliche Ufer ist dagegen ganz steril. Bald verlassen wir den kleinen fragmentarischen See, aber sehen im WSW doch noch eine Weile unregelmäfsige Wasserflächen , die durch den heftigen ONO-Wind fortgetrieben sein sollen und jetzt nur zufälligerweise grofse Flächen des früheren Seebodens überschwemmen. In der Ferne haben wir rechts die Mündung des Tjertjen-darja. Usgun ist eine Gegend in der Nähe der Mündung des Tjertjen-darja, welche durch einen Pfad mit Tjarkhlik in Verbindung steht, und wo man Mehl und anderes, was