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0288 Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1
Die Geographische-Wissenschaftlichen Ergebnisse meiner Reisen in Zentralasien, 1894-1897 : vol.1 / Page 288 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000262
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276   Hedin, Reisen in Zentralasien.

Am 4. August brachten wir alles für den Aufbruch der grofsen Karawane in Ordnung; es regnete den ganzen Tag. Am 5. August kehrten wir über Jolli-kol auf demselben Weg nach der Hirtenniederlassung im Sarik-kol-Thal zurück, wo noch einige Vorbereitungen getroffen wurden. Schon in meiner Reisebeschreibung babe ich die Zusammensetzung der Karawane und des Proviantes beschrieben und berühre also hier diese praktische Fragen

nicht mehr.

Am 6. August ritten wir durch das Thal zum Sarik - kol • Pafs hinauf. Einige neue

Beobachtungen wurden gemacht, die zur Vervollständigung des oben Gesagten erwähnt werden müssen. Oberhalb Togri - jilga befinden sich noch zwei Einschnitte im Gebirge: Sullag und Kök-t.japp, dieser in zwei kleine Thäler geteilt. Sie liegen alle an der rechten Thalseite und führen etwas Wasser ; an der linken Thalseite befinden sich nur ganz unbedeutende Einschnitte, und zwar ohne Wasser. Der Sarik -kol- Bach ist hauptsächlich in weiche Erdschichten eingeschnitten, nur zum Teil in Konglomerat ; im Bett liegt Geröll von hellgrauem und grünem Granit. An den Ufern fanden wir auch im oberen Teil des Thales fest anstehenden Granit in flachen, abgerundeten Schollen; auch am Passe selbst, wo sonst Schiefer vorherrscht, kam Granit vor.

Von der Mündung des südlichen Sarik-kol-Thales kreuzten wir die Gegend Lama-tjimin und den Tjokkalik - Bach und traten in das mächtige Gebirgsthor von Mitt hinein. Hier stand roter Granit mit Spalten die 82° nach N 35° 0 einfielen. Der Mitt-Flufs hatte jetzt nur 4 cbm Wasser in der Sekunde, soll aber zeitweise zu sehr beträchtlichen Dimensionen anwachsen. Das Bett besteht aus lauter weichem Schlamm, und die Gegend, wo wir lagerten, wird auch Lajka genannt. Das Durchbruchsthal des Mitt, dessen nördliche Mündung wir auf dem Wege von Kapa nach Dalai-kurgan passiert hatten, gestattet keine Passage, denn es soll eng wie ein Korridor und mit Steinblöcken gefüllt sein. Wenn man aber von Lamatjimin nach W geht und die südliche Mündung des Durchbruchthales, d. h. wo der Flufs das Randgebirge durchbricht, rechter Hand läfst, gelangt man zu den kleinen Pässen Pelaslik und Kyll-davan, die nach dem oberen Kok-muran und den Weideplätzen von Tjimlik führen. Bei Lajka ist das Thal breit und von mächtigen Granitklippen eingeschlossen ; weiter im S öffnet sich das Thal muldenförmig, und hier vereinigen sich die Bäche verschiedener „jilgas", welche den Mitt-Flufs bilden. Die Weideplätze von Lajka waren ziemlich mager, doch werden sie im Sommer von Hirten aufgesucht. Am. rechten Ufer erstreckt sich eine mächtige Konglomeratterrasse.

Am Morgen des 7. August hatte der Flufs nur 2,6 cbm Wasser. Wir gingen weiter im Mitt-Thale hinauf, und zwar auf der erwähnten Terrasse. Nicht weit vom Lager hört der Granit auf, und die Gebirge bestehen dann wieder aus Schiefer. Linker Hand öffnet sich ein breites Thal , durchströmt von dem Bach Kisil - su , welcher in der Konglomerat-terrasse eine Unterbrechung verursacht ; der Name ist passend , das Wasser war nämlich ziegelrot. In der Nähe der Mündung steht ein isolierter Hügel. Wir lassen nun das grofse , offene Mitt-Thal rechter Hand und steigen in SO-Richtung durch das Thal Japp-

kaklik hinauf, dessen Bach sich mit dem Mitt-Flufs vereinigt.   In der Ecke fällt der
Schiefer unter 49° nach N 30° 0, jedoch nicht ganz deutlich. Am Gebirgsfufse treten hin und wieder Quellen zu Tage. Im Thale herrscht dann bis zum Pafs schwarzer Schiefer vor ; an zwei Punkten im unteren Teile war das Einfallen 70° nach N 30° 0 und 73° nach S 240° W; nur an einem Punkt, nicht weit von der Mündung, wird der Schiefer von grobkörnigem , hellem Granit unterbrochen. Rechter Hand , d. h. an der linken Thalseite, münden zwei kleine Neben-„jilgas", mit wenig Wasser, aus; der zweite wurde Kan -jilga genannt , weil er zu einigen Goldgruben führt. Die Bäche haben sich hier durch mächtige Konglomerate mit steilen Seiten eingegraben. Mehrere solche kleine Nebenthäler ohne Namen münden dann in das Jappkaklik - Thal aus, nur der rechts liegende Togri-su war nicht namenlos. Oberhalb desselben fällt der Schiefer deutlich 26°

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